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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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draußen.«
    »Das müsst ihr auch«, erwiderte Pletomuk und setzte die zwei auf einem höher gelegenen Stein ab. »Wir haben nicht viel Zeit. Es hat in den vergangenen Tagen stark geregnet. Ich weiß nicht, wie lange ich das Wasser halten kann.« Zur Verdeutlichung zeigte er mit einer Hand hinter sich. Eine geschlossene Wand aus Wasser stand hinter ihm, so, als hätte jemand ein Brot in zwei Stücke geschnitten und sie standen wie Brotkrumen davor. Die gesamte Wand leuchtete hellblau. Wasser wirbelte, erzeugte wilde Strudel, kleinen leuchtenden Fischen gleich, die aufgebracht darin schwammen.
    »Wie ist das denn möglich?«, stieß Groohi fassungslos hervor.
    »Vorwärts, meine Freunde«, drängte Pletomuk. Seine Stimme klang angestrengt. »Das Wasser fließt nicht vollständig ab, ein Rest bleibt immer stehen. Also passt auf. Aber ihr tragt feste Stiefel, das sollte reichen.«
    Elwin sprang ins flache Wasser, drehte sich kurz um und riss vor Schreck die Ohren hoch. Pletomuks Körper war eins geworden mit dem Wasser, nur sein Gesicht schaute aus der Wand.
    »Ich habe das Quellwasser direkt hinter euch aufgestaut und halte es zurück, solange ich kann. Ich tue das nur, um euch und Maledonia zu helfen. Beeilt euch!«
    Später würde sich Elwin nicht gerne an diese Passage erinnern wollen. Ständig rutschten Groohi und er aus, fielen ins kalte Wasser, schimpften und eilten weiter. Zum Glück war der Gang hoch genug, nur selten mussten sie auf Händen und Füßen kriechen. Dann endlich sahen sie das erste Sonnenlicht.
    Pletomuk sprach nicht mehr mit ihnen. Elwin hörte ihn gelegentlich ächzen und die Felsen des Berges knacken.
    »Schneller, Groohi«, mahnte er immer wieder und drängte den Freund zur Eile.
    Auf den letzten Metern war der Untergrund eben und sie konnten laufen. Und wie sie liefen! Das Loch im Felsen kam rasch näher, wurde größer und größer, sie spürten bereits die milde Luft auf den durchnässten Körpern, als plötzlich Pletomuk in einen scharfen Ton »Stopp!«, schrie. »Bleibt sofort stehen!«, rief er mit letzter Kraft.
    Groohi verstand nicht warum und tat noch ein paar Schritte, Elwin folgte ihm, da packten Pletomuks kräftige Hände zu und hielten beide fest. Sie standen am Rand einer steilen Felswand, tief unten rauschte ein Fluss. Pletomuk zog sie zurück, er hatte sie beide vor einem tödlichen Absturz bewahrt. Groohi begriff als erster die Situation.
    »Der Wasserfall«, hauchte er, »Pletomuk hat den Wasserfall angehalten, daher kenne ich diesen Ausgang nicht.«
    »Siehst du, mein Freund, ich habe dir gesagt, es gibt ihn schon seit langer Zeit«, sagte der Wassermann abgehackt. »Oft hier. Nicht schön?«
    »Wie sollen wir da hinunterkommen?«, fragte Elwin, der vor Aufregung zitterte und eine schreckliche Vermutung hatte, die sich sofort bestätigen sollte.
    »Wir springen in den Fluss!«, antwortete Pletomuk kurzatmig. »Und zwar sofort! Ich kann das Wasser nicht mehr halten. Schwimmt stromabwärts, sonst reißt euch der Wasserfall in die Tiefe.«
    »Nein!«, rief Groohi. »Niemals! Wir klettern hinunter.«
    »Keine Zeit!«
    »Ich werde bestimmt nicht springen!«
    Wieder knackte es im Berg, Pletomuks Gesicht war von Schmerzen gezeichnet.
    »Verzeiht mir«, brachte er mit letzter Kraft hervor. Mit zittrigen Händen packte er Elwin und Groohi und stieß sie in die Tiefe.
    Das Wasser donnerte in einem riesigen Bogen aus dem Berg und stürzte hinunter in den Fluss. Die Freunde schrien auf.
    »Keine Angst!«, rief Pletomuk aus dem Wasser. »Ich halte euch, solange es geht. Denkt an meine Worte, schwimmt weg.«
    Einige Sekunden später fielen sie in den Fluss. Wasser gurgelte in Elwins Ohren, sein Herz machte einen Sprung in der Kälte, dann war er auch schon wieder an der Luft. Er spürte eine Hand um sich, spürte, wie sie sich löste und ihn seinem Schicksal überließ. Groohi stieg aus der Flut empor, spuckte Wasser und rang nach Luft. Auch er war unverletzt. Pletomuk schob einen treibenden Baumstamm zwischen die Freunde, sie umfassten ihn und rauschten flussabwärts. Es war das letzte Mal, dass sie Pletomuk sehen sollten.

Dobin
    Dobin stand auf dem Platz des Hochdorfes von Bogolan. Mit der rechten Hand stützte er sich auf seinen hölzernen Gehstock und sah angespannt dem Vogel nach, bis er in der Ferne im Blau des Himmels verschwand. Dobins Augen waren gut, der Verstand noch immer scharf, nur die Beine wollten ihm nicht mehr so gehorchen wie in jungen Jahren. Langsam ging er zur

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