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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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Hawthorne vornehmen. Ärgerlich sagte sie: „Das war nicht Ihre Angelegenheit. Ein Gentleman hätte unsere Unterhaltung ignoriert.“
    „Aber da Sie mir schon so oft sagten, ich sei kein Gentleman, verhielt ich mich natürlich Ihren Erwartungen gemäß.“ Sein sanfter Ton stand in krassem Gegensatz zu dem gefährlichen Funkeln seiner Augen.
    „Ich hätte nie erwartet, dass Sie sich einmischen, besonders nicht zu meiner Verteidigung. Immerhin war Amy bisher Ihr erkorenes Ziel.“
    Warum hatte sie das nun hinzugefügt? Es war hier völlig unwichtig. Wichtig war nur, dass er nicht hätte zuhören dürfen. Nun hatte er Amy gekränkt, aber … „Ihnen ist klar“, setzte sie bedächtig hinzu, „dass sie Sie nun vielleicht nicht mehr so anziehend findet.“
    „Das wird mir kaum schlaflose Nächte bereiten.“
    Emma blickte zu ihm auf, sich seiner Nähe und seines speziellen Duftes zutiefst bewusst. „Wirklich?“
    „Wirklich.“ Er hielt ihren Blick gefangen. „Ich habe in den letzten Wochen einiges gelernt.“
    „Ach ja?“ Ihre Stimme war ein raues Flüstern.
    Da er immer noch stand, verdeckte er, groß und breitschultrig, wie er war, jedem Neugierigen die Sicht. Es war, als wären sie allein in einem kleinen separaten Raum.
    „Ja, Emma.“
    Ihr wurde heiß und kalt, ihre Hände bebten, und die Brust schien ihr vor Erregung wie eingeschnürt. Ihr war, als stünde sie am Rande einer Schlucht und der nächste Schritt würde sie hinunterreißen. Würde er sie auffangen?
    In diesem Moment erklang der Gong, und Charles zog sich ein wenig zurück.
    Mühsam tauchte Emma wieder in die Wirklichkeit ein. Himmel, es fehlte nicht viel, und sie würde ohnmächtig in Charles Hawthornes Arme sinken.
    Suchend sah sie sich nach Amy um. Eine Entschuldigung murmelnd huschte sie an dem Mann vorbei, dessen bloße Nähe sie leichtsinnig machte. Sie fand ihre Schwester in ein Gespräch mit Mr. Chevalier und einem weiteren Herrn vertieft. Mr. Helmsley war älter als Amys Verehrer, mit grauen Schläfen und um Mund und Augen eingeprägten Falten. Lächelnd grüßte er Emma, die seinen Gruß freundlich erwiderte.
    Amy wurde von Mr. Chevalier zu Tisch geführt, und Mr. Helmsley bot Emma seinen Arm. Versuchsweise legte sie ihre Hand etwas fester in seine Armbeuge. Nein, sie spürte nichts Besonderes, die Berührung ließ sie völlig kalt. Unauffällig sah sie sich nach Charles um. Warum nur fühlte sie sich erleichtert, dass Juliet seine Tischdame war?
    Während des Mahles bestritt Mr. Helmsley die Unterhaltung. Er besaß ein Gut in Wiltshire, war ledig, und seine Familie drängte ihn, endlich zu heiraten. Er liebte die Jagd und das Landleben.
    Emma nickte und lächelte, war sich aber die ganze Zeit über intensiv der Tatsache bewusst, dass Charles zu ihrer Linken saß. Er machte keine Anstalten, den dahinplätschernden Wortschwall Mr. Helmsleys zu unterbrechen. Er überließ sie ganz ihrem Tischherrn, doch das, stellte sie irritiert fest, war ihr auch wieder nicht recht. Dabei war Mr. Helmsley ein netter, untadeliger Gentleman, und doch konnte sie während seiner Ausführungen kaum ein Gähnen unterdrücken.
    Am Ende des Dinners, als die Tafel aufgehoben wurde, war Emma der Plaudereien ihres Tischherrn längst überdrüssig. Glücklicherweise hatte sie seinem Redefluss kaum etwas hinzufügen müssen.
    Am liebsten hätte sie sich auf ihr Zimmer zurückgezogen, entschied dann jedoch, Amy besser nicht allein zurückzulassen. Nein, versprach sie sich selbst, ich werde mich nicht einmischen, nur ein Auge auf sie haben.
    Matt ließ sie sich in einen Sessel sinken. Sie hatte in der vorhergehenden Nacht schlecht geschlafen, und der kurze nachmittägliche Schlummer hatte das nicht ausgleichen können. Vielleicht sollte sie doch zu Bett gehen? Sie stand auf, um Amy Bescheid zu sagen, als jemand sie an der Schulter streifte. Ein heißes Prickeln lief durch ihren Arm, und sie wusste sofort, wer sie berührt hatte.
    „Ms. Stockton“, sagte Charles Hawthorne, ihr den Weg verstellend, „wollen Sie mich auf einem kleinen Spaziergang begleiten?“
    Sie zwang sich zu einer unbeteiligten Miene. „Danke, Mr. Hawthorne, aber es ist schon dunkel, und ich wollte mich eigentlich zurückziehen.“
    „Dann muss ich wohl Ms. Amy bitten.“
    Emma stotterte fast vor Empörung. „Müssen Sie immer mit Amy drohen?“
    „Mir scheint, anders kann ich Sie nicht gefügig machen.“
    „Sie gewinnen, Mr. Hawthorne, aber nur, weil Sie unfair spielen.“
    Er bot ihr

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