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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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ich bewundere deine Sorge für deine Mitmenschen. In dieser Beziehung sind wir uns sehr ähnlich.«
    »Wenn Sie auch nur einem von ihnen ein Haar gekrümmt haben, werde ich Ihnen nicht helfen, das Buch Emerald zu bekommen !«
    »Oh-oh, du hast den wahren Namen des magischen Buchs erfahren! Bravo, ma chérie !«
    »Ich meine es ernst!«, hatte Kate geschrien und vergeblich versucht, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Ich werde mich als Erste von dem Ungeheuer fressen lassen. Ich weiß, dass es hier ist!«
    »Wie klug du bist! Aber weißt du, ich habe das ekelhafte Vieh freigelassen, ehe ich an Bord kam. Ich dachte, es wäre nett, wenn es die Männer bei ihrer Ankunft begrüßt.«
    »Was? Das können Sie nicht! Sie …«
    »Nur die Ruhe, bist du hier, um die Kinder zu retten oder diese Tölpel aus der Stadt? Beides geht nicht.«
    »Na gut«, antwortete Kate knapp, die sich damit beruhigte, dass Dr. Pym und Gabriel das Wesen schon aufhalten würden. »Lassen Sie die Kinder gehen, dann gebe ich Ihnen das Buch.«
    Die Gräfin schnalzte mit der Zunge. »Du bringst die Reihenfolge durcheinander. Erst bringst du mir das Buch Emerald. Dann lass ich meine Schützlinge gehen.«

    »Das ist nicht – «
    »Schätzchen, sei doch vernünftig. Du musst wissen, dass die Kinder mein einziger Schutz sind. Nicht dass ich mich vor dir schützen müsste, nein. Du bist ein Engel! Aber ich vermute, dass du dich kürzlich mit einigen zweifelhaften Gestalten eingelassen hast – Zwergen und Zauberern und ähnlichem Abschaum. Ist es nicht so? Ich vergebe dir natürlich. Wir machen alle Fehler, wenn wir jung sind. Ich könnte dir eine Geschichte über einen italienischen Tanzlehrer erzählen … Nein, nein, erst das Buch, dann die Kinder !«
    »Aber …«
    »In dem Augenblick, in dem ich das Buch in Händen halte, werde ich sie freilassen. Ich gebe dir mein Wort.«
    Die Gräfin hatte sie mit einem höhnischen Gesichtsausdruck angeschaut, und in diesem Augenblick war Kate klar geworden, dass sie sich auf Gedeih und Verderb der Hexe ausgeliefert hatte. Unwillkürlich umklammerte sie die Armlehnen des Sessels, dachte an die Kinder, die irgendwo im Bauch des Schiffs eingesperrt waren. Dann riss sie sich zusammen und fragte die Gräfin, was sie tun sollte.
    »Meine Liebe, es ist ganz einfach!«
    Augenscheinlich musste sich Kate nur in ihrem Kopf den entsprechenden Moment vorstellen. Dann, wenn sie ihn vor sich sah, würde sie – mithilfe der Gräfin – durch Raum und Zeit zu diesem Moment reisen. Die Gräfin wollte wissen, ob Kate sich daran erinnern konnte, wie sie und ihre Geschwister das erste Mal in die Vergangenheit gereist waren. Wie sie das Foto auf die leere Seite gelegt hatten.
    »Was hat das denn damit zu tun?« »Nun, du denkst doch wohl nicht, dass man bei der Erschaffung
der Chronik vor vielen Tausend Jahren schon an Fotografien gedacht hat, oder? Das Foto stellte nur ein klares, deutliches Bild dar. Wenn die Chronik einen solch klaren Befehl erhält – sei es durch ein Foto, eine Zeichnung, ein Bild in deinem Kopf oder sogar den Befehl, dich genau dort hinzubringen – , würde sie gehorchen. Ein Befehl wäre das Einfachste, dazu fehlt dir allerdings unglücklicherweise die Kontrolle über deine Fähigkeiten. Wir haben zwar die Chronik nicht, aber ein Teil ihrer Macht befindet sich jetzt in dir, und du funktionierst nach dem gleichen Prinzip, wenn ich das so sagen darf.«
    Und so hatte Kate wieder und wieder ihre Augen geschlossen, sich Dr. Pyms Arbeitszimmer vorgestellt, und wieder und wieder hatte sie versagt.
    Verzweiflung ergriff sie.
    »Es geht nicht! Sie haben gesagt, Sie würden mir helfen!«
    »Ich helfe dir ja«, seufzte die Gräfin, »auf eine Art und Weise, die du nicht verstehen kannst. Aber kannst du wirklich und wahrhaftig die Vergangenheit vor deinem geistigen Auge sehen? Kannst du dich in den genauen Moment hineindenken, in dem du das Buch zurückgelassen hast?«
    »Ja! Ich gebe mein Bestes! Aber vielleicht kann ich doch nicht …«
    »Sch-sch!« Die Gräfin kam zu ihr und legte ihr die Hand in den Nacken. In der Kajüte war es sehr warm und die Hand der jungen Frau angenehm kühl. »Du musst dich entspannen oder die Magie wird nicht zu dir kommen. Wie weit in die Vergangenheit musst du reisen?«
    »Vier Jahre.«
    »Vier Jahre. Und wo bist du? Beschreibe es.«

    »Es ist eine Art Arbeitszimmer. Mit einem Feuer im Kamin. Draußen schneit es. Dr. Pym ist da.«
    »Noch jemand?«
    Kate überlegte kurz, ob

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