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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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Sie das?“
    Ein Ausdruck des Unbehagens huschte über sein Gesicht, und er wandte den Blick ab. „Weil ich meiner Familie auch einmal große Sorgen bereitet habe.“ Er schluckte und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Sehen Sie, Emma …“
    Ihn unterbrechend fuhr sie auf: „Ich bin Ms. Stockton für Sie, Mr. Hawthorne, trotz der Geschehnisse vom vergangenen Abend.“
    Er hob mit einem Finger sanft ihr Kinn an. „Da waren Sie Emma. Hat sich so viel geändert?“
    Sie wandte den Kopf ab, um seiner Berührung zu entkommen. „Das war eine momentane Verirrung. Es wird nicht wieder vorkommen.“
    „Sind Sie sicher?“ Seine Stimme war tief und erregend und verwirrend.
    Sosehr sie wollte, sie konnte darauf nicht mit Ja antworten. Die Wärme seines Körpers schien sie zu verbrennen, und sein durchdringender Blick machte sie ganz schwach. Außerdem hatte sie noch vor Kurzem gedacht, wie aufregend es sein würde, von ihm geliebt zu werden – nur ein einziges Mal. Sie vertrieb diese verstörenden Gedanken und straffte sich. Wenn sie zuließ, dass ihre Wut verrauchte, würde sie ihn wieder um einen Kuss bitten. „Sie mischen sich in Dinge, die Sie nichts angehen.“
    „Also noch einmal von vorn, Ms. Stockton.“ Er bemühte sich um Sachlichkeit. „Ich versuche, Ihnen zu helfen, obwohl es Ihnen ganz klar widerstrebt. Aber jemand muss Sie davor bewahren, dass Ihre Geschwister Sie überrennen.“
    „Warum sollten Sie das sein?“
    „Wer denn sonst?“
    Niemand sonst, das wusste Emma natürlich. „Nicht Sie. Ich muss allein damit fertig werden.“
    „Dann tun Sie es auch! Es stört mich, dass Georges Verhalten Sie in diese Lage brachte. Und ich weiß noch gut, welchen Kummer ich meinem Bruder bereitet habe.“
    Ein wenig ratlos wartete sie, bis er weitersprach.
    „Emma, Ihren Geschwistern bekäme es am besten, wenn Sie ihnen einfach freie Hand ließen.“
    Hatte sie sich das nicht vor Kurzem selbst vorgenommen? Und das genau riet er ihr nun.
    Sichtlich angespannt fuhr er fort: „Obwohl es allgemein bekannt ist, fällt es mir schwer, darüber zu sprechen … Ich saß einige Wochen im Schuldgefängnis.“
    „Sie?“ Bewusst vermied sie, zu erklären, dass sie das schon erfahren hatte.
    „Ja. Ich war wie Bertram. Ein unersättlicher Spieler.“
    „Und Ihr Bruder? Er ist einer der reichsten Peers. Zahlte er Ihre Schulden nicht?“
    „Doch, immer wieder.“ Auf seinen Wangen erschienen rote Flecke. „Aber mir war alles gleich, wenn ich nur spielen konnte, und immer dachte ich, das Blatt werde sich jeden Moment zu meinen Gunsten wenden.“ Er verzog das Gesicht. „Ich verstehe Bertram sehr gut, und auch Amy, denn auch ich lehnte mich gegen jede Beschränkung auf, ein Grund dafür, warum ich immer tiefer sank.“
    „Und nun sind Sie sozusagen bekehrt?“ Ihr Ton war bewusst ungläubig.
    Reuig lächelnd sagte er: „Nicht völlig. Aber der Aufenthalt im Schuldgefängnis war ein Wendepunkt. Wäre George abermals eingeschritten, stünde ich wohl heute nicht hier.“ Er sah ihr in die Augen und fasste sie bei beiden Armen, so, als wollte er seinen Worten durch den körperlichen Kontakt Nachdruck verleihen. „Erst durch diese schreckliche Erfahrung wurde ich klug.“
    „Sie sind sehr merkwürdig. Glauben Sie, Ihr Geständnis bedeutet mir etwas?“ Doch noch während sie sprach, wusste sie, dass sie log. Indem er ihr sein Vertrauen schenkte, erschloss er ihr einen ganz neuen Teil seiner Persönlichkeit, einen verletzlichen, den sonst keiner kannte.
    „Ja, weil Sie Ihre ganze Energie darauf verschwenden, Ihren Geschwistern immer wieder aus der Patsche zu helfen. Wenn Sie sie nur einmal darin sitzen ließen, änderten sie sich möglicherweise endlich.“
    Emma seufzte tief. Dass sie diesen Entschluss zuvor schon aus rein egoistischen Gründen gefasst hatte, mochte sie ihm nicht eingestehen, denn da sie sich zu ihm hingezogen fühlte, wollte sie in seinen Augen nicht schlecht dastehen.
    „Ich muss gehen“, murmelte sie und löste sich aus seinem Griff. Zu ihrem Erstaunen hielt er sie nicht zurück. Sie wirbelte herum und hastete davon. Mit ein wenig Glück würde ihr niemand über den Weg laufen. Sie fühlte sich völlig leer, war verwirrt und so gar nicht sie selbst. Diese Wirkung hatte nur Charles Hawthorne auf sie.
    Als Emma ins Haus kam, sah sie gerade noch, wie Bertram sich vor Lady Johnstone ehrfürchtig verneigte und etwas sagte, das ihr ein erfreutes Lächeln entlockte.
    Offensichtlich kann er, wenn

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