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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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wartete, keine Antwort. »Pletomuk! Nun sag schon, bis du verletzt?«, flehte er ihn an.
    »Sieh nur!«, rief Elwin, »seine Füße verlieren ihre Form. Sie werden zu Wasser.«
    Groohi wollte Pletomuk anfassen, ihn an der Schulter schütteln, Elwin war schneller und packte geschwind seine Hand. »Nicht!«, rief er. »Wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist. Pletomuk! Hörst du mich? So sag doch etwas!«
    »Es ist das Wasser!«, rief Groohi plötzlich, rannte zur Wand, packte einen Holzkübel und stürzte zur Quelle. Sie war inzwischen wieder auf Bodenhöhe gestiegen. Groohi kniete sich hin, füllte geschwind den Kübel und spülte die Erde auf dem Boden hinfort. Schnell hatte er einen weiteren Kübel gefüllt. »Die Verbindung«, erklärte er atemlos. »Die Verbindung zwischen Pletomuk und der Quelle darf niemals unterbrochen werden, hatte er gesagt. Sieh, die Erde hatte sie getrennt.« Groohi nahm einen letzten Eimer Wasser und spülte den Boden sauber. Schnell formte sich eine kleine Rinne aus. Das Wasser floss zu Pletomuk, Füße und Hände gewannen wieder Gestalt, sein Gesicht fand zu neuem Leben.
    »Er war verletzt«, erklärte Groohi sichtlich stolz, »nur nicht so, wie wir Verletzungen kennen.«
    Pletomuk setzte sich gerade auf den Boden und sagte: »Ich habe wohl nicht gründlich genug dort oben nachgesehen, da waren wohl doch noch lose Steine.«
    »Deine Lebensader war unterbrochen«, erklärte Groohi mit großer Würde, den Kübel noch in Händen haltend.
    Pletomuk nickte. »Es kann schon mal geschehen, wenn ich nicht aufpasse.« Er stand auf. »Danke, mein Freund. Gut, dass ich euch so viel von meinem Leben erzählt habe. Sonst hätte ich wer weiß wie lange als Pfütze auf dem Boden herumliegen müssen, bis das Quellwasser nach mir gesucht hätte.«
    Groohi hob die Augenbrauen und sah ihn fragend an. Pletomuk reichte seinem Retter die Hand. »Ohne dich hätte ich bestimmt ein oder zwei Monde lang hier warten müssen, bis die Quelle die richtige Spur gefunden hätte. Ich bin ein Teil von ihr. Bin ich nicht da, sucht sie nach mir. Gehen wir nun, wir haben noch viel zu erledigen.«
    Pletomuk gebot dem Wasser, auch den restlichen Boden zu reinigen, dann sprang er in die Fluten und wandte sich den Freunden zu. »Kommt her. Habt keine Angst. Ich halte euch in meinen Händen und bringe uns hinunter.«
    Elwin ging zuerst zu ihm. Pletomuk hob beide Arme aus dem Wasser, seine Hände waren gewaltig gewachsen. Elwin hatte noch nie Riesen gesehen, wusste auch nicht, ob es sie gab, die Hände jedoch stellte er sich so groß vor wie die von Pletomuk jetzt. Behutsam griff der nach Elwins Körper, hielt ihn fest und hob ihn über den Kopf. Es schien ihm nicht die geringste Mühe zu bereiten. Genauso einfach hob er auch Groohi in die Höhe. Der blickte nervös um sich, die riesige Hand um seinen Körper beunruhigte ihn sichtlich. »Wahnsinn«, flüsterte er.
    »In die Freiheit!«, rief Pletomuk, das Wasser sank, und sie schossen in die Tiefe, als wollte der Berg sie verschlucken.
    Schnell wurde es dunkel und feucht. Pletomuk hielt beide Freunde aneinander gedrückt über den Kopf.
    »Mist«, schimpfte Groohi leise, »wir haben keine Laterne mitgenommen. Es ist stockdunkel hier unten. Wie wollen wir sehen, wo wir hingehen?«
    Elwin schwieg, er wusste auch keine Antwort darauf. Er hoffte, sie würden durch einen Gang gehen oder kriechen und wären bald aus diesem Berg hinaus. So neugierig er gewesen war, so sehr freute er sich wieder auf Sonne, Wärme und frische Luft.
    »Wir sind da, meine Herren!«, erklärte Pletomuk plötzlich gut gelaunt.
    »Kannst du etwas erkennen?«, fragte Groohi, dessen Stimme widerhallte. »Scheint, als wären wir in einem Raum.«
    Elwin erkannte auch nicht viel. Bevor er ihm antworten konnte, sprach Pletomuk: »Ich muss euch noch einen Moment halten, bis das Wasser abgelaufen ist. Dann setze ich euch ab und ihr geht vor mir durch den Gang.«
    »Das wird ewig dauern«, brummte Groohi. »Es ist pechschwarz hier, wir haben keine Laterne und müssen den Weg mit den Händen abtasten.«
    »Oh, das Licht! Entschuldigt bitte, ich hatte es völlig vergessen.«
    Hier und da begann das Wasser nun hellblau zu leuchten, zunächst schwach, schimmerten die Felsen bald in hellem Licht.
    »Wow!«, rief Groohi begeistert und schaute sich um. »Sieh nur«, er wies auf das Wasser, »es läuft ab, und der Gang ist hoch genug.« Er sah zu Elwin, seine Augen strahlten vor Freunde. »Hier sind wir schnell

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