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Emma und der Rebell

Emma und der Rebell

Titel: Emma und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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verletzt
habe, Fulton«, sagte sie. »Aber das wäre nicht geschehen, wenn du dich
anständiger benommen hättest.«
    Sie fuhr
fort, ihre Bücher einzuräumen, und Fulton folgte ihr von Regal zu Regal.
    »Es ist
deine Schuld, wenn wir jetzt keine Kinder bekommen«, fuhr er verdrossen fort.
    Emma drehte
sich kurz nach ihm um. »Wir werden sowieso keine Kinder haben«, erinnerte sie
ihn. »Weil ich nicht vorhabe, dich zu heiraten, Fulton.«
    »Du
solltest es dir in Ruhe überlegen, Emma.«
    Sie stellte
Bücher ins Regal zurück und vermied es, ihn anzuschauen. »Wieso willst du mich
überhaupt noch haben, Fulton, nachdem du alles über Steven weißt?«
    »Wie schon
gesagt, Fairfax ist ein Vagabund. Er wird dir das Herz brechen, Emma, wenn du
ihm Gelegenheit dazu gibst.«
    Da keine Bücher
mehr wegzuräumen waren, drehte Emma sich zu ihm um und musterte ihn
kopfschüttelnd. »Ich glaube, du hast mir gar nicht richtig zugehört, Fulton.
Ich habe mich Steven hingegeben.«
    Fulton
schloß für einen Moment gequält die Augen. »Sag das nicht.«
    »Es ist
wahr«, meinte sie sanft und konnte nicht umhin, Fultons Arm zu berühren, weil
er so zerknirscht aussah. »Es tut mir aufrichtig leid«, sagte sie, »aber so ist
es leider.«
    »Das ist
mir egal«, erwiderte Fulton. Ein unnatürlicher Glanz erschien in seinen Augen,
und er sprach viel zu schnell. »Ich kann dir helfen, ihn zu vergessen. Wenn du
mir nur gestatten würdest, dich zu umarmen, dich zu küssen und all das mit dir
zu tun, was er mit dir getan hat ...«
    Emma wich
instinktiv zurück, aber hinter ihr stand eine Bücherwand, und sie zuckte
ängstlich zusammen, als Fulton plötzlich hart ihre Schultern umklammerte.
    Er schien
ihre Angst zu spüren und sagte leise: »Ich würde dir nie weh tun, Emma.«
    »Bitte«,
flüsterte sie.
    Widerstrebend
ließ er sie los, aber er stand ihr immer noch viel zu nahe. »Bist du hier
fertig? Ich begleite dich nach Hause. Es wird wie in alten Zeiten sein, bevor
er kam – du wirst schon sehen.«
    »Das halte
ich für keine gute Idee«, antwortete Emma und wollte sich von ihm abwenden.
    Doch Fulton
ergriff ihren Arm und zwang sie, sich umzudrehen. »Vielleicht hast du es
lieber auf die grobe Art?« erkundigte er sich lauernd. »Ist es das, Emma?
Nimmt der Cowboy sich, was er will, anstatt wie ein Gentleman darum zu bitten?«
    Emma
spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoß. Sie schüttelte Fultons Hand ab
und mußte ihre ganze Beherrschung aufbieten, um ihn nicht ins Gesicht zu
schlagen. »Ich glaube, wir haben uns nichts mehr zu sagen«, erklärte sie. »Geh
jetzt bitte, bevor ich den Marshal rufe.«
    Fulton
lachte nur. »Also wirklich, Emma – fällt dir keine wirksamere Drohung ein als
der alte Woodridge?«
    Emma trat
noch einen Schritt zurück. »Du machst mir angst.«
    Sogleich
ging eine Veränderung mit Fulton vor, er gab sich nachsichtig und zärtlich.
»Ich würde dir nie weh tun, Emma. Ich liebe dich«, sagte er weich. »Und jetzt
nimm deine Sachen und schließ den Laden ab. Ich möchte dich nach Hause bringen.«
    Draußen im
Freien fühlte Emma sich sicherer als in der Bibliothek. »Also gut«, gab sie
nach, und als sie sich diesmal abwandte, hielt er sie nicht fest.
    Sie nahm
ihre Handtasche, ihr Schultertuch und ein Buch, das morgens mit einer neuen
Lieferung gekommen war. Wie üblich war Emma mit ihren Anschlagzetteln am
Bahnhof gewesen, und wie üblich hatte sie nichts über Lily und Caroline
erfahren.
    Daher
fühlte sie sich ein wenig entmutigt, als sie mit Fulton auf die
Straße trat. »Wir könnten im Hotel zu Abend essen«, schlug er vor.
    Emma
schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Dann nimm
wenigstens meinen Arm«, bat er.
    Aber Emma
tat, als hätte sie nichts gehört. »Hast du schon Nachricht von deiner Mutter?«
fragte sie, um ihn abzulenken.
    Fulton
seufzte. »Es geht ihr nicht gut, fürchte ich«, antwortete er. »Sie und Vater
haben beschlossen, ihren Aufenthalt in Europa zu verlängern.«
    Schweigend
gingen sie weiter, und vor Chloes Haus öffnete Fulton dann das Gatter für Emma.
    Sie
lächelte Daisy, die auf der Veranda stand und einen Teppich ausschüttelte,
dankbar zu und huschte eilig an der Haushälterin vorbei ins Haus. Daisy warf
Fulton noch einen unfreundlichen Blick zu, bevor er sich abwandte und ging.
    In ihrem
Zimmer zog Emma sich rasch um und lief dann in einem alten Sommerkleid in die
Küche hinunter, um durch die Hintertür das Haus zu verlassen.
    Die Sonne
schien noch immer hell, obwohl es

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