Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
Vom Netzwerk:
sich kurzzeitig ein wenig hob.
    Tadeya fiel in ihr brütendes Schweigen zurück.
    Plötzlich nahm Elisa einen Hauch der Anwesenheit ihrer Geister wahr. Sie hatte ihre Gehilfen während der gemeinsamen Reise nicht zu sich gerufen, weil durch Elmors direkter Nähe eine private Konferenz unmöglich schien. Gern würde sie nun versuchen, nähere Informationen von ihnen zu bekommen – zum Beispiel über ihre eigenmächtige Handlungsweise, entgegen Elisas Befehlen zu Roberts Befreiung beizutragen. Aber sie musste diesem Drang noch eine Weile standhalten, denn auf die derzeitige geringe Distanz war ein Informationsaustausch mit den Geistern vor Elmor garantiert nicht geheim zu halten.
    Jedoch näherte sich nun eines der beiden Wesen aus eigenem Antrieb, umschmeichelte in vertrauter Weise Elisas Körper und sandte ihr eine Begrüßung aus Licht und Wärme. Elisa hingegen wies den Geist ab und forderte ihn auf, zu gehen. Zur Antwort erhielt sie einen Eindruck von drängenden Nachrichten, die nicht warten konnten. Auch der Schwarze Priester sollte sie hören, vor allem er .  Daraufhin spürte Elisa Ärger in sich aufwallen. „Dann geh und mach es mit ihm selbst aus“, entfuhr es ihr laut. Am liebsten wollte sie ihrem Zorn in stummen Bildern weiter Luft machen, in denen vor allem das verschwundene Buch mit den Aufzeichnungen des Schwarzen Priesters dominierte und die Befürchtung, dass Roberts Befreiung katastrophale Konsequenzen für sie und Asno haben konnte. Aber sie verkniff sich diese Unvorsichtigkeit.
    Ihr unsichtbarer Gefährte ließ sich nicht fortschicken, auch wenn er spüren musste, dass Elisa sich in einer Abwehrhaltung versteifte. Er zeigte ihr, dass Elmor bereits auf dem Weg zurück zur Kutsche war, sie solle nur abwarten, es gäbe nichts zu befürchten für sie. Sie würden den Entkommenen bald wiederfinden. Elisa wunderte sich, was dieses Spiel nun wieder bedeuten sollte.
    Viel Zeit darüber nachzudenken blieb ihr nicht, denn tatsächlich kam Elmor nun wieder über den Hof geschritten und vertrieb dabei den letzten Spatzen aus seinem Vogelbad. Die Wut war aus seinen Augen verschwunden, er machte gar einen zufriedenen, energischen Eindruck. Direkt vor der Kutsche hielt er inne und betrachtete Elisa mit wissendem Blick. Ja, er hatte sogleich das bei ihr verweilende Wesen wahrgenommen.
    Elisa stieg aus der Kutsche und schloss die Tür hinter sich. Sie spürte, wie ihr unsichtbarer Freund sich wie ein Band zwischen Elmor und sie legte.  Der Geist begann auf seine Weise zu ihnen beiden zu sprechen, Bilder und Emotionen strömten durch ihn hindurch. Tadeya, die irgendetwas Unverständliches im Hintergrund sagte, blieb von diesen Mitteilungen ausgeschlossen.
    Elisa sah Robert auf dem Weg zu einem alten Sarkophag aus schmucklosem Stein, er legte seine Hände auf die verwitterte Platte und verharrte, als warte er auf etwas. In Höhe seines Kopfes konnte sie ein unstetes Flackern erkennen. Sie bekam Roberts Willen zu spüren, den Sarg und dessen Inhalt zu zerstören, doch etwas hielt ihn davon ab. Der Geist forderte Elisa und Elmor auf, sich unverzüglich auf den Weg zu machen. Die Zerstörung würde nicht stattfinden, stattdessen sollten sie Zeugen eines neuen Anfangs werden. Er wird leben , waren die zuletzt geraunten Worte, die Elisa wie ein fernes Echo durch den Kopf hallten. 
    „ Wer?“ fragte sie laut. „Wer wird leben?“ Sie spürte ein schmerzhaftes Ziehen im Bauch, als habe sie bereits eine sehr unbehagliche Antwort erhalten. Elmors Frage, die fast zeitgleich, aber stumm, gesprochen worden war, bezog sich auf etwas anderes: Wer hatte Robert den Standort des Sarkophags verraten?
    Ein Wirbeln und Winden ging durch den unsichtbaren Körper, dann, fast wie ein freudiger Aufschrei: Wir!
    Elmor setzte nach, forschte nach der Kontrolle, die über den Geistern stand. Doch war da nichts zu finden. In dieser Sache waren sie womöglich ihr eigener Herr. Er warf Elisa einen Blick zu, in dem sie einen deutlichen Vorwurf lesen konnte, doch sagte er erst einmal nichts.
    Das waren genug der Nachrichten, das Wesen verschloss sich, nahm Abstand. Elisa befahl dem Geist, zu gehen. Und er ging, verschwand aus dem Bereich ihrer Wahrnehmung. Elmor blickte ihr tief in die Augen und meinte mit leiser, ernster Stimme: „Wenn du Hilfe bei der Kontrolle deiner Diener brauchst, dann habe ich ein offenes Ohr für dich.“
    Elisa rümpfte stolz die Nase. „Und das nun von dir, “, sagte sie, „in dieser Situation .“
    Er hielt

Weitere Kostenlose Bücher