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Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Elurius (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Elurius (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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deshalb so an Asno, weil sie ihn haben wollen, sobald du stirbst?“
    „ Sie sind die Hüter meines Volkes, sie werden unser Schicksal wenden, eines Tages“, sagte Elisa, doch es klang nur wie eine automatisierte Antwort, ohne Herz und Verstand.
    Jesco schüttelte kräftig den Kopf. „Sie pflastern euren Weg in die Hölle.“
    „Sie dienen mir“, meinte Elisa, noch immer mit leerer Stimme.
    „ Augen auf!“ befahl Jesco ihr laut. „In Jeschuas Namen, Augen auf!“
    „ Was soll aus uns werden, ohne sie?“ fragte Elisa wiederum schwach.
    „ Was soll aus euch werden, in der Hand des Teufels?“ gab Jesco zurück. „Wie viel Leid willst du noch anhäufen?“
    Nun schwieg Elisa.
    Tadeya schaltete sich ein, laut und zornig. „Klammere dich fest an sie, geh sterben, alte Frau! Ich will mit dem allen nichts mehr zu tun haben: nicht mit den Geistern, nichts mit den Flüchen, nichts mit dem Erbe dieses abartigen Volkes!“
    „ Tadeya,“, gab Jesco ernst zu bedenken, „mit Hass und Wut trittst du nur eine neue Lawine los. Ihr zwei, sucht mit ganzem Herzen den, der euch retten kann. Und wenn er ihn findet, dann fleht um Schutz für mich und Katharina, denn wir werden den Urheber des Fluches suchen. Ich fürchte, es handelt sich dabei um keinen Menschen.“
    „ Warum ich?“ fragte Katharina entsetzt.
    Jesco schaute die junge Frau an und er merkte, wie die Anspannung in seinem Inneren wich, denn er hatte das Wichtigste gesagt. „Keine Angst, Katharina“, meinte er nun sanft zu ihr. „Du sollst einen alten Freund wiedersehen, um ihn ein wenig zu erden.“
     
     
     

Der neue Weg
     
    Robert verliert den sicher geglaubten Boden unter den Füßen.
    Ich habe dafür gesorgt, dass das zvor verhaltenen Misstrauen gegen ihn kippte, die Dorfbevölkerung ist in großer Unruhe. Man hält ihn zumindest für einen Unglücksboten, viele jedoch sehen ihn zweifelsfrei auch als einen Mörder. Die Polizei tauchte bereits bei ihm auf, allerdings war der Pfaffe noch etwas schneller als sie. Pfaffe und Ordnungshüter brachten ihm eine wirklich eindeutige Botschaft: Du gehörst nicht dazu, du bist uns verdächtig.
    Es gibt keine greifbaren Beweise gegen ihn - der Mord geschah ohnehin nicht durch seine Hand - darum bleibt er vorerst auf freiem Fuß. Die losen Verbindungen brechen. Robert weiß, dass ihm niemand traut und die Gesellschaft ihn ohne Beweise bereits verurteilt hat. Gerade in dieser schwierigen Phase hat er eine junge Dame kennengelernt, Diane von Roder, eine willensstarke, aufbrausende Person, die ihm offensichtlich gefällt. Sie ist die Nichte des verstorbenen Julian Werhaus, seines Zeichens gesellschaftlicher Rebell und eifriger Astrologe, den sie von Kindheit an vergötterte. Ich hatte vor vielen Jahren einige anregende Gespräche mit diesem Mann, das Mädchen war einem guten Einfluss ausgesetzt.
    Diane und Robert müssen sich sehr nahe gekommen sein, als sie bei ihm zu Gast war. Besonders an ihr nehme ich deutliche Signale wahr. Doch Robert hat sie abgewiesen, sie ist verletzt und trotzig. Ihre Gefühle sind so unverhohlen, dass ich ihr nicht einmal besonders nahe kommen musste, um sie zu erkennen.
    Ein wahrhaft unpassender Zeitpunkt zum Knüpfen zarter Bande, das hast du deutlich erkannt, mein Freund Robert. Ich denke jedoch, dass dieses Mädchen nicht locker lassen wird. Sie glaubt fest an die Macht des Schicksals. Und Roberts Panzer ist nicht so stark, dass er ihr auf Dauer widerstehen kann. Sie scheint ihn tief berührt zu haben.
    Aber derweil hat er sich zurückgezogen, keine nächtlichen Ausritte und keine Geschäftsreisen mehr.
    Seit die kleine Katharina, dieses Bauernmädchen, das er zur studierten Person machen wollte, ihrem schlagkräftigen Ehemann davongelaufen ist und in seinem Haus Unterschlupf gesucht hat, sind auch noch sämtliche Fensterläden geschlossen. Und wieder erkenne ich sie, meine Magie, mit der er meinen Blick an den Mauern und Läden seines Hauses abprallen lässt und sich sowie der jungen Bäuerin, eine vermeintlich sichere Zufluchtstätte schafft.
    Er brütet dort drinnen.
    Bald wird er wieder herauskommen.
     
    Robert ist aus seinem Haus hervorgekommen, alle Fensterläden sind wieder geöffnet. Sein erster Weg führte direkt zu mir, wie ich es erwartet habe. Ich ließ mich sofort von ihm finden, denn das Gespräch, das er anstrebte, wollte auch ich. Lange haben wir geredet und er machte seinen Standpunkt klar, dass es eine Rückkehr zu mir nur dann geben werde, wenn er sich nicht mehr

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