Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
Vom Netzwerk:
hatte Emma die Worte hervorgestoßen. „Oh, es tut mir leid, das war unangebracht. Er hat sich ja, wie Lady Johnstone erzählte, vom Glücksspiel abgewandt.“
    Juliet sah sie scharf an. „Ja, nur ein Frauenheld ist er nach wie vor, doch an ihm ist mehr dran.“
    „Und was noch?“, fragte Emma möglichst gleichgültig. Schlimm genug, dass sie alles, aber wirklich alles über Charles Hawthorne erfahren wollte, schlimmer jedoch, wenn es seiner Schwester auffiele.
    „Ich fühle mich nicht berufen, dich ins Bild zu setzen, das soll Charles selbst tun, wenn er möchte.“
    Enttäuscht wandte Emma den Kopf ab. Dass hinter Charles Hawthorne mehr steckte, als offenkundig war, er sie aber nicht für wichtig genug erachtete, mit ihr darüber zu sprechen, schmerzte sie. Aber warum eigentlich? Er bedeutete ihr nichts, und sie ihm ganz gewiss auch nicht.
    Abrupt sagte sie: „Ich will kurz nach Amy sehen.“ Im Moment war es ihr gleich, ob sie unhöflich erschien. Das Herz war ihr schwer, und sie glaubte, jeden Moment in Tränen ausbrechen zu müssen. Sie fand Amy in der Gruppe, die Charles Hawthorne umringte.
    „Amy, kommst du bitte einmal?“
    Das Mädchen sah erst Emma an, dann warf es Charles einen strahlenden Blick zu. „Mr. Hawthorne, Sie kennen so amüsante Geschichten! Kommen Sie, erzählen Sie weiter.“
    Während er Emma anblickte, sagte er: „Ihre Schwester wünscht Sie zu sprechen, Ms. Amy.“
    „Ach, das kann warten.“
    „Nein, ich denke nicht.“ Er sprach streng.
    Emma spürte, wie sie über und über errötete. Wäre sie doch nur in einer stillen Ecke verschwunden! Schließlich hatte sie sich vorgenommen, sich nicht mehr einzumischen. Steif sagte sie: „Danke, Mr. Hawthorne“, und wandte sich dann Amy zu. „Komm bitte.“
    Amy verzog störrisch ihr rosiges Mündchen, musterte Charles jedoch aus dem Augenwinkel. Er wirkte sehr unbeugsam. „Na gut, wenn Sie darauf bestehen“, murmelte sie und folgte Emma schmollend zu einem ein wenig abseits stehenden Sofa. „Was ist denn?“
    „Nichts, nichts.“ Hätte sie Amy doch nur in Ruhe gelassen! „Ach, ich weiß es nicht, ich fand, ich müsste dich dort fortholen.“
    „Was?“, fragte Amy aufgebracht. „Was heißt, du weißt es nicht?“
    Emma zupfte nervös an den Fransen ihres Schals. „Ich weiß nicht. Ich wollte mich nicht vor aller Augen mit dir streiten.“
    „Du kannst nur einfach nicht ertragen, dass ich mit Hawthorne flirte!“
    Was war nur los mit ihr? Verstört sank Emma auf das Sofa nieder. „Ach, Amy, verzeih, ich bin im Moment nicht ganz ich selbst. Ich wollte mich doch nicht mehr einmischen.“
    „Alte Gewohnheit.“ Amy sah auf ihre Schwester nieder. „Wahrscheinlich hast du schon zu lange gegrübelt und geplant, um Bertram Vernunft beizubringen und mich zu verheiraten. Nun kannst du nicht mehr damit aufhören.“
    Erstaunt, Amy so verständig zu finden, sagte Emma weich: „Du bist sehr erwachsen geworden, Liebes. Und du hast natürlich recht, diese Angewohnheit lässt sich schwer abstellen.“ Sie seufzte. „Geh, Amy, amüsier dich. Ich versuche, mich herauszuhalten.“
    „Ha! Wirklich?“ Amy hob ungläubig ihre Augenbrauen.
    „Verzeihung!“
    Beide Frauen fuhren erschreckt zu Charles Hawthorne herum.
    „Mr. Hawthorne, ich habe Sie gar nicht kommen gehört“, säuselte Amy.
    „Aber ich Sie“, entgegnete er sarkastisch.
    Amy errötete, sah ihn jedoch herausfordernd an. „Wie unliebenswürdig Sie sind.“
    Er schaute ihr fest in die Augen. „Das könnte man auch von Ihnen behaupten. Ihre Schwester tut für Sie und Ihren Bruder alles Menschenmögliche, während Sie beide sich wie verzogene Kinder verhalten. Kein Wunder, dass sie erschöpft ist. Und dann tadeln Sie sie auch noch in aller Öffentlichkeit. Zum Glück kam gerade niemand vorbei. Mir gelang es so eben, Mr. Chevalier abzulenken, der hält Sie nämlich für die Vollkommenheit in Person. Ein Diamant reinsten Wassers, sagte er zu mir. Wenn er nur wüsste!“
    Amy verging ihre trotzige Miene, ihre Augen glänzten feucht. „Wie können Sie es wagen!“
    Ehe Emma sich einmischen konnte, fuhr Charles fort: „Wie können Sie es wagen, derart unverschämt zu Ihrer Schwester zu sein, wenn sie nichts anderes will, als Ihrer aller Lage zu verbessern.“
    Mit einem gemurmelten Wort ging Amy fort, und im nächsten Moment fand Mr. Chevalier sich an ihrer Seite ein. Sie hatte ihn offensichtlich bezaubert. Gut, für Amy war erst einmal gesorgt, nun konnte Emma sich Mr.

Weitere Kostenlose Bücher