Emma und der Rebell
unwillig, um dann hinzuzufügen: »Ich brauche meinen
Colt.«
Emma strich
ihren Satinrock glatt. »Heute scheint mein Tag für unerfüllbare Forderungen zu
sein«, meinte sie.
Steven
runzelte die Stirn, als er weiteraß, und Emma unterdrückte das Bedürfnis, sich
Luft zuzufächeln. »Was soll das heißen?« fragte er unfreundlich.
»Ich
glaube, das išt ziemlich klar. Es heißt, daß ich Ihnen die Waffe nicht geben
werde.«
Steven nahm
sich kein zweites Sandwich, und als er mit der Zungenspitze über seine Lippen
fuhr, versetzte es Emma einen lustvollen Stich. »Hat Ihnen schon einmal jemand
gesagt, was für ein starrsinniger kleiner Hitzkopf Sie sind?«
»Ja«,
erwiderte sie schlicht. »Aber es hat nie etwas genützt.«
Steven
legte sich auf die Kissen zurück, und an der Art, wie er das Gesicht verzog,
sowie an seiner Blässe bemerkte Emma, daß er große Schmerzen litt.
Sie legte
ihre Hand auf seine Stirn, und Steven ergriff sie und hielt sie fest. Seine
Finger waren stark und gleichzeitig unglaublich sanft. »Komm«, sagte er rauh.
Emma hatte das Gefühl, hypnotisiert zu werden. Wie in Trance stellte sie den
Teller beiseite und erlaubte Steven, sie auf die Bettkante zu ziehen.
Als er die
Innenfläche ihres Handgelenks zu streicheln begann, ging ein seltsames
Erschauern durch ihren Körper, und plötzlich kam sie sich so hilflos vor wie
eine Feldmaus vor einer Kobra.
Steven ließ
ihre Hand los, aber nur, um ihren langen, rotblonden Zopf zu berühren und ihn
spielerisch durch seine Finger gleiten zu lassen. Dann strich er mit dem
Zeigefinger über ihr Kinn und ihre volle Unterlippe, und Emma begann zu zittern
und wollte sich von ihm abwenden.
Aber er
streckte die Hand aus, umfaßte ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Unter
Ihren Bibliothekarinnenkleidern verbirgt sich eine Wildkatze, Emma Chalmers«,
sagte er mit leiser, beschwörender Stimme. Als ihre Augen sich vor Erstaunen
weiteten und ein gekränkter Blick darin erschien, lächelte er. »Und eines Tages
werde ich Ihnen beweisen, daß es so ist.«
Dann zog er
Emmas Kopf zu sich herunter und küßte sie. Ein wohliges Prickeln erfaßte sie,
als er mit seiner Zunge ihre Mundwinkel berührte und sie um etwas zu bitten
schien, was noch kein Mann von ihr verlangt hatte.
Das heiße
Sehnen, das seine Zärtlichkeiten in ihr auslösten, bestürzte sie so sehr, daß
sie aufspringen und sich von ihm entfernen wollte. Aber statt dessen wurde sie
weich und nachgiebig in seinen Armen, öffnete die Lippen und gewährte Steven
Einlaß. Mit einem hilflosen Seufzer schloß sie die Augen und schmiegte sich in
seine Arme.
Aber da zog
er sie ganz unvermittelt zu sich aufs Bett. »Steven!« protestierte sie, ohne
sich ihm jedoch ernsthaft zu widersetzen.
»Meine süße
Emma«, murmelte er, und seine Lippen suchten von neuem ihren Mund.
Sie fühlte
sich beschwipst wie in jenem Sommer, als sie fünfzehn gewesen war und heimlich
von Chloes Likör getrunken hatte. Die ganze Welt schien sich um sie zu drehen.
Als Steven eine Hand auf ihre Brust legte, stöhnte sie leise auf und krümmte
ihren Rücken.
»Faßt dein
Bankier dich auch so an, Emma?«
»O Gott«,
wisperte Emma, die viel zu abgelenkt war, um sich zu fragen, woher Steven von
Fulton wußte.
Als er den
Kopf auf ihre Brust senkte und seine Lippen um eine ihrer verborgenen Knospen
schloß, stöhnte Emma noch einmal auf, preßte ihre Fersen gegen die Matratze und
versuchte sich aufzurichten, um ihm noch näher zu sein.
Aber Steven
drängte sie sanft zurück, küßte ihren Hals, ihr Ohrläppchen und den heftig
pochenden Puls an ihrer Kehle, während er gleichzeitig ihr Mieder aufknöpfte.
»Mr. Fairfax!« flüsterte sie erschrocken.
»Ich werde
dir nicht weh tun«, versicherte er ihr ruhig, und sie glaubte ihm. »Ich möchte
dir nur zeigen, wer du wirklich bist«, fügte er hinzu und unterstrich jedes
seiner Worte mit aufreizenden Liebkosungen. Als er Emma so weit entblößt
hatte, daß sie nur noch ihr dünnes Hemdchen trug, ließ er seine Lippen tiefer
gleiten.
Mit
überwältigender Zärtlichkeit befreite er eine ihrer Brüste von dem störenden
Hemd und schloß mit einem bewundernden Seufzer seine warmen Lippen um die
rosige Knospe.
Emma
seufzte lustvoll, als er zärtlich daran saugte, und warf ihren Kopf von einer
Seite zur anderen. Stevens Worte klangen in ihrem Kopf wider: Ich möchte dir
nur zeigen, wer du wirklich bist ...
Schließlich
entblößte er auch ihre andere Brust und liebkoste sie auf die
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