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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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das auch so!«, sagte sie leise, um Jona nicht zu wecken.
    »Wenn du so weitermachst, wirst du bald nicht mal mehr einen Fuß vor den anderen setzen können. Wir wissen nicht, wie lang diese Reise dauern wird und du hast schließlich deine Medizin nicht dabei!«
    Mia erschrak. Er hatte recht. Um ihren Schrecken jedoch zu überspielen, sagte sie zu ihm, dass er nicht so herumschreien sollte, weil schließlich Jona noch schlief und dachte währenddessen darüber nach, wie sie diese Reise ohne ihre Medizin überstehen sollte. Sie nahm sie schon seit Jahren. Seit sie wegen ihrer dürren Statur und ihrer Schwächeanfälle beim Arzt gewesen war und dieser festgestellt hatte, dass sie unter Anämie und Eisenmangel litt. Die Medizin, die er ihr verschrieben hatte, sollte die Blutbildung anregen und ihr Eisen zuführen. Sie erinnerte sich noch genau, wie sie sich erschrocken hatte, weil auf einer der Flaschen, die sie für ihre Mischung brauchte, Kräuterblut stand. Und sie erschrak jetzt erneut darüber. Kräuter BLUT .
    »Schon gut«, hörte sie auf einmal Jona sagen. Sie drehte sich überrascht um. »Ich bin schon seit einer Weile wach.«
    Mia sah ihn entsetzt an. Hatte er etwa alles gehört? Sie risserneut an ihrer Hand, doch Ramon ließ sie nicht los. »Wie lange?«, fragte sie mit rasendem Herzen.
    Jona seufzte und richtete sich etwas auf. »Keine Angst, Mia. Ich werde niemandem etwas von dieser Blutgeschichte erzählen, wenn du es nicht willst.«
    Mia zog immer noch an ihrer Hand und brachte Ramon damit allmählich zum Lachen. »Aber«, sagte sie schnell, »das bedeutet nicht, dass das wahr ist. Ramon kann das überhaupt nicht wissen. Er hat keine Ahnung davon, was ich bin oder was ich brauche«, sagte sie und sah Ramon dabei an. »Du kannst mich jetzt übrigens loslassen!«
    Ramon lachte leise. »Nein, kann ich nicht. Oder willst du, dass gleich noch ein Schatten um die Ecke kommt? So viele von denen kriege ich nämlich nicht runter«, sagte er amüsiert. »Verdauen sich nicht so gut.«
    Sie sah ihn verwirrt an. »Was soll das heißen? Ich dachte, die marschieren in die Stadt ein? Die wissen doch gar nicht, wo wir sind«, merkte sie an. »Und den Einzigen, der es ihnen hätte verraten können, hast du gefressen!«
    Ramon musste über ihre Wortwahl lachen und selbst Jona lachte kurz, obwohl er überhaupt nicht verstand, worum es ging. »Du vergisst, dass sie jeden deiner Ausbrüche spüren«, erinnerte Ramon sie. »Jedes Mal, wenn du einen dieser Schübe hast oder wenn du deine Kraft nutzt, so wie vorhin in der Sporthalle«, er drückte ihre Hand, als sie wieder Schuldgefühle haben wollte, »spüren sie dich hundert Mal deutlicher als sonst.«
    Mia senkte nachdenklich den Kopf. »Heißt das, ich darf meine Kraft nicht nutzen?«
    »Besser nicht«, sagte Ramon. »Nicht, solange deine Energie noch nicht getarnt ist.«
    Mia schnaubte missmutig durch die Nase. Sie konnte es kaum erwarten endlich von diesem Alchimisten für diese Wesen unsichtbar gemacht zu werden. Vielleicht würde sie dann endlich ein normales Leben leben können. Mit ihren neuen Freunden und mit Jona. Sie drehte sich zu ihm um, doch er wich ihrem Blick aus und sah aus dem Fenster. Während der restlichen Fahrt redete er kaum noch. Er antwortete ihr nur knapp, wenn sie fragte, wie esihm jetzt ging und vermied jeglichen Blickkontakt mit ihr. Mia fragte sich, ob sie etwas Falsches gesagt oder etwas Dummes getan hatte. Oder war er jetzt doch erschrocken, weil Ramon das mit dem Blut angesprochen hatte? Sie zerbrach sich den Kopf und fand hundert Gründe dafür, warum er sie jetzt nicht mehr mögen könnte. Sie mochte sich selbst nicht besonders. Da war es leicht viele Gründe zu finden.
    Als sie endlich an der Raststätte ankamen, an der sie sich alle treffen wollten, stieg Jona viel zu schnell aus. Mia stolperte ebenfalls aus der Tür, verharrte jedoch, als sie all die Menschen sah, die sich hier schon versammelt hatten. Es waren viele. Doch sie kannte keinen einzigen davon. Es mussten die von Außerhalb sein, dachte sich Mia. Alva hatte erwähnt, dass auch Schüler aus anderen Städten anreisen würden. Jona ging sofort zu ihnen und stellte sich einigen vor. Andere schien er schon zu kennen. Dann deutete er auf Mia, woraufhin sich alle nach ihr umdrehten. Mia schluckte und sah sich nach Ramon um, der jetzt auch ausstieg und um den Wagen herum ging, um sich neben sie zu stellen. Er sah auf die Uhr und brummte genervt. Eine kleine Gruppe löste sich jetzt von

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