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Elysion: Roman (German Edition)

Elysion: Roman (German Edition)

Titel: Elysion: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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komplett sinnlos war.
    Ihre Stirn klebte an der Decke. Die Panik überwältigte sie. Sie strampelte, ruderte mit den Armen. Bald wusste sie kaum noch, wo oben und unten war. Gierig sog sie die Luft in hektischen Zügen ein, dass ihr schwindlig davon wurde.
    Da sah sie das Gitter eines Luftschachtes in der Decke, kaum zwei Meter entfernt. Sie stieß sich von der Wand ab, glitt unversehens in die Tiefe, bis ihre Füße den Boden berührten, stieß sich erneut ab, schoss nach oben, streckte die Arme aus, prellte sich die Finger an der Decke. Prustend, würgend tastete sie das Metall ab, bis sie das Gitter fand. Sie krallte sich darin fest, nahm ein paar tiefe Atemzüge, dann begann sie an dem Gitter zu rütteln. Nichts. In der Dunkelheit konnte sie nicht erkennen, wie das Gitter verankert war. Sie zog. Sie drückte, rüttelte, schob, bis ihre Finger ganz taub waren.
    Nichts.
    Wieder war das Wasser zwei bis drei Zentimeter gestiegen. Sie musste die Lippen spitzen, um weiteratmen zu können.
    Endlich rührte sich das Gitter, wenn auch nur ein wenig. Sie holte tief Luft, schob ihre Füße nach oben und stemmte sie links und rechts neben das Gitter gegen die Wand, um dann kräftig zu ziehen, aber das Gitter löste sich nicht. Viel zu schnell ging ihr die Luft aus und zwang sie wieder nach oben.
    Das Wasser stand kaum noch zwei Zentimeter unter der Decke. Immer wieder schwappte es über ihr Gesicht.
    »Nein!«, schrie sie voller Verzweiflung. Sie verschluckte sich, hustete, würgte das Wasser aus.
    Dann, mit grauenhafter Endgültigkeit, schloss sich das Wasser über ihrem Mund. Sie presste das Gesicht so hart gegen das Gitter, dass das Metall schmerzhaft in die Haut schnitt. Doch das Wasser stieg bereits durch den dahinter liegenden Schacht weiter nach oben.
    Der Drang, einfach den Mund zu öffnen und ihre Lungen zu füllen, wurde immer stärker.
    Weit unter ihr schwamm vor den immer noch leuchtenden Anzeigen der Instrumentenwand ein dunkler Schatten.
    Stacy.
    Sie hatte es bereits hinter sich.
    Cooper spürte, wie der Lebenswillen in ihr verglimmte. Ihre Finger wurden kraftlos, rutschten aus dem Gitter, und ihr Körper trudelte nach unten.
    Der Schatten kam näher, streckte die Hände aus.
    Große Hände.
    Kraftvolle Hände.
    Hände, die nur aus nackter Muskulatur zu bestehen schienen.
    Azrael.
    Sicher spielten ihre Sinne ihr einen Streich. Der Körper kam näher, immer näher …
    Ihr ganzer Körper kribbelte, als er für immer mit Azraels Leib verschmolz. Die Angst fiel von ihr ab.
    Dann hörte sie seine Stimme …

    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Ich habe dich gehört. Du hast nach Hilfe gerufen, gerade als ich wieder diese Welt betrat.«
    »Diese Welt? Wo bist du hergekommen?«
    »Aus meiner Welt, zwanzig Lichtjahre von hier. Aus jenem Sternbild, das ihr Waage nennt.«
    »Ich dachte, mein Vater hätte euch erschaffen?«
    »Das ist es, was dein Vater dachte . Doch in Wahrheit hat er ein Tor zu unserer Welt geöffnet. Jeder, der es von dort nach hier durchschreitet, verliert sein Gedächtnis.«
    »Aber du kannst dich jetzt erinnern.«
    »Ich wusste, was mich erwartet, und habe mich vorbereitet.«
    »Wie ist es dort bei dir?«
    »Meine Welt besteht aus einem gewaltigen Ozean. Er bedeckt neunzig Prozent der Oberfläche. Mein Volk lebt im Wasser, aber es besteht nicht aus vielen Wesen wie ihr, sondern ist ein einziges. Das Tor, das dein Vater geschaffen hat, teilt Fragmente aus dem Wesen, und seine Maschine verleiht den Fragmenten eine Form, die der euren ähnelt. Doch trotz der Trennung bleiben sie untereinander verbunden. Ich bin der Einzige, der die Verbindung verloren hat, durch den Zusammenprall mit dir.«
    »Was ist mit Brent passiert? Ist er einer von euch?«
    »Das Wesen, dessen Teil ich war, wurde des Tores und der Fragmentierung gewahr. Immer wieder hat es Boten ausgesandt, die die verlorenen Fragmente zur Rückkehr auffordern sollten, doch keiner folgte der Anweisung. Dann fand es einen Weg, ihr Gedächtnis zu schützen. Das Fragment, mit dem dein Freund Brent verschmolzen ist, war der erste Bote, der sein Gedächtnis behielt. Es war dieses Wissen, das ich mir bei meiner Rückkehr zunutze machte. Das Wesen konnte mich nicht wieder aufnehmen, wie ich gehofft hatte, aber es hat mir geholfen, denn dort, in meiner alten Welt, gibt es nichts mehr für mich.«
    »Warum ist der Bote mit Brent verschmolzen?«
    »Dein Freund hatte so viele Totenseelen in sich aufgenommen, dass der Bote ihn für ein Fragment hielt, mit

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