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Elysion: Roman (German Edition)

Elysion: Roman (German Edition)

Titel: Elysion: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Elbel
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ich mich also nicht getäuscht.«
    »Was redet ihr da?«, fragte Stacy. »Da war kein Gesicht. Nur die Tür, die sich bewegt hat.«
    »Du solltest lieber wieder deine Brille tragen, Baby«, sagte Brent.
    Sie warf ihm einen giftigen Blick zu.
    »Und? Was machen wir?«, fragte Cooper.
    »Vielleicht ist es ein Malach, der sich getarnt hat«, sagte Stacy ängstlich. »Die können ihre Gestalt verändern.«
    »Kann sein. Aber warum sollten die sich vor uns verstecken?«, fragte Brent.
    »Und woher sollte ein Malach von unserer Begegnung in dem Verlies wissen?«, fügte Cooper hinzu. »Ich meine, die können doch keine Gedanken lesen, oder?«
    »Lasst uns nachschauen«, schlug Brent vor. »Ich bin echt neugierig, was die Kleine zu erzählen hat.«
    »Brent, um Gottes willen, nein«, rief Stacy entsetzt. »Hast du vergessen, was uns in Century City widerfahren ist? Wer sagt dir, dass da nicht noch irgendwelches anderes Gesindel drin ist.«
    Auch wenn Cooper das Gebilde unter den Blättern mehr als unheimlich erschien, teilte sie Brents Neugier. »Die in Century City haben sich auch nicht vor uns versteckt. Wer Kettensägen oder Schrotflinten hat, hat das nicht nötig.«
    »Es könnte eine Falle sein, und das Mädchen ist nur ein Lockvogel.«
    Brent und Cooper warfen sich einen Blick zu. Stacys Einwand ließ sich nicht völlig von der Hand weisen.
    »Was meinst du?«, fragte Cooper.
    Brent kratzte sich am Kinn. »Wenn du anderen auflauern willst, warum dann hier mitten in diesem Dschungel?«, sagte er schließlich. »Ich wette, hier ist seit Jahren keiner mehr gewesen. Nee, ich denke, die versteckt sich, weil sie noch mehr Schiss hat als wir.«
    Stacy sah alles andere als überzeugt aus, aber ihr schien auch kein Gegenargument mehr einzufallen.
    »Dann gehen wir rein?«, fragte Cooper.
    Brent grinste. »Wir zwei gehen rein. Stace steht Schmiere.«
    Cooper konnte zwar keinerlei Sinn in dieser Aufteilung erkennen, aber da Stacy nichts dagegen sagte, war es ihr recht.
    Cooper und Brent legten ihre Rucksäcke ab. Brent nahm sein Messer in die Hand und sie den Revolver, den sie von Fenton mit immerhin zwei Kugeln darin erbeutet hatte. Dass er gegen Malachim nichts ausrichten konnte, hatte sie schon feststellen müssen, aber gegen normale Menschen schon, falls sie sich täuschten und es wirklich eine Falle war.
    Sie bemerkte, dass Brent einen neidischen Blick auf die Schusswaffe warf, aber er sagte kein Wort. Stattdessen ging er ein paar Schritte auf den riesenhaften »Hügel« zu, bis er an einer Stelle stand, an der das Blattwerk etwas eingesunken schien. Seine Hand verschwand in dem dichten Bewuchs. Dann spaltete sich das Grün zu einer dunklen Öffnung. Er steckte sein Messer in den Hosenbund und förderte aus der Beintasche seine Taschenlampe zutage. Schließlich winkte er Cooper, ihm zu folgen.
    Sie trat neben ihn. Im Halbdämmer des Waldes wirkte die Öffnung vor ihnen wie ein schwarzer Schlund. Cooper tippte Brent auf die Schulter.
    »Was?«
    »Hier, nimm.« Sie hielt ihm den Revolver hin.
    »Bist du sicher?«, fragte er.
    »Du hast die Taschenlampe, dann solltest du auch den Revolver haben. Ich nehm dafür dein Messer.«
    Er nahm den Revolver und wog ihn fast liebevoll in der Hand. »Du hast doch nur keine Lust, als Erste reinzugehen«, sagte er grinsend.
    »Erraten, Schlaumeier. Und jetzt los.« Sie deutete mit dem Knie einen Tritt in seinen Hintern an.
    Brent salutierte, indem er sich mit dem Revolverlauf gegen die Stirn tippte, schaltete die Lampe an und leuchtete in die Dunkelheit.
    Cooper warf einen letzten Blick zurück zu Stacy. Ihre Freundin stand im Unterholz, das ihr fast bis zu den Hüften reichte. Eine Hand umklammerte das Gelenk der anderen. Es sah ein bisschen so aus, als würde sie auf den Bus warten. Als sie sah, dass Cooper zu ihr herübersah, kniff sie die Augen zusammen und winkte dann.
    »Komm, Coop. Schau dir das an.«
    Sie tauchte hinter Brent in die Dunkelheit ein. Im Licht der Taschenlampe sah sie einen Eingangsbereich, der sich über zwei Etagen erstreckte. Direkt gegenüber der Tür befand sich eine Treppe, die ins obere Stockwerk führte, von dem hier unten nur eine Galerie zu sehen war.
    Die Düsternis jenseits des Strahls der Taschenlampe war nahezu undurchdringlich. Brent ließ ihr Licht einmal kreisen. Im Schlaglicht flog die verrottende Einrichtung vorüber wie ein Haufen stummer, von blassem Moos überwucherter Gespenster.
    Und mitten darin – ein Gesicht.

    »Haut ab!«, brüllte

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