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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sind in einer Woche wieder zu Hause.«
    »Ich
verstehe.«
    Er streckte
ganz unvermittelt die Arme aus und zog Emma an sich. »Nein, du verstehst es
nicht«, widersprach er eindringlich. »Wir müssen fliehen, Emma, durchbrennen –
heute noch. Dann kann ich dich meinen Eltern als fait accompli präsentieren.«
    Verblüfft
entzog Emma ihm ihren Arm. »Fulton, ich habe dir gesagt ...«
    Er legte
ihr einen Finger auf die Lippen. »Sag es nicht! Ich weiß, daß Mutter dich
einschüchtert, Emma, aber wenn du erst meine Frau bist, wird sie dich
akzeptieren, und das weißt du auch.«
    Die Qual,
die Emma erfaßte, mußte sich in ihren Augen gezeigt haben, aber Fulton schien
nichts davon zu bemerken. Vielleicht würde er eher auf sie hören, wenn sie das
Thema von einem anderen Gesichtspunkt aus anging. »Fulton, es wird viel über
mich geredet, und ...«
    Er
umklammerte ihre Schultern. »Das ist mir egal, Emma«, flüsterte er, und zum
ersten Mal fiel ihr auf, daß seine Lippe aufgeplatzt und geschwollen war.
    Sie
berührte die Wunde sanft. »Was ist passiert?«
    Wieder mied
er ihren Blick. »Nichts, Darling«, behauptete er. »Hör mir jetzt zu. Wir müssen
heiraten, und zwar sofort!« »Das kann ich nicht«, erwiderte Emma betrübt.
    »Ich weiß,
daß Frauen eine weiße Hochzeit wollen, aber ...« »Das ist nicht der Grund,
Fulton. Ich liebe dich nicht. Es wäre ein schrecklicher Fehler, wenn wir
heirateten.«
    Ärgerlich
schüttelte er sie. »Du wirst schon lernen, mich zu lieben, Emma. Komm heute
nacht mit mir nach Hause!«
    Sie riß
sich unwillig los. »Ich kann es nicht, Fulton!« »Dann stimmt es also, was die
Leute über dich und Fairfax reden?«
    Die Frage
war so direkt, daß es Emma für einen Moment die Sprache verschlug. »Es kommt
darauf an, was sie sagen«, entgegnete sie schließlich traurig und begann die
Uferböschung zu Chloes Haus hinaufzugehen.
    Am Ende der
Rasenfläche blieb er stehen und ergriff Emmas Arm, diesmal so fest, daß sie
sich nicht losreißen konnte. »Mir ist es egal, was geredet wird«, sagte er
beschwörend. »Hörst du, Emma? Es ist mir egal, selbst wenn es stimmt.
Ich will dich trotzdem haben – mehr als alles andere auf dieser Welt!«
    Emma
seufzte. »Was reden die Leute denn?« fragte sie müde.
    Fulton ließ
die Hand sinken. »Daß du die Nächte in seinem Zimmer verbracht hast.«
    Emma
errötete, aber sie antwortete scharf: »Das ist eine Lüge!«
    Ein
erleichtertes Lächeln entspannte Fultons Züge. »Ich wußte ja, das es nicht
stimmt.«
    Ihr
Schuldbewußtsein traf Emma wie ein Faustschlag in den Magen, »Du würdest mich
also auch heiraten, wenn die Gerüchte stimmten?«
    Fulton
nickte. »Es ist kein Geheimnis, daß ich begierig bin nach ... den ehelichen
Freuden, Emma. Dafür wäre ich bereit, über eine Menge Dinge hinwegzusehen.«
    Aus Chloes
Haus drang warmes, einladendes Licht, und Emma sehnte sich nach der Einsamkeit
ihres Zimmers, um Fulton und seiner allzu großzügigen Bereitschaft zu
verzeihen, zu entkommen. Aber wohin sollte sie sich wenden, um ihren eigenen
Vorwürfen zu entgehen?
    »Wenn du
mich jetzt nicht heiraten willst, dann versprich mir wenigstens, mich am
nächsten Samstag auf den Ball zu begleiten!« beharrte Fulton.
    Vielleicht
gelingt es mir mit der Zeit, Steven zu vergessen, dachte Emma traurig, und wenn
er mich mit Fulton sieht, verliert er vielleicht den Mut, mir weiter
nachzustellen. »Gut, ich kaufe mir morgen Stoff und nähe mir ein neues Kleid«,
stimmte sie lustlos zu. »Aber wir gehen als Freunde zum Tanzen, Fulton, mehr
nicht. Am Samstag sind deine Eltern wieder da, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Emma stieg
die Stufen zur Küchenterrasse hinauf. »Warte!« sagte Fulton, folgte ihr und
küßte sie auf den Mund.
    Emma
wartete auf die köstlichen Empfindungen, die sie bei Stevens Küssen erlebt
hatte, aber sie stellten sich nicht ein. Obwohl sie auch keine Ablehnung
verspürte – sie fühlte eigentlich überhaupt nichts –, war sie sehr
erleichtert, als Fulton zurücktrat.
    Er schien sehr
zufrieden mit sich, seine Augen glitzerten triumphierend, als er ihre Hand
nahm. »Wir könnten ins Sommerhaus gehen, Emma ...«
    Sie öffnete
die Tür zur Küche. »Gute Nacht, Fulton.«
    Steven
hätte viel lieber
mit den anderen Rancharbeitern in der Küche gegessen, aber Big John hatte ihn
aufgefordert, ihm und seiner sechzehnjährigen Tochter Joellen Gesellschaft zu
leisten.
    »Es ist
nicht leicht, einen Mann mit Ihren Referenzen zu finden«, sagte Big John, als
er

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