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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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die Pension erreicht.«
    Die Frau
schluckte nur und nickte.
    »Wage
nicht, mich zu verlassen, nach allem, was du mir dort draußen angetan hast!«
schrie Joellen, als Steven zur Tür ging.
    Er
erstarrte und drehte sich betroffen zu ihr um. Zwei korpulente Frauen stellten
sich wie eine Leibwache hinter Joellen. Da lächelte er und sagte sanft: »Also
gut, Liebling.« Er reichte ihr die Hand. »Dann komm und laß uns heiraten.«
    Joellen
ließ das Kleid fallen und rannte zu Steven, der ihre Hand ergriff und sie aus
dem Laden zog.
    »Eins wirst
du lernen müssen, wenn du meine Frau werden willst«, sagte er. »Ich bin der
Boss, und du hast zu gehorchen.«
    Joellen
blinzelte verwirrt. Dann seufzte sie. »Ja, Liebling.«
    Steven zog
sie zu einer nahen Bank. »Hast du gestern gesehen, was passierte, als Lem
Johnson nicht den Fluß überqueren wollte?«
    Joellen
nickte. »Ja. Du warst einfach wunderbar.«
    »Wenn du
das gesehen hast, wirst du begreifen, daß niemand sich ungestraft meinen
Anordnungen widersetzt. Und ich lasse auch nicht zu, daß jemand Lügen über mich
verbreitet.«
    Joellen
schluckte, aber ihr verliebtes Lächeln verblaßte nicht, und Steven nahm sich
vor, sie ein für allemal davon zu heilen.
    Er setzte
sich auf die Bank, zog Joellen quer über seinen Schoß und hob die Hand. Als sie
mit einem harten Klaps auf ihrem festen kleinen Po landete, stieß Joellen einen
Schrei aus, aber das hinderte Steven nicht daran, sie ein zweites Mal zu
schlagen. Sie strampelte und kreischte – mehr aus Wut als aus Schmerz –, aber
Steven hielt sie unbarmherzig fest und versohlte ihr den Po. Aus
vorüberfahrenden Kutschen starrten Leute zu ihnen herüber, aber auch das
interessierte Steven nicht. Er versetzte Joellen noch fünf weitere Schläge,
bevor er sie endlich aufstehen ließ.
    Als er die
Tränen auf ihren schmutzigen Wangen sah, meldete sich sein schlechtes Gewissen,
aber nur ganz flüchtig.
    »Du
Ungeheuer! Du Schuft! Ich würde dich nie heiraten – und wenn du fünfmal soviel
Geld hättest wie mein Daddy!« kreischte Joellen und ballte hilflos ihre Fäuste.
    In ein paar
Jahren, wenn sie reif genug ist, wird sie irgendeinem Mann eine feine,
temperamentvolle Frau sein, dachte Steven belustigt. Er stand von der Bank auf
und zog seufzend seine Handschuhe an. »Auf Wiedersehen, Joellen«, sagte er und
zog einen Zwanzigdollarschein aus seiner Westentasche. »Hier – damit wirst du
auskommen, bis dein Daddy eintrifft.«
    Für einen
Moment sah sie aus, als wollte sie auf den Geldschein spucken, aber dann riß
sie ihn Steven aus der Hand. »Ich hasse dich!« schrie sie ihn an.
    Steven
wandte sich grinsend ab. In einem halben Jahr würde Joellen Lenahan nicht nur
aufgehört haben, ihn zu hassen – sie würde sich nicht einmal mehr an seinen
Namen entsinnen können.
    Müde
ging Emma zwischen
den Regalen herum und nahm ab und zu ein Buch heraus. Es war ein überraschend
anstrengender Tag gewesen, und sie konnte es kaum erwarten, nach Hause zu
kommen.
    Als sie mit
einem Armvoll Bücher zum Schreibtisch zurückging, bemerkte sie Marshal
Woodridge draußen vor dem Schaufenster. Er schaute neugierig zu ihr herein und
kratzte sich nachdenklich am Kopf.
    Mit einem Lächeln
öffnete Emma die Tür, obwohl die Bibliothek für heute schon geschlossen war.
»Hallo, Marshal. Möchten Sie sich ein Buch ausleihen?«
    »Nein ...
da war etwas, was ich Ihnen sagen wollte«, erwiderte er kopfschüttelnd. »Aber
ich bin so schrecklich vergeßlich in letzter Zeit ...«
    Emma hoffte
nur, daß vor der Pensionierung des Marshals kein größeres Verbrechen in
Whitneyville geschah, und wollte die Tür schon wieder schließen, als ihr
plötzlich der Gedanke kam, der alte Mann könne ein Fahndungsblatt mit Stevens
Namen gesehen haben – oder vielleicht sogar mit einem Bild von ihm.
    Sie
schluckte erschrocken und schaute rasch auf die Straße hinaus, aber Marshal
Woodridge war schon fort.
    Resolut
nahm sie einen Stapel Bücher und trug sie zum Regal.
    Freudige
Erregung erfaßte sie, als die Tür kurz darauf von neuem geöffnet wurde, denn
sie hatte an Steven gedacht und für einen
kurzen Moment gehofft, daß er es war. Aber dann drehte sie sich um und stellte
zu ihrer Enttäuschung fest, daß Fulton eingetreten war.
    »Ich wollte
dir nur sagen, daß ich drei Tage im Bett gelegen habe«, erklärte er, »mit
Eisbeuteln auf meinem ... mit Eisbeuteln.«
    Emma senkte
den Kopf, um ihr Lächeln zu verbergen. »Es tut mir leid, daß ich dich

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