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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Steven sie erreichte, sah er widerstrebenden
Respekt in ihren Augen.
    »Habt ihr
Jungs nichts zu tun?« fragte er.
    Mit
verlegenem Grinsen und kopfschüttelnd wendeten sie ihre Pferde und jagten der
Herde nach. Auch der Wagen des Kochs setzte sich wieder in Bewegung.
    Deva
schaute den sich zurückziehenden Indianern nach. »Es ist lange her, seit ich
mit Rothäuten zu tun hatte. Glauben Sie, daß wir sie wiedersehen werden?«
    Steven zog
ein Tuch aus seiner Tasche und wischte damit über seinen
Nacken. Erst jetzt fiel ihm auf, wie stark er schwitzte. »Wenn wir Glück haben,
feiern sie nun ein, zwei Tage. Aber halten Sie trotzdem die Augen offen. Es
könnte sein, daß sie eine Vorliebe für Rindfleisch entwickeln.«
    Dann trieben
beide Männer ihre Pferde an und bemühten sich, die Herde einzuholen.
    Den Rest
des Tages kamen sie gut voran, und am frühen Nachmittag machte Frank Steven
darauf aufmerksam, daß die kleine Stadt Rileyton direkt hinter einer nahen
Hügelkette lag.
    Joellen
strahlte vor Freude, als Steven sie vom Wagen hob und seitlich vor sich auf den
Sattel setzte. »Du hast mich vermißt, nicht wahr?« flüsterte sie ihm zu.
    Steven
kaute an einem Zahnstocher. »Ungefähr so sehr wie diese Sioux, nachdem sie mit
sechs der besten Kälber deines Vaters
abzogen«, erwiderte er und trieb sein Pferd auf die baumbestandene Anhöhe zu.
Joellen bedachte ihn mit einem gekränkten Blick. »Aber Miss Chalmers fehlt dir
wohl, was?« »Ja«, erwiderte Steven kurz.
    »Sie
turtelt in diesem Augenblick bestimmt mit Fulton Whitney!«
    »Möglich«,
gab Steven zu.
    Joellen
schien endlich zu merken, daß sie sich von der Herde entfernten. »Wo willst du
mit mir hin?«
    »In die
Stadt – um deinem Daddy zu telegrafieren und dir ein Hotelzimmer zu suchen.«
    Ihre blauen
Augen blitzten erfreut. »Du willst telegrafisch um meine Hand anhalten? Wie
romantisch von dir, Steven!«
    »Ich hatte
eher daran gedacht, dich zu ermorden.«
    Joellen
errötete. »Nun, du wirst mich trotzdem heiraten müssen, Steven –
schließlich hast du meinen guten Ruf zerstört!«
    »Ich werde
deinen hübschen kleinen Po versohlen, wenn du nicht aufhörst, so zu tun, als
hätte ich etwas mit dir gehabt! Ich habe dich
nie angerührt, außer um meinen Mantel mit dir zu teilen, und das weißt du ganz
genau!«
    »Ja, aber
Daddy weiß es nicht«, erwiderte Joellen mit verschlagenem Lächeln.
»Und die Cowboys auch nicht, oder Mr. Deva und Sing Cho. Sie sind meine Zeugen,
daß du mich für jeden anderen Mann verdorben hast.«
    Steven
seufzte nur, aber als die ersten Häuser und die Telegrafenmasten vor ihnen
auftauchten, atmete er erleichtert auf.
    Das
Telegrafenamt befand sich in einem Warenhaus. »Gibt es ein Hotel in Rileyton?«
fragte Steven die ältliche Frau mit dem strengen Knoten, die den Laden führte.
    Sie
errötete so heftig, als hätte Steven sie aufgefordert, nackt auf der Theke zu
tanzen. »Hm ... ja. Meine Mama nimmt zahlende Gäste auf.«
    Steven
bekam allmählich Kopfschmerzen, er hatte Hunger, und seine Rippen pochten
schmerzhaft. »Und wo finde ich Ihre Mama?« fragte er geduldig. »Wie heißt sie?«
    Als er
genug Details für das Telegramm an Big John gesammelt hatte, zeigte Joellen
ihm ein Kleid aus weißen Spitzen.
    »Das könnte
ich zur Hochzeit tragen«, sagte sie munter.
    »Es wird
keine Hochzeit geben – schlag dir das aus dem Kopf!« Joellens Augen füllten
sich mit Tränen. »So ein Schuft«, sagte sie zu der alten Jungfer. »Stellen Sie
sich vor, er schleppt mich in die Wildnis hinaus, liebt mich so
leidenschaftlich, daß ich schreien muß vor Lust – und dann sagt er, daß er mich
nicht heiraten will!«
    Die Frau
hinter der Theke schnappte nach Luft, drückte eine Hand an ihren flachen Busen
und maß Steven mit einem empörten Blick.
    Er drohte
Joellen mit dem Finger. »Noch ein Wort, du Biest. Nur noch ein einziges
Wort!«
    Joellen
wich vor ihm zurück, und Steven überlegte, was er Big John mitteilen sollte.
Zum Schluß schrieb er nur, daß es Joellen gut ging und sie in der einzigen
Pension in Rileyton auf ihren Vater wartete. Aber er vergaß nicht hinzuzufügen,
daß er selbst mit der Herde weiterziehen würde.
    »Berechnen
Sie es meinem Daddy«, sagte Joellen und legte das weiße Kleid auf die
Ladentheke. »Sein Name ist Big John Lenahan.«
    Steven
ignorierte sie und gab der alten Jungfer seine Nachricht und die Gebühr dafür.
»Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie dafür sorgen könnten, daß Miss Lenahan
sicher

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