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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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gesagt.
    »Ach, ich weiß nicht … einfach so. Geh jetzt.«
    Und dann war sie allein.
    Wenn sie nichts tat, wenn sie zuließ, dass Gabriel, Robbie und Dr. Pym ihren Plan durchführten, dann würden die Kinder sterben. Da war sich Kate absolut sicher. Trotz allem, was sie erreicht hatten – es würde den Ausgang der Ereignisse nicht ändern.
    Kate hatte gelernt, dass die Zeit wie ein Fluss war. Man konnte ihn kurz aufhalten oder sogar umleiten, aber der Fluss hatte seinen eigenen Willen. Er wollte in eine bestimmte Richtung fließen. Man musste ihn zwingen, wenn man etwas verändern wollte. Man musste bereit sein, Opfer zu bringen. Kate dachte an das Versprechen, das sie Annie und den anderen Kindern gegeben hatte: dass sie zurückkommen würde.
    Sie griff in ihre Tasche und zog den Schlüssel heraus, mit dem man die Käfige öffnete. Sie hätte ihre Eltern zu gerne wiedergesehen.

    Zehn Minuten später bemerkte ein zufällig vorübergehender Mann, dass die Tür zu dem Käfig, in dem der Sekretär gesessen hatte, offen stand und der Gefangene verschwunden war. Gleichzeitig erkannte Emma, die ihre Schwester hatte holen wollen, dass auch sie nicht mehr da war.

KAPITEL 21
Ein Handel mit dem Teufel
    Als Kate mit einem Mal nicht mehr die feuchte und abgestandene Luft in den Lungen hatte, die sie seit gestern Morgen geatmet hatte, sondern eine frische, saubere Brise spürte, wusste sie, dass sie schon ganz nah waren. Auch der Sekretär fühlte es.
    »Wir sind fast da«, keuchte er und verstärkte den Griff um Kates Arm. Allerdings war es so, dass er sich eher auf sie stützte, als dass er sie kontrollierte. »Fast da …«
    Vor dem Käfig hatten keine Wachen gestanden und Kate hatte unbemerkt heranschleichen und dem Gefangenen ihren Vorschlag ins Ohr flüstern können.
    Wenn die Gräfin die Kinder befreien und abziehen würde, ohne jemandem zu schaden, würde ihr Kate das Buch Emerald überlassen. Aber der Sekretär musste sie nach Cambridge Falls bringen, bevor Robbies und Gabriels Armee dort auftauchte. War er dazu in der Lage?
    »Ja«, kicherte der Mann. Es gab einen Weg, meinte er.

    Jetzt, während die beiden durch den Tunnel stolperten, den Kate mit einer Laterne beleuchtete, dachte sie an Emma und Michael. Wenn ihr Aufbruch nicht so eilig gewesen wäre, hätte sie ihnen zu gerne gesagt, dass ihre Visionen nicht wie Filme waren. Sie war nicht bloß Zuschauerin; sie erlebte alles leibhaftig mit. Sie war dabei gewesen, als das Schiff in den Abgrund stürzte. Sie hatte gefühlt, was die Kinder gefühlt hatten, als es auf den Felsen aufprallte. Ihre Angst und ihr Schmerz waren in Kate gewesen, und sie würde alles dafür tun, ihnen das zu ersparen.
    Sie und der Sekretär kamen um eine Biegung und zum ersten Mal seit zwei Tagen stand Kate im Freien.
    Sie befanden sich hoch über dem Tal, auf einem Pfad, der an der Seite des Bergs nach unten führte. Es war Vollmond und das helle Licht überzog die ganze Welt mit einem friedlichen silbernen Schimmer. Die ungewohnte Weite und die Offenheit der Landschaft raubten Kate den Atem. Sie dachte, dies müsse das Schönste sein, was sie je erblickt hatte.
    Der Sekretär ließ sich auf die Knie sinken und fing an, mit seinem Finger in der Erde zu bohren.
    »Was machen Sie da?! Die anderen werden versuchen, uns einzuholen! Wir müssen …«
    »Ruhe! Ich muss mich konzentrieren!«
    Kate schaute hinter sich in die dunkle Tunnelöffnung. Sie erwartete, jeden Moment ihren Namen zu hören und das Licht sich nähernder Fackeln zu sehen.
    »So.« Der Sekretär richtete sich auf und wischte seine Hände an seinem Jackett ab. »Fertig.«
    »Fertig womit? Sie haben doch bloß einen Strich auf die Erde gemalt.«

    »Ja, aber das ist ein ganz besonderer Strich.«
    »Dr. Pym und Gabriel können jede Sekunde hier sein. Sie sagten, Sie wüssten, wie man auf dem schnellsten Weg nach Cambridge Falls kommt!«
    »Das hier ist der Weg. Tritt über die Linie.«
    Kate schaute auf den nicht ganz geraden, etwa einen Meter langen Kratzer im Erdreich. Wenn sie darüber hinwegging, landete sie jenseits der Klippenkante und würde in die Tiefe stürzen.
    »Sie machen wohl Witze!«
    »Ich werde dich zur Gräfin bringen. Das ist ein Teil der Magie, die sie mir zur Verfügung gestellt hat.«
    »Ach ja? Tja, es muss einen anderen Weg geben. Wenn wir schnell rennen …«
    Der Sekretär sprang auf sie zu und rückte mit seinem Gesicht ganz nah an ihres.
    »Es gibt keinen anderen Weg! Deine Freunde werden bald hier

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