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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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gebrochen hätte. Gern
hätte sie gewußt, wessen man ihn beschuldigte.
    Doch er
grinste nur wieder auf diese entnervende Art. »Du verschwendest deine Zeit,
falls du beabsichtigst, mir den Mut zu nehmen, Emma. Wenn ich beschlossen habe,
daß ich etwas haben will, gebe ich nicht eher auf, bis ich es bekomme. Und wenn
es Jahre dauern sollte – irgendwann wirst du mein Bett teilen, und ich werde
dir zeigen, daß du geboren wurdest, um mich zu lieben.«
    Emma
stützte empört die Hände in die Hüften. »Du bist der unmöglichste,
eingebildetste Mann, dem ich je begegnet ...«
    Bevor sie
den Satz beenden konnte, kam Chloe herein.
    »Hallo,
Emma«, sagte sie warm und ging zur Bar, um sich einen Drink einzuschenken. »Mr.
Fairfax«, fügte sie dann an Steven gewandt in einem merklich kühleren Ton
hinzu.
    Zu Emmas
Freude schien Chloes Erscheinen Steven zu verwirren. »Schön, Sie wiederzusehen«,
murmelte er, was Emma wieder
daran erinnerte, daß er im Stardust gewesen war, und schon wurde sie von neuem
ärgerlich auf ihn.
    »Sie
wollten sich bei mir bedanken«, sagte sie scharf. »Das haben Sie getan, Mr.
Fairfax, und jetzt können Sie gehen. Auf Wiedersehen.«
    Chloe
beobachtete vom Barschrank aus interessiert die kleine Szene, enthielt sich
jedoch jeglicher Bemerkung.
    »Bis
bald«, erwiderte
Steven mit Betonung. Anzüglich richtete er seinen Blick dann auf Emmas Brüste,
einen Blick, der verriet, daß er sie nackt gesehen und Emma seine Liebkosungen
geduldet hatte, ohne sich zu wehren. »Wie gesagt, ich werde in der Nähe sein.«
Er nickte Chloe zu, setzte seinen Hut auf und ging.
    Emma folgte
ihm auf die Veranda hinaus. »Du bist ein Vagebund! Du solltest weiterziehen!«
flüsterte sie ihm wütend zu.
    Er lachte
und lehnte sich mit der Schulter an einen der weißen Holzpfosten. »Stimmt,
Emma, ich sollte weiterziehen und dieses Hinterwäldlerdorf vergessen. Aber ich
bleibe. Finde dich damit ab.« Plötzlich schien ihm ein anderer Gedanke zu kommen.
»Jetzt, wo du es sagst, fällt mir ein, daß ich unbedingt eine Mitgliedskarte
für deine Bibliothek brauche.«
    »Ich habe
nichts gesagt!« rief sie gereizt. Der Gedanke, daß er jederzeit ihre Bibliothek
betreten und sie küssen konnte, war ihr unerträglich, weil sie wußte, daß sie
nicht die Kraft haben würde, sich ihm zur Wehr zu setzen. »Du kannst dir keine
Bücher ausleihen, wenn du keinen festen Wohnsitz hast.«
    »Oh, das
ist kein Problem«, erwiderte Steven vergnügt. »Ich wohne jetzt im
Vorarbeiterhäuschen auf Big John Lenahans Ranch.«
    Emma war
zunächst sprachlos, dann platzte sie heraus: »Du kannst nicht für Big John
arbeiten! Wie willst du mit deinen gebrochenen Rippen reiten?«
    »Wie schön,
daß du dich um mich sorgst«, erwiderte Steven, und das so laut, daß zwei
Frauen, die auf der Straße vorbeikamen, sich neugierig nach ihnen umdrehten.
    »Ich
wünschte, du würdest verschwinden und mich in Ruhe lassen!« zischte Emma und
wandte sich verärgert ab.
    Steven grinste.
»Wie gesagt, Emma – in Zukunft wirst du mich sehr häufig sehen«, rief er ihr
heiter nach. »Ich habe sogar vor, dich schon sehr bald wieder zu besuchen.«
    Es war
Vollmond in jener
Nacht, und Emma stand steif neben Fulton am Seeufer, starrte auf das Wasser
hinaus und haßte sich für ihren Entschluß, mit dem ungeliebten Mann spazierenzugehen.
Sie wußte selbst nicht, warum sie es tat, aber wahrscheinlich hatte es etwas
mit Steven Fairfax zu tun.
    Fulton
wirkte nervös, und er versuchte, Emmas Hand zu nehmen, aber sie achtete
darauf, Distanz zu ihm zu wahren. »Du bist sicher froh, daß dieser Pistolero
euer Haus verlassen hat«, sagte er mit einer Stimme, die eine Spur zu
aufrichtig und zu laut klang.
    Emma
hoffte, daß er nicht die widersprüchlichen Gefühle erriet, die sie
beherrschten. »Alles wird einfacher sein, nachdem er fort ist«, erwiderte sie
leise. Und noch viel schwieriger, fügte sie im stillen hinzu.
    »Hat er
etwas über mich gesagt?« fragte Fulton unsicher. Emma lächelte schwach. »Nur,
daß du nicht zu mir paßt.« Fulton versteifte sich. »Was sonst noch?«
    »Nichts«,
erwiderte Emma verblüfft. »Warum fragst du?« Er wandte seufzend den Blick ab.
»Nur so.«
    Emma
verschränkte die Arme und schaute auf den See hinaus. Fulton verbarg etwas vor
ihr, aber im Grunde interessierte es sie nicht. Eigentlich hatte sie überhaupt
keine Lust, mit ihm zu reden.
    Fulton gab
jedoch nicht auf. Er räusperte sich und sagte in bedeutungsvollem Ton: »Meine
Eltern

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