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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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Möglichkeiten wäre in der Lage, eine Dirne zu finden, die eine solch echte, verständige Unschuldigkeit an den Tag legte wie dieses Mädchen. „Mr. Simon war sein Name, nicht wahr?“
    „Nein. Nein.“ Ohne auch nur für eine Sekunde Atem zu holen, fuhr sie fort: „Selbst wenn wir heiraten würden … ich glaube nicht, dass Mr. Simon die Fähigkeit besitzt, zu lieben und geliebt zu werden. Nicht jeder hat diese Fähigkeit, wissen Sie.“
    „Natürlich nicht.“ Versonnen spielte er mit ihren goldblonden Locken und beobachtete, wie sich ihr Haar um seinen Finger kringelte. „Du bist also das kleine Mädchen, für das eine Mahlzeit ohne Kuchen zum Dessert nicht vollkommen ist?“
    Eher schelmisch als fragend hob sie eine Braue und löste langsam ihre Locke von seinem Finger. „Ich glaube, ich würde etwas vorziehen, das länger vorhält als Kuchen zum Nachtisch.“
    „Aber den Nachtisch kann man teilen“, flüsterte er amüsiert.
    „Auch Ehe und Liebe kann man teilen.“ Sie lächelte siegessicher, und Rob beschloss, sie im Glauben zu lassen, dieses Wortgefecht gewonnen zu haben. „Womit wir wieder bei Ihrer Frage wären, nicht wahr?“
    „Eine Frage, die du mir immer noch nicht beantwortet hast.“ Er klopfte ans Dach und gab dem Kutscher damit das Zeichen zur Abfahrt. Das Pferdegeschirr klirrte, die Kutsche setzte sich in Bewegung und fuhr langsam an.
    „Was tun Sie da?“ Abrupt setzte Lily sich auf und lugte durch das Fenster. „Sie müssen sofort anhalten und mich absetzen. Ich kann nicht mit Ihnen kommen.“
    „Dann sag mir, wohin du möchtest, und ich bringe dich dorthin.“ Er nahm ihre Hand in seine und achtete darauf, dass er sie nur leicht umschloss. Er hielt sie gerade so fest, wie es nötig war, damit sie ihm nicht entfliehen konnte. „Ich werde deinen Wunsch gerne erfüllen, und du hast mein Wort, dass ich nichts gegen deinen Willen tun werde.“
    Sie strich sich das Haar hinter ihr Ohr und überlegte ganz offensichtlich, ob sie ihm trauen konnte. „Ihr Ehrenwort als Gentleman?“
    Er nickte, und es war ihm ernst. Gleich welche Dinge er getan hatte, noch nie hatte er sein Wort gebrochen. Und das war einer der dürftigen Gründe, weshalb er sich einen Gentleman nennen konnte. „Also zum Haus deines Onkels?“
    Plötzlich lächelte sie trotzig. „Onkel Herbert würde mir den Kopf abreißen, wenn er wüsste, dass ich allein in einer Kutsche mit einem fremden Gentleman zusammen gewesen bin.“
    „Er muss es ja nicht erfahren.“ Wenn er auch nur ein Fünkchen Verstand hätte, würde er sie jetzt sofort zu ihrem Onkel zurückbringen und keinen Blick zurückwerfen. Seine Tage als Mitgiftjäger waren vorüber. Zudem drohten hier zu viele Verwicklungen, besonders da er in weniger als vierzehn Tagen die Schiffsreise nach Amerika antreten sollte. Doch wann hatte er jemals einen Funken Verstand gezeigt, wenn es um Frauen ging?
    „Ich habe nicht die Absicht, ihn in Kenntnis zu setzen.“ Sie sank neben ihm zurück in die Lederpolster. „Sie haben sich beklagt, dass ich Ihre Frage nicht beantwortet habe. Vielleicht sollten Sie sich mehr Mühe geben, mich zu überzeugen.“
    Rob lachte verwegen, denn er wusste genau, wie man eine Dame überzeugte. Er legte seinen Arm hinter ihren Kopf und beugte sich näher zu ihr. „Ich sagte dir bereits, Lily, meine Lilie, dass ich dir deine Wünsche gerne erfülle, besonders gern, wenn es ein Kuchendessert zu teilen gibt.“
    „O ja, der Kuchen.“ Sie lachte ein vergnügtes, herzerwärmendes Lachen. „Dann erfüllen Sie mir meinen Wunsch. Erzählen Sie mir etwas über sich. Etwas, das mir bei meiner Entscheidung hilft. Etwas, das Sie weniger zu einem Fremden für mich macht und mehr zu jemanden, den ich lieben könnte.“
    Er runzelte die Stirn, denn ihr Wunsch irritierte ihn. Eben noch war er sich sicher gewesen, dass sie ihm erlauben würde, sie zu küssen. Doch stattdessen spielte sie mit ihm ein elendes Frage-und-Antwort-Spiel.
    Rob verschränkte die Arme über der Brust. „Ich bin 25 Jahre alt. Mein Haar ist schwarz, meine Augen sind blau, und ich bin ohne Stiefel eins achtzig groß. Reicht das?“
    „Ob das reicht, um geliebt zu werden? Wohl kaum.“ Enttäuschung breitete sich auf ihrem Gesicht aus, wie er im Mondlicht erkennen konnte. Als der Kutscher an einer Kreuzung anhielt, öffnete sie den Wagenschlag und war so schnell aus seiner Chaise herausgesprungen, wie sie hineingestiegen war.
    Sie hatte mit großen, entschlossenen Schritten schon

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