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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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Robin mit gesenktem Haupt kund. „Ich bin hier, um die Damen abzuholen.“
    Jesco konnte nicht glauben, was er da hörte. Er trat näher an Robin heran. „Robin, Du bist nicht zurück in deine alte Knechtschaft?“ fragte er ungläubig.
    „Mich wundert, dass er noch lebt“, warf Ludwig böse dazwischen. „Verdient hat er es nicht, hier noch an einem Stück herumzulaufen.“
    „ Ich ... ähm ... handele nicht auf seine Weisung“, meinte Robin kleinlaut, ohne jemanden dabei in die Augen zu sehen. „Robert bat mich, diese Aufgabe zu übernehmen.“
    Jesco war verwirrt. „Kannst Du mich mal kurz über den Stand der Dinge aufklären, ich verstehe das jetzt nicht mehr.“
    „Ich auch nicht“, stimmte Ludwig mit ein.
    „ Verstehen kann man das alles nicht“, meinte Robin mit einem Hauch Verzweiflung. „Ich möchte dir, Jesco, aber versichern, dass ich Tadeya nicht zu bösen Zwecken ausliefern wollte.“ Er wagte es, kurz hochzuschauen und Jescos Blick zu streifen. „Alle alten Pläne sind plötzlich hinfällig, sie arbeiten zusammen, sie wollen den toten König wieder lebendig machen“, sprudelte es dann aus Robin heraus.
    Ludwig schien ebenso schockiert wie Jesco. „Er hat sich mit dem Feind verbündet?“ entfuhr es dem Mann.
    Doch Robin sprach nur weiter mit Jesco. „Robert bat mich, die beiden Damen in Empfang zu nehmen und erst morgen früh mit ihnen aufzutauchen. Er versprach mir, dass Tadeya und Elisa nichts Böses zu erwarten haben, und da er mich von dem Geist befreite und mich damit zweimal vor einem schrecklichen Tode bewahrte, bin ich gewogen, ihm zu glauben.“
    „Musst du immer eines Menschen Diener sein, Robin?“ konnte Jesco sich nicht erwehren zu fragen.
    „ Du bist doch auch Diener deines Herrn“, gab Robin mit plötzlicher Heftigkeit zurück.
    Jesco hielt sich mit seinem Tonfall bei der Antwort zurück. „Ich weiß , dass mein Herr nur Gutes im Schilde führt.“
    Jetzt ergriff Katharina das Wort. „Habe ich das richtig verstanden? Er will einen Toten zum Leben erwecken?“
    Robin nickte, während sein Gesicht noch ein Stück mehr erbleichte. „Sie bereiten das schon seit Tagen vor. Ich kann gar nicht sagen, was ... ach, ich habe mich möglichst ferngehalten, aber es ist trotzdem schaurig. Gut, dass er mich nun fortgeschickt hat, ich denke, heute Nacht wird es richtig ernst, darum soll ich auch erst im Morgengrauen mit den Damen und Ludwig auftauchen.“
    „ Robin, ganz ernsthafte Frage,“, merkte Jesco an, „warum tust du dir das an? Du hättest doch längst schon das Weite suchen können.“
    „ Aber wohin denn?“ fragte Robin bestürzt zurück. „Mein ehemaliger Herr wird das Grauen über mich kommen lassen, wenn ich Roberts Schutz verlasse.“
    „ Ach,“, meinte Jesco, „und das Grauen bleibt dir nun also fern, nach dieser vortrefflichen Wahl?“
    Robin seufzte daraufhin nur tief.
    „Robin, du fragst dich, warum dich die Monster verfolgen. Im Moment verfolgst du aber die Monster! Wach auf und triff endlich eine gute Entscheidung!“ Jesco hielt Robin die Hand entgegen, als stehe eine Versöhnung zwischen ihnen beiden an. Doch wusste er, dass er selbst nur als Platzhalter dastand: In Wirklichkeit streckte sich eine viel mächtigere Hand nach Robin aus. Und Robin griff mit einem plötzlichen Ruck zu, sodass Jesco im ersten Moment ganz überrascht war. 
    „ Ich hab‘ keine Wahl“, sagte Robin und schloss seine Finger ganz fest um Jescos Hand. „Wenn ich morgen ohne die Damen auftauche, bin ich eh geliefert.“
    Jesco erklärte ernst, während er Robin fest in die Augen sah: „Ich muss heute Nacht noch dorthin, Robin. Gemeinsam mit Katharina.“ Für einen Moment wunderte er sich dabei selbst, dass er gar keine Angst mehr verspürte: Die lange Reise bis hierher hatte irgendetwas in seinem Geist verändert.
    „Bist du dir sicher, Jesco?“ kam Katharinas zaghafte Stimme von hinten.
    „ Absolut“, bestätigte er.
    „ Ich muss auch dorthin“, fiel Ludwig in das Gespräch ein. „Und du Lump“, meinte er an Robin gewandt, „solltest mir besser sagen, wo ich den Meister finde, sonst geht es dir dreckig!“
    Der Handschlag der beiden Männer löste sich. Robin schüttelte leicht den Kopf, während er den Blick auf Ludwig richtete. „Wenn du da auftauchst, und hast deinen Auftrag nicht erfüllt, dann bringt er dich um, so einfach ist das.“
    Ludwig schüttelte kräftig den Kopf. „Du sagt selbst, seine Pläne haben sich geändert. Und außerdem wird er schnell

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