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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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immer
lachte er nur über ihre Unhöflichkeit. »Wir machen am Samstag ein Picknick«,
verkündete er stolz.
    Emma hatte
genug von Stevens Dreistigkeit. »Das wird nicht möglich sein«, erwiderte sie
ärgerlich. »Am Samstag abend gehe ich nämlich mit Fulton auf einen Ball.«
    Steven
seufzte. »Du triffst dich also immer noch mit dem Bankier?«
    »Also
wirklich, Steven, du bist unmöglich!« meinte Emma erbost. »Und ich denke gar
nicht daran, mit dir Picknick zu machen, niemals, hörst du?« Die Seide
raschelte zwischen ihren Fingern, und fast hätte sie sich in den Finger
gestochen. »Habe ich mich endlich klar genug ausgedrückt?«
    Steven
nickte. »Was du sagst, verstehe ich. Ich bin nur nicht damit einverstanden.«
    Emma ließ
den Stoff fallen und sprang auf. »Glaubst du etwa, das ändert etwas für mich?«
    Steven
betrachtete sie. »Du bist wirklich eine Schönheit, Emma – eine Frau, von der
die meisten Männer ihr Leben lang nur träumen können«, sagte er beinahe
ehrfürchtig. »Aber ich werde dich für mich gewinnen, und wenn das geschehen
ist, wirst du für immer mein sein, und ich werde dich sehr oft und sehr
gründlich lieben.«
    Eine Welle
der Furcht und des Verlangens durchfuhr Emma. »Was muß ich tun, damit du gehst
und mich in Ruhe läßt?« flüsterte sie und faltete wie zum Gebet die Hände.
Steven lockte sie zu sich, ohne sich zu rühren, ja, er brauchte nicht einmal
die Hand nach
ihr auszustrecken. Bevor Emma wußte, wie ihr geschah, stand sie schon vor ihm
und schaute mit großen Augen zu ihm auf. Sein Zeigefinger berührte ganz, ganz
sacht ihre Lippen und hinterließ eine feurige Spur auf ihrer zarten Haut.
»Begleite mich zu diesem Picknick«, bat er leise. »Wenn du dann noch immer
willst, daß ich gehe, werde ich es tun.«
    Emmas Augen
wurden groß. Hoffnung keimte in ihr, während sie gleichzeitig von einer
überwältigenden Trauer erfaßt wurde. »Du meinst, du würdest dein Pferd nehmen
und Whitneyville verlassen? Du würdest deinen Job auf Big Johns Ranch
aufgeben?«
    »Richtig«,
antwortete Steven rauh, während er eine von Emmas roten Locken um den Finger
wickelte, der eben noch ihre Lippen berührt hatte. »Wenn du mir nach dem
Picknick aufrichtig sagen kannst, daß du mich nie wiedersehen willst, verlasse
ich die Stadt.«
    Emma biß
sich auf die Lippen und legte eine Hand auf ihr Herz, das zum Zerspringen
klopfte. »Aber der Ball ist schon am Samstag ...«
    »Du wirst
rechtzeitig zurück sein.«
    Vernunft
und Verlangen kämpften in Emmas Brust, und wie es so oft der Fall war, wenn es
sich um Steven handelte, siegte ihr Verlangen. »Na schön«, stimmte sie zu.
»Aber ich erwarte, daß du dein Wort hältst.« Sie drohte ihm mit dem
Zeigefinger. »Wenn ich dir sage, daß ich dich nicht mehr sehen will, gibt es
kein Zurück mehr.«
    Steven
küßte sie ganz sanft auf die Lippen. »Du hast mein Ehrenwort«, versicherte er
ihr zwischen zärtlichen Küssen, die eine heiße Woge des Verlangens durch ihren
Körper sandten.
    Emma hätte
sich so gern von ihm umarmen und richtig küssen lassen, sie sehnte sich
danach, Stevens harten Körper an ihrem eigenen zu spüren und sich seinen
sinnlichen Zärtlichkeiten zu überlassen. Aber das konnte sie natürlich nicht
zugeben, schon gar nicht unter diesen Umständen. »Gute Nacht, Mr. Fairfax«,
sagte sie mit zitternder Stimme.
    Steven zog
sie lachend in die Arme, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er sie so
fest an sich preßte, daß sie seine männliche Erregung spüren konnte.
    »Steven«, protestierte
sie, »ich bestehe darauf ...« Sein warmer Mund erstickte ihre Worte und glitt
sanft über ihre Lippen, und als sie sie öffnete, erforschte er ihren Mund mit
einer Leidenschaft, wie Emma sie noch nie erfahren hatte. Sie wimmerte,
stöhnte und sank hingebungsvoll in seine Arme. Als der Kuß endete, drehte sich
der Raum vor ihren Augen, sie schwankte, und Steven führte sie zu einem nahen
Sessel.
    »Bis
Samstag, Emma«, sagte er mit einem leisen triumphierenden Lachen, das sie
wieder wütend machte.
    »Fahr zur
Hölle, Steven«, zischte sie und wagte es nicht, ihn anzusehen. Aber sie wußte,
daß sie ihn zum Picknick begleiten würde, und er wußte es auch.
    Chloe traf
fast im gleichen Moment ein, als sich die Tür hinter Steven schloß. »Ich packe
euch einen Picknickkorb«, sagte sie, ohne sich auch nur den Anschein zu geben,
sie hätte die Unterhaltung nicht belauscht.
    Emma
schnappte sich ihr Kleid und begann wütend daran zu nähen.

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