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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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töten kann.“
    Sie seufzte und wünschte, ihre Zukunft könnte so leicht gerettet werden. „Er ist keine Bestie. Er ist ein langweiliger, humorloser alter Bankdirektor, dessen Atem riecht wie ranziger Käse. Und mein Onkel, der mein Vormund ist, hat verfügt, dass ich ihn heiraten soll.“
    „Welch ausgemachte Boshaftigkeit“, verkündete Rob. „Weisen Sie den alten Knaben zurück.“
    „Dann wird mein Onkel mir nur einen anderen Bräutigam präsentieren.“ Sie schüttelte den Kopf. „Onkel Herbert hat mich nach London gebracht, um einen Gemahl für mich zu finden, und er wird nicht eher Ruhe geben, bis ihm dies gelungen ist.“
    Rob runzelte nachdenklich seine Stirn: „Warum habe ich Sie nicht auf einer dieser üblichen Veranstaltungen gesehen, deren Zweck es ist, Jagd auf einen Ehemann zu machen?“
    „Weil ein gewöhnlicher Ehemann nicht genügt.“ Sie fühlte sich seltsam erleichtert, dies vor einem Duke laut auszusprechen, der wohl selbst ein so großes Vermögen besaß, dass ihr Erbe ihn nicht beeindrucken würde. „Als mein lieber Vater letzten Sommer verstarb, kam ich in den Besitz seiner drei Textilfabriken, zweier Werften und zahlreicher Teilhaberschaften, die ich noch gar nicht alle benennen kann.“
    Er pfiff leise und anerkennend. „Dann sind Sie wohl die beste Partie der Saison.“
    „Deshalb lädt mein Onkel auch nur die humorlosesten und langweiligsten Honoratioren der Stadt ein. Die Liebe zählt dabei nicht. Er will vermeiden, dass ein adeliger Tunichtgut Vaters hart erarbeitetes Vermögen durchbringt. Sie sind damit natürlich nicht gemeint.“
    „Oh, ganz sicher nicht.“ Er ließ seinen Daumen über ihren bloßen Arm wandern und verweilte kurz in der Beuge ihres Ellenbogens. Seine Stimme hatte einen tiefen, verführerischen Klang, als er zu ihr sprach: „Sagen Sie mir, süße Lily. Was ist Ihr Herzenswunsch? Liebe? Oder ein Ehemann?“
    „Beides.“ Sie erschauerte bei seiner Berührung, doch sie zog ihren Arm nicht fort. „Ich habe den Wunsch, meinen Ehemann zu lieben.“
    „Na, na, wer wird denn so gierig sein.“ Er lachte und beugte sich so nah zu ihr, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spürte, als er sagte: „Ich kann dir heute Abend nur einen Wunsch erfüllen. Du musst wählen, meine Feenkönigin, zwischen einem Gatten oder der Liebe.“

2. KAPITEL

    Robert Dell beteuerte allen, die es hören wollten, dass er sich geändert habe. Er schwor, er habe seine Lektion gelernt und sein Leben als Frauenheld und Spieler, in dem er sich mit seinem Charme und Verstand mehr oder weniger redlich durchgeschlagen hatte, für immer aufgegeben. Nun stehe er fest auf dem Boden der Tatsachen und habe den Weg der Rechtschaffenheit, Enthaltsamkeit und Ehre eingeschlagen. Er wollte sein Einkommen auf anständige und achtbare Weise verdienen und mehren. Wunderbarerweise war ihm diese letzte Chance gewährt worden, und er würde sie auf keinen Fall verschenken.
    Doch dann war diese atemlose junge Dame mit weit aufgerissenen blauen Augen und einem Ausdruck von Empörung und Verzweiflung in ihrem hübschen Gesicht in seine Kutsche geklettert. Nach nur fünf Minuten hatte sie ihm bereits alles gestanden, was ihr in ihrem Leben Sorgen bereitete. Nach weiteren fünf Minuten schlug er ihr Mittel vor, die ihren Kummer stillen konnten. Mittel, die ein Gentleman in seiner Position einer Dame keinesfalls offerieren durfte.
    Doch wie zum Teufel sollte er sich ändern, wenn die Versuchung in einer solch reizvollen Verkleidung daherkam. In Gestalt einer wohlhabenden Erbin mit golden schimmernden Locken, die sie wie ein Glorienschein umgaben, und einem anbetungswürdigen Busen, der nur auf seine Liebkosung zu warten schien.
    „Du hast einen Wunsch frei“, sagte Rob und kam ihr dabei so nahe, dass er im Mondlicht die goldenen Sommersprossen auf ihrer Nase erkennen konnte. „Du musst dich entscheiden, meine Feenkönigin. Willst du einen Ehemann oder die Liebe?“
    Lily seufzte leise, doch sie wich nicht zurück. „Und ich sage, dass ich eine solche Wahl nicht treffen kann, da es keine Wahl ist. Ich bin gierig. Ich möchte den Mann heiraten, den ich liebe, und ich möchte den Mann lieben, den ich heirate.“
    „Aber nicht den Gentleman, den dein lieber Onkel für dich ausgewählt hat.“ Vielleicht hatte sein adeliger Schwager ihm das Mädchen geschickt, um ihn auf die Probe zu stellen. Doch Rob verwarf den Gedanken sofort wieder. Nicht einmal der Duke of Strachen mit all seinem Geld und seinen

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