Elton John - Bego, M: Elton John
wunderschöne Gemälde in diesem Museum sehen!‘ Er hat mir so viel beigebracht. Er sagte immer: ‚Nimm alles mit. Wir sind nicht sehr lange hier.‘ Dank ihm verstecke ich mich nicht mehr vor dem Leben.“ (57)
Obwohl die Trauer über Giannis Tod Elton noch in den Knochen steckte, musste er sich weiter um seine Karriere kümmern. Am 8. August 1997 gab Elton ein Konzert in Monte Carlo, das zum alljährlichen Ball des Roten Kreuzes gehörte. Fürstin Gracia Patricia hatte die Gala 1958 zum ersten Mal ausgerichtet. Das Konzert fand im Monte Carlo Sporting Club statt, und am 12. des Monats erschien zum ersten Mal das komplette Album Blue Moves auf einer Doppel-CD. Bis dahin war es nur als Einzel-CD erhältlich gewesen, auf der einige Lieder gefehlt hatten.
Elton John hielt sich in Nizza auf, als er am Sonntag, den 31. August erfuhr, dass Lady Diana bei einem Autounfall in Paris gestorben war. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und die ganze Welt schien in Trauer zu versinken. Elton war vor Schmerz völlig überwältigt.
Alle Nachrichtensender berichteten nur noch über die Ereignisse an der Unfallstelle in Paris oder die Szenen, die sich in London abspielten. Der Platz vor dem Buckingham Palast verwandelte sich in ein Blumenmeer, und alle warteten gespannt auf eine Reaktion von Queen Elizabeth.
Zwischen jenem Sonntag und der Beerdigung am Samstag darauf schien die Zeit still zu stehen. Doch es wurden Pläne gemacht, und Elton war ein wichtiger Teil davon. Er war nach England zurückgekehrt und rief Bernie in Kalifornien an, um ihm mitzuteilen, dass das Königshaus ihn gebeten hatte, bei der Beerdigung am 6. September zu spielen. Dann sagte er noch, die englischen Radiosender spielten „Candle In The Wind“ zu Ehren von Diana. Elton schlug Bernie vor, er solle einen neuen Song für Diana schreiben. Bernie erzählt es so: „Ich dachte, er habe gesagt: ‚Schreib den Text zu „Candle In The Wind“ zumindest teilweise für sie um.‘ Später erfuhr ich, dass er gemeint hatte, ich solle einen Song schreiben, der „Candle In The Wind“ ähnlich sein sollte. Ich hatte ihn am Telefon völlig missverstanden.“ (58)
Er brauchte zwei Stunden, um den Song zu überarbeiten, der Gelegenheit und der Empfängerin anzupassen: „Ich fühlte mich, als habe jemand einen Schraubstock um mein Herz gelegt und zugedreht, so stark war der Druck, unter dem ich auf einmal stand. Ich versuchte, den Standpunkt einer Nation einzunehmen, nicht den eines einzelnen Trauernden. Es sollte ein Lied werden, das die Trauer der Menschen wiedergeben würde. Im Originaltext gibt es einige Details, die in diesem Fall zu persönlich gewesen wären, und ich wollte, dass diese Version die Ehrerbietung ausdrückte, die ganz normale Menschen für Diana empfunden hatten.“ (59)
Den Song für Diana, den er und Bernie gemeinsam geschrieben hatten, bei der Beerdigung zu singen, gehörte zu den größten Herausforderungen, denen Elton John sich jemals stellen musste. Er wollte die Fassung wahren und den Song perfekt und nicht zu emotional darbieten. „Als ich anfing zu spielen und zu singen, wurde mir plötzlich bewusst, dass sie wirklich nicht mehr da war. Ich behielt einigermaßen die Fassung und sang ganz gut, aber zu Beginn des letzten Verses brach meine Stimme. In mir tobte ein Sturm an Gefühlen, und ich musste die Augen zusammenkneifen, die Zähne zusammenbeißen und es einfach durchstehen“, erinnert er sich. (60)
Direkt nach der Beerdigung ging Elton mit George Martin ins Studio und nahm den Song als Hommage an Diana auf.
Martin hatte ein paar Vorschläge für Elton, die dieser annahm. „Er schlug vor, ich solle Klavier und Stimme live einspielen, und wir machten zwei Takes“, erklärte Elton. „Der zweite Take war wirklich richtig gut. Ich spielte noch ein paar Harmonien dazu, und er legte noch ein Streichquartett und Holzbläser darüber.“ (61)
Elton entschied, dass alles Geld, das die Single einspielen würde, in den Princess Diana Fund fließen sollte: „Wir konnten so richtig viel Geld für die Stiftung der Prinzessin auftreiben. Ich hoffe, es werden zwischen fünf und zehn Millionen Pfund sein.“ (62)
Bernie, der sich die Beerdigung in New York im Fernsehen ansah, sagte, Eltons Auftritt an jenem Tag habe ihn „zutiefst berührt“. Aber er war immer noch Perfektionist und fügte hinzu: „Die Qualität der Live-Aufnahme und Übertragung war nicht so gut, wie alle glauben. Wer die Single hört, wird mir
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