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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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sah prächtig aus! Besser denn je! Und du, mein Junge, bist aufgedreht wie ein Kinderkreisel.“
    Unmutig schaute Charles zwischen den beiden Damen hin und her, dann stand er auf. „Entschuldigt mich, ich habe anderswo zu tun.“
    „Im Garten, wenn du die Kleine suchst“, empfahl Lady Johnstone unmissverständlich.
    Charles spürte, wie ihm heiß wurde. Brüsk verneigte er sich vor seiner Patentante. „Danke für die Anregung, Madam.“ Grimmig betrachtete er die Frauen. „Die fragliche Dame kann tun, was sie möchte. Genau wie ich.“
    „Ah, ein Mann, der nicht darauf besteht, dass die Frau ihm allein gehört“, spottete Lady Johnstone. „Wie anders das klänge, wenn du dir Heirat auf die Fahnen geschrieben hättest.“
    „Einen guten Morgen noch.“ Abrupt trat Charles den Rückzug an. Er wusste, wann er verloren hatte.
    Kurz darauf fand er das bewusste Paar auf einer Bank nahe der Stelle, an der er Emma gestern geküsst hatte. Dass er Helmsley liebend gern einen Kinnhaken versetzt hätte, hielt er für die normale Reaktion eines Mannes, der die Gunst einer Dame genossen hatte – zumindest redete Charles sich das ein. Noch nie hatte er eine Frau ganz allein und für immer besitzen wollen, und auch Emma Stockton wollte er nicht ausschließlich und allein für sich.
    „Störe ich?“ Er trat vor die beiden hin und konnte sich nur mühsam zurückhalten, sich gar mitten zwischen sie zu drängen.
    Emmas rosig angehauchter Teint wurde blasser, als sie Charles erblickte. „Mr. Hawthorne.“
    Auch Helmsley grüßte höflich.
    Charles lächelte dünn. „Darf ich mich Ihnen zugesellen, oder ist Ihr Thema privater Natur?“
    „Aber nein“, sagte Emma rasch. „Wir tauschten Anekdoten über das Landleben aus.“
    „Als da sind?“
    „Nun, dumme Zufälle, wie zum Beispiel beim Fischen in den Bach zu fallen“, antwortete Helmsley lachend.
    Sogleich erschien vor Charles’ innerem Auge das Bild Emmas, wie sie triefnass, mit eng am Körper klebenden Kleidern, die jede ihrer Kurven enthüllten, einem Bach entstieg. Er schluckte schwer und brachte nur mühsam einen gelangweilten Tonfall zustande. „Wie interessant.“
    Als ob Emma spürte, dass ihn das Gespräch nicht fesselte, erklärte sie, da Amy sicher inzwischen aufgestanden sei, wolle sie nach ihr sehen. Als sie sich erhob, bot Helmsley ihr unverzüglich seinen Arm.
    Nur mit äußerster Willenskraft brach Charles die gleiche Bewegung auf halbem Wege ab und wischte stattdessen ein imaginäres Staubkorn von seinem Ärmel.
    Helmsley schaute Emma tief in die Augen, und sie errötete unter seiner unverhüllten Bewunderung, besonders weil Charles Hawthorne dabei war. Immerhin hatte er sie gestern leidenschaftlich geküsst und sah nun ungerührt zu, wie Helmsley ihr offen den Hof machte. Wie richtig ihre Überlegung doch gewesen war, dass Hawthorne nichts für sie empfand, sondern nur das scheinbar Unerreichbare wollte. Gott sei Dank hatte sie sich nicht der Peinlichkeit ausgesetzt, sich ihm anzubieten.
    Sie legte ihre Hand leicht auf den dargebotenen Arm und fiel mit Mr. Helmsley in gleichen Schritt. „Danke, nur fühlen Sie sich nicht gezwungen, mich zu begleiten.“
    Flüchtig legte er seine linke Hand über die ihre. „Ohne Sie ist der Garten nur halb so schön.“
    „Ein interessanter Standpunkt“, murmelte Charles, während er den Platz an Emmas freier Seite einnahm.
    Wiederholt sah Emma ihn verstohlen an. Er wirkte kühl, lässig und gelangweilt.
    Mr. Helmsley lächelte nicht mehr ganz so freundlich. „Ah, Mr. Hawthorne, ich glaubte, Sie wollten heute ausreiten?“
    Charles’ Miene hätte dem einen oder anderen Mann zu denken gegeben. „Ich habe es mir anders überlegt.“
    Verwundert schaute Emma vom einen zum anderen. Hawthorne versprühte normalerweise mehr Charme. Was ging hier vor?
    Um die deutlich spürbare Spannung zu lösen, begann sie: „Ich freue mich schon …“, sie sah auf und schloss schwach: „… du liebe Güte …“ Bertram, noch im Reitdress, steuerte auf sie zu.
    Er blieb vor der Gruppe stehen und blockierte so den schmalen Weg. „Ich sehe, Emma, du lässt nicht ab von zweifelhafter Gesellschaft.“
    Indigniert konterte sie: „Was man von dir ebenso sagen kann.“
    Bertram verfärbte sich. „Ich kann nach eigenem Ermessen handeln. Ich bin ein Mann.“
    Sie seufzte kurz. „O ja! Und was bringt dich her? Ich nahm an, du amüsierst dich in London.“
    Bertram gähnte affektiert. „Nach einer Weile ist die Stadt doch recht

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