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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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Emma: „Ich vergaß zu fragen, wie es Ihnen geht.“ Ihre Hände bebten ein wenig. „Zur Entschuldigung kann ich nur anführen, dass Sie keinen sichtbaren Verband tragen. Da Sie die Reise hierher unternommen haben, vermutete ich, Bertram müsse mit der Schilderung seiner Treffsicherheit maßlos übertrieben haben.“
    „Was ihm ähnlich sähe?“, sagte Charles trocken.
    Verlegen antwortete Emma: „Ja.“
    „Bis auf ein leichtes Zwicken hin und wieder geht es mir gut. Als ich mir ein Bein gebrochen hatte, schmerzte das heftiger. Mit dieser Verletzung kann ich zumindest reiten.“
    Emma lächelte schalkhaft. „Man sollte immer auch die gute Seite sehen.“
    „Ja, genau.“ Er schenkte ihr dieses verheerende Lächeln, das nie gekannte Genüsse zu versprechen schien. „Werden Sie mir nun helfen, oder soll ich Ihre Schwester bitten?“ Er streckte ihr die Hand entgegen.
    „Mit dieser Alternative lassen Sie mir keine Wahl; das scheint eine Angewohnheit von Ihnen zu werden.“
    „Finden Sie!“ Er zuckte die Achseln, und wieder einmal fiel ihm die ungebärdige schwarze Haarsträhne in die Stirn.
    Emma betrachtete den notdürftigen Verband an seiner Hand, den er mit Daumen und Zeigefinger festgeklemmt hielt. „Sie könnten mit diesem Provisorium in Ihr Zimmer hinaufgehen und die Wunde von Ihrem Kammerdiener ordentlich versorgen lassen.“ Herausfordernd sah sie ihm in die Augen.
    „Sicher, aber das will ich nicht. Also?“
    Er sprach leise, in aufreizendem Ton, der klang, als verlange er etwas völlig anderes als diesen schlichten Dienst. Mit einem Mal kam es Emma viel zu warm in dem Salon vor.
    Sie seufzte, als sei ihr die Aufgabe lästig, doch in Wahrheit scheute sie vor den Empfindungen zurück, von denen sie jedes Mal übermannt wurde, wenn sie ihn berührte. Sie musste wieder daran denken, wie er in der Dachkammer hilflos vor ihr gelegen und einen Kuss von ihr verlangt hatte. Dass sie ihn geküsst hatte, bereute sie sehr, doch noch stärker bereute sie, ihn nicht ein zweites Mal geküsst zu haben.
    Endlich überwand sie sich und griff nach seiner Hand, doch als sie sie näher zu sich heranzog, zuckte er zusammen. „Oh, ist das der verletzte Arm?“
    „Ja.“ Er presste die Lippen zusammen.
    „Es tut mir leid.“
    „Nicht nötig. Immerhin ist Ihr Wunsch erfüllt.“ Er verzog abschätzig das Gesicht. „Ich verschonte Ihren Bruder, und dass er mich traf, war einfach Pech.“
    „Ich wollte doch nicht, dass überhaupt jemand verletzt wird.“
    „Duelle laufen aber auf Verletzungen hinaus.“
    Seine Hand lag warm in der ihren, seine Finger waren lang, schlank und gepflegt, doch kräftig. Emmas Hände bebten unmerklich, als sie das Taschentuch löste. „Der Schnitt ist recht tief.“
    „Ja. Aber er hat seine Vorzüge.“ Sein zwingender Blick hielt den ihren gefangen.
    „Was treibt ihr beide da?“ Amys Stimme kam wie ein Schock. Emma zuckte zusammen und ließ hastig Charles’ Hand fallen.
    Er lehnte sich lässig in den Sessel zurück und sagte beiläufig: „Ihre Schwester wollte mir einen Verband anlegen.“
    „Mit ihrem Taschentuch?“ Sie sah Emma an. „Nun, mir scheint, dafür brauchst du recht lange.“
    Emma hoffte sehr, man sähe ihr nicht an, wie durcheinander sie war. „Die Wunde ist tief; ich sorgte mich, ob sie vielleicht genäht werden müsste.“
    Skeptisch streckte Amy ihre Hand aus: „Lassen Sie mich sehen!“
    Ohne darauf einzugehen, stand Charles auf. „Ich denke, mein Diener sollte sich darum kümmern. Er ist recht geschickt in diesen Dingen.“
    Als ob er die Aufgabe nicht gleich Stoner hätte überlassen können, dachte Emma empört, nun bin ich schon wieder in der Patsche. Bestimmt wird Amy mit mir zanken, sobald Charles Hawthorne uns den Rücken gekehrt hat. Um der Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, erklärte sie rasch: „Ich denke, ich werde mich eine Weile unter die Gäste mischen.“ Sie erhob sich ebenfalls.
    Doch die Schwester ließ sich nicht abschütteln. „Emma, ich will mit dir reden.“ Sie hatte die störrische Miene aufgesetzt, die schon immer einen Wutanfall angekündigt hatte, wenn etwas nicht nach ihrem Willen ging.
    „Wenn du darauf bestehst.“ Emma verbarg ihren Unwillen keineswegs. Sie führte Amy zu einer ruhigen Ecke, wo sie sich unauffällig unterhalten konnten. „Was willst du?“, fragte sie resigniert.
    „Emma, wenn du an Charles Hawthorne interessiert bist, sei doch wenigstens so ehrlich, es zuzugeben!“
    „Aber ich mache mir nicht das

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