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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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erreichten mich neue Nachrichten. Dieses hinterhältige Hasenvolk ist in ein neues Lager weiter oberhalb des Tals gezogen. In der vergangenen Nacht halfen die zwei Kerle mit ihren Adlern der Bande zu entkommen. Ich habe bereits Order gegeben, sie schnellstens einzufangen.«
    Er trat vor die Krieger, schritt die erste Reihe ab und blieb in der Mitte stehen.
    »Und ich habe eine gute Nachricht. Der beste Kundschafter Maledonias steht in meinen Diensten. Er berichtete mir, ein paar der Anführer der Haromos halten sich heute Nacht hier im Wald auf.
    Mein Kundschafter nannte ihre Namen: Sina, Batto und einer der Kerle, die vorgestern mit den Adlern gekommen sind. Der andere steckt mit den Haromos in den Bergen. Diesen Batto konnte mein Kundschafter eigenhändig gefangen nehmen. Er sitzt gefesselt in der Wachhütte und wird gleich von mir persönlich verhört werden. Für jeden Haromo zahle ich euch zwei Naplonen, für die anderen zwei Schurken je vier. Ergreift sie, wie, das ist mir gleich!«
    »Ja, Lord Naplus!«, donnerten seine Gefolgsleute.
    »Ich hörte, einige von euch sind unzufrieden, beklagen sich über das Essen und zu viele Wachdienste. Ihr wisst, ich brauche harte Männer und keine Weichlinge, und ich bezahle euch gut. Essen und schlafen könnt ihr, wenn wir diesen Haromos ein Ende bereitet haben.«
    »Jawohl, Lord Naplus!«, donnerten sie noch einmal.
    »Also, worauf wartet ihr? Wegtreten!«, befahl Naplus.
    Elwin ließ vorsichtig den Zweig los, den er für bessere Sicht angehoben hatte.
    »Wir müssen Batto befreien, bevor sie ihm etwas Schreckliches antun«, flüsterte Sina. Sie sah Elwin an und lächelte schief. »Ich finde es ungerecht. Wir kämpfen schon lange gegen Naplus, du und Groohi erst seit zwei Tagen. Dennoch zahlt er für eure Ergreifung das Doppelte.«
    »Da! Sieh!«, sagte Elwin.
    Naplus stand allein am Lagerfeuer, aber zwei Schatten in seiner Größe und Figur zeichneten sich auf dem Boden ab. Naplus stand ruhig. Der zweite Schatten jedoch bewegte sich vor und zurück. Naplus trat einen Schritt vor.
    Dann, im Schein des Feuers war schemenhaft das Gesicht einer weiteren Person zu sehen. Der Schattenmann! Er trug einen schwarzen Umhang mit Kapuze, die Haut im Gesicht und an den Händen war geschwärzt.
    Naplus sprach mit ihm.
    »Hervorragende Arbeit, Schattenmann! Dass wir jetzt einen von den Haromos haben, wird sie schwächen. Sobald die ganze Bande erledigt ist, zahle ich dir deinen Lohn. Du kostest mich ein Vermögen, aber was zählt Geld auf dem Weg zu Ruhm und Macht! Sind die Haromos und ihre Helfer ein für alle Mal besiegt, werde ich allein den größten Goldschatz in der Geschichte der Orlanden besitzen.« Beschwörend hob er die Arme in den Nachthimmel. »Der Ruhm und das Gold sind mein!«
    Der Schattenmann verbeugte sich und antwortete mit leiser Stimme: »Naplus, ich danke dir für den Auftrag, dein Lohn ist großzügig.«
    Dann zog er sich zurück und verschmolz mit der Dunkelheit des Waldes.

Sina und der Schatten
    Sina starrte in die Finsternis, in die der Schattenmann verschwunden war. Elwin stieß sie mit der Pfote an und deutete auf das Lager. Naplus erteilte zwei Wachmännern Anweisungen. Immer wieder zeigte er mit dem Stock auf die Wachhütte am Staudamm, in der Batto gefangen saß. Die Männer standen mit dem Rücken zum Lagerfeuer und damit auch zu Sina und Elwin unter dem Gebüsch.
    Elwin ließ den Blick nach links schweifen, in tiefschwarze Dunkelheit, die jeden Schein des Feuers verschlang. Hielten sich dort Leute auf? Zwei Nächte zuvor hatte Batto sie über diesen Weg zum Damm hinabgeführt. Damals schliefen die Starks, heute Nacht suchten sie nach ihnen. Er blickte in das brennende Lagerfeuer. Grauer Rauch stieg aus feuchtem Holz in den Nachthimmel auf. Gelegentlich knisterten Äste, stießen Funken aus, die mit dem heißen Rauch in die Höhe schwebten. Rechts des Feuers waren mit Dornen verwachsene Büsche, dahinter der See. Die letzten Starks verließen das Lager. Vom See zog Nebel auf und hüllte das Ufer in eine weiße Wand.
    »Ich entzünde jetzt die Fackel!«, flüsterte Elwin, kroch geschwind aus dem Unterholz, stand auf und rannte los.
    Am Lagerfeuer legte er die Fackel auf die Erde, bückte sich, packte entschlossen mit beiden Pfoten einen brennenden Ast und zog ihn heraus. Holz rutschte nach, fiel in sich zusammen und sprühte rotgelbe Funken in den dunklen Himmel. Naplus drehte sich um und sah den Funkenflug.
    Auf einmal trat der Schattenmann wieder aus

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