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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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klappte sie die Waffe an ihrem Handgelenk auf, steckte sich den Anhänger in die Hosentasche und atmete noch einmal tief durch. Als sie in dem Raum auf eine Tür zu ging, hörte sie schon die anderen. Sie kletterten ebenfalls in den Raum. Allen voran Jona. Nadja und Emma waren auch dabei. Und Mike, Patrick und Tatum, Sorayas Bruder.
    Soraya selbst stand noch draußen und schimpfte flüsternd. »Sylvia, komm da sofort raus! Ich schwöre dir, dass ich dich an den Haaren heraus zerre!«
    Sylvia ignorierte sie jedoch und öffnete die Tür. »Lass mich vorausgehen«, sagte Mike und schlich an ihr vorbei in den Gang.
    »Seid ihr wahnsinnig?«, schimpfte Soraya weiter. Als sie jedoch nicht mehr zu sehen waren, kletterte sie ebenfalls hinein. »Verflucht, ihr bringt euch alle um!«, flüsterte sie in die Dunkelheit und lief ihnen ängstlich nach. »Was macht ihr, wenn ihr dem Boss begegnet? Wieso leben wir überhaupt noch? Ich dachte, seine Aura ist tödlich?«
    »Pscht«, machten alle gleichzeitig. Am Ende des Flures konnten sie spärliches Licht sehen. Und sie hörten Schreie.
    »Oh Gott«, hauchte Soraya und blieb mit den anderen kurz stehen. Ihr Herz hämmerte viel zu laut gegen ihren Brustkorb. Bestimmt konnten sie ihren Herzschlag hören.
    »Lass mich mal sehen«, sagte Jona jetzt und trat vor. Er schlich an das Ende des Ganges, blieb an der Ecke stehen und lugte kurzherum. Dann winkte er die anderen zu sich. Der Korridor wurde immer heller und die Geräusche immer lauter. Langsam schritten sie voran und waren auch bald am Ende dieses Korridors angelangt. Dort drang Kerzenlicht durch einen großen Türbogen in den Flur. Sie hörten jemanden reden. Jemanden, mit einer Stimme wie Samt. Doch sie klang ebenso gefährlich wie verführerisch. Ihnen allen jagte das Herz los. Je näher sie kamen, umso mehr konnten sie erkennen. Sie sahen Säulen, die eine große Halle umgaben. Vor einer dieser Säulen, direkt vor dem Türbogen, lag jemand am Boden. Jona erkannte sofort ihre Stiefel. Er rannte ohne noch eine Sekunde zu zögern los, wurde jedoch von einem Mann, der jetzt in den Türbogen schritt, gezwungen anzuhalten. Er kam langsam und gierig grinsend auf ihn zu. Seine Eckzähne waren weit hervorgetreten. Jona wich vor ihm zurück und stieß in diesem Moment gegen Nadja. Und gegen Patrick. Er wandte sich um und sah, dass aus der anderen Richtung ebenfalls ein Vampir auf sie zu kam. Sie kesselten sie ein.
    »Oh verdammt«, hauchte Soraya ängstlich, klappte aber ihre Waffe auf und ballte eine Faust. »Ich hab's euch gesagt.«
    »Das sind normale Vampire«, sagte Jona zuversichtlich. Er konnte es zwar nicht mit Sicherheit sagen, doch er vermutete, dass es keine Übervampire waren, so wie jene, die Mia entführt hatten. Auch, wenn er nicht wusste, woran man diesen Unterschied erkennen konnte. »Die machen wir fertig.«
    Auf einmal lachte einer der beiden. »Wie süß«, sagte er amüsiert. »Junges, naives Blut.« Der andere lachte ebenfalls und knurrte sie gierig an.
    Sie hielten alle ihre Waffen bereit. Die Waffen an ihren Armen und die Waffen in ihrem Kopf. »Freut euch nur nicht zu früh«, sprach Sylvia mit einer dunklen, warnenden Stimme, »ihr untoten Penner!« In diesem Augenblick duckten sich alle und Sylvia schoss mit erhobenen Armen über ihre Köpfe hinweg mit Lichtbällen, die zwar die Vampire nicht direkt trafen, jedoch blendeten und ihnen damit Zeit gaben, sie anzugreifen. Jona, Mike, Nadja und Patrick stürzten sich auf den einen und Emma, Soraya und Sylvia auf den anderen, wobei Tatum sich hinter ihn stellte und versuchte ihn festzuhalten. Doch er wurde gegen die Wand geschleudert. Eswaren Schreie zu hören. Blitze zuckten immer wieder auf, Knurren erklang und zwischendurch ertönte immer wieder das butterweiche Lachen Angors.
    Mia wurde durch diese Geräusche geweckt. Sie hob ihren schmerzenden Kopf und sah, dass Ramon erneut von den Männern festgehalten wurde. Währenddessen ging Angor vor ihm auf und ab, redete und lachte. Kell und Malina saßen immer noch wie erstarrt in der Mitte des Raumes. Sie sahen Mia an und machten bedeutsame Gesichter. Sie nickten immer wieder in eine Richtung. Wollten sie, dass sie abhaute? Sie wandte sich um und sah in die Richtung, in die ihre Bewegungen deuteten. Hinter ihr führte ein gewaltiger Torbogen direkt in einen Flur. Es hallten Schreie und wildes Knurren heraus. Plötzlich flog ein Mann stöhnend gegen die Wand und sackte in sich zusammen. Er blutete am Hals, doch er

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