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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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„Du wünschst die Liebe und ein Geheimnis zu erfahren. Sicherlich würdest du es vorziehen, wenn beides anderswo stattfindet als hier auf diesem Gehsteig.“
    Sie schaute auf ihre ineinander verschlungenen Hände. „Ist dein Heim weit entfernt?“
    „Wenn ich in der Stadt bin, wohne ich in einem Haus in der Nähe“, sagte er und zog mit dem Daumen sanft kleine Kreise auf der Innenseite ihres Handgelenks. Er war ein Meister dieser unerwarteten kleinen Liebkosungen, die die Frauen vor Wohlbehagen erschauern ließen. „Es ist nicht weit entfernt, am Grosvenor Square. Und es ist ein viel besserer Ort, um Geheimnisse auszutauschen. Möchtest du mich begleiten?“
    Lily schluckte schwer, als ihr bewusst wurde, welches Angebot sie damit annehmen würde. Sie hatte bereits erschreckende Freizügigkeit bewiesen, mit Rob in seiner Kutsche zu fahren. Doch dieser nächste Schritt – mit in sein Haus zu kommen – konnte weit ernsthaftere Folgen haben.
    Und doch – war es nicht das, was sie wollte? Eine Nacht der Liebe, die sie immer in ihrer Erinnerung bewahren konnte, gleich welche Wendung ihr Leben auch nehmen würde? Das Bild von Mr. Simons blasiertem, mürrischem Gesicht und seinen fleischigen, schweißfeuchten Händen tauchte vor ihrem inneren Auge auf und stand in wenig beneidenswertem Gegensatz zu der herzlichen Einladung in Robs Blick.
    „Du bist unsicher“, sagte er sanft. „Ich verstehe das. Gott weiß, dass auch ich unsicher bin.“
    „Du?“, fragte sie. Wie konnte ein hochherrschaftlicher Aristokrat wie er sich einer Sache unsicher sein? „Aber du …“
    „Das hier ist etwas anderes, Lily.“ Er zuckte beinahe verlegen mit den Schultern und ließ seine Hand langsam und zärtlich über ihren Arm bis zu ihrer Schulter hochwandern. Seine Finger spielten mit den Locken in ihrem Nacken. „Ich habe es vom ersten Augenblick an gespürt, seit du in meine Kutsche gestiegen bist. Du bist etwas Besonderes. Ich kann es nicht besser erklären.“
    „Das musst du auch nicht.“ Kein Gentleman hatte ihr je solch romantische Worte im Mondlicht gesagt. „Nicht einmal für … für den ‚Kuchen‘.“
    „Der Kuchen“, murmelte er und beugte sich näher zu ihr. „Wie konnte ich den nur vergessen?“
    Er küsste sie, und obwohl sie seinen Kuss erwartet hatte, gelang es ihm trotzdem, sie zu überraschen. Seine Lippen waren sanft und fest. Sie warben um sie, schmeichelten ihren Lippen, bis sich diese leicht öffneten. Auf das heiße Spiel seiner Zunge war sie nicht vorbereitet, doch sie antwortete instinktiv. Begierig öffnete sie ihren Mund, als sein Kuss stürmischer wurde. Ihr Herz raste. Als er sich schließlich von ihr löste, war sie atemlos und voller Sehnsucht nach mehr.
    „Lass uns zu deinem Haus fahren, Rob“, flüsterte sie und wagte es, mit den Fingerspitzen seine Lippen zu berühren, verwundert über die unbekannten Gefühle, die dieser erste Kuss in ihr geweckt hatte. „Jetzt gleich, bitte.“
    Er lächelte und küsste ihre Finger. „Ich erfülle dir diese Bitte, weil du mein Bitten erhörst, Lily, meine Lilie. Und ich verspreche dir, dass ich dir den Gefallen, den du mir erweist, mehr als hundertmal zurückzahlen werde, noch bevor die Nacht vorüber ist.“
    In der Kutsche küsste er sie zum zweiten Mal, so leidenschaftlich, dass ihr Kleid zerknitterte und ihr Haar in Unordnung geriet. Sie glühte vor Wonne und wünschte, die Fahrt würde länger dauern.
    Dieser Wunsch verstärkte sich noch, als sie ausstieg und einen Blick auf das Haus warf, vor dem sie angehalten hatten. Sie war in äußerst komfortablen Verhältnissen aufgewachsen, doch ihr Vater hatte keinen Wert auf äußeren Pomp und Luxus gelegt. Das Heim ihrer Eltern hätte neben diesem eleganten Anwesen sehr bescheiden gewirkt. Es nahm einen halben Block am Grosvenor Square ein. Vier Stockwerke aus blassem Sandstein mit Reihen großer, schmaler Fenster erhoben sich vor ihr. Küsse auszutauschen ist gut und schön, dachte sie beunruhigt. Doch durch dieses Haus wurde der Standesunterschied zwischen ihnen offensichtlich. Sie war zu Geld gekommen, eine Neureiche – während er dem alten Adel angehörte.
    „Hast du es dir anders überlegt, Lily?“ Rob führte sie an dem sich verbeugenden Diener vorbei in die vordere Halle. Sie standen unter den strahlend hellen Lichtern des Kronleuchters, der wie ein riesiger Diamant funkelte. „Wenn du deine Meinung geändert hast, fahre ich dich zurück, auch wenn mich das fast umbringen

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