Emma und der Rebell
Freunde!«
»Ich
stellte fest, daß ich viel weniger Freunde besaß, als ich dachte«, antwortete
Steven bitter. »Und Cyrus ... nun, der konnte es trotz seiner Macht nicht mit
einer ganzen Stadt aufnehmen.«
Emma
glaubte Steven jedes Wort. »Ich werde dich nach New Orleans begleiten«, sagte
sie entschlossen. »Was auch geschehen mag, Steven, ich werde immer an deiner
Seite sein.«
Zu ihrem
Erstaunen und zu ihrer Bestürzung schüttelte Steven den Kopf. »Nein. Du
bleibst in Whitneyville. Bis meine Unschuld
bewiesen ist, kann ich dir nichts bieten. Stell dir vor, ich würde verurteilt –
wer sollte dich dann vor Macon schützen?«
Ein
Frösteln erfaßte Emma, denn ihr war klar, daß Steven ebensogut gehängt wie
freigesprochen werden konnte angesichts der Tatsache, daß Macon, sein Gegner,
ein unbeugsamer, harter Mann war, der nur auf Rache sann. »Wenn du mich nicht
mitnimmst«, erwiderte sie dennoch entschieden, »folge ich dir nach New Orleans.
Glaub bloß nicht, daß du mich einfach hier zurücklassen kannst!«
Ein Muskel
an seiner Wange zuckte; es war Steven klar, daß Emmas Worte kein leeres Gerede
waren. »Na schön, dann laß uns einen Kompromiß schließen. Wir heiraten, sobald
wir in Spokane sind. Das wird dir einen gewissen Schutz gegen Macon verleihen,
aber versprich mir eins, Emma – falls ich gehängt werde, darfst du nicht einmal
mein Begräbnis abwarten. Es war kein Bluff, was Macon sagte – sobald ich
meinen letzten Atem ausgehaucht habe, wird er dich zwingen, mit ihm ins Bett zu
gehen.«
Emma war
zutiefst unglücklich. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie verliebt, und nun
bestand die Möglichkeit, daß ihre Ehe nicht länger dauern würde als der
Mordprozeß. Sie umarmte Steven noch heftiger und schaute beschwörend zu ihm
auf. »Es wird kein Begräbnis geben, Mr. Fairfax«, sagte sie leidenschaftlich.
»Zumindest nicht für die nächsten vierzig oder fünfzig Jahre.«
Er küßte
ihre Stirn. »Versprich mir, daß du New Orleans noch am gleichen Tag verlassen
wirst, falls das Urteil ungünstig für uns ausfällt. Ich will sicher sein, daß
du nicht einmal mehr nach Fairhaven zurückkehrst, um deine Sachen abzuholen.
Gibst du mir dein Wort darauf, Emma?«
Sie nickte.
»Wir werden den Prozeß gewinnen«, beharrte sie.
»Dafür
setze ich alles aufs Spiel«, erwiderte Steven, und dann küßte er Emma so
leidenschaftlich, daß sie den Wunsch verspürte, sich mit ihm zu vereinigen,
gleich hier, wo sie standen. Ihm auf diese intime Weise nahe zu sein, schien
ihr der einzige Weg, den Gedanken, daß sie getrennt werden könnten, wenigstens
für eine kurze Zeit aus ihrem Bewußtsein zu verdrängen.
Sie begann
sein schmutziges, zerrissenes Hemd aufzuknöpfen, und er schaute mit gespielter
Entrüstung auf sie herab. »Aber Miss Emma!«
Sie schob
den Stoff beiseite und ließ ihre Hände über seine feste Brust gleiten. »Ich
will, daß du mich liebst, Steven. Ich möchte dein Baby in mir wachsen fühlen.«
Als er ihre
Lippen auf einer seiner Brustwarzen spürte, schloß er aufstöhnend die Augen.
»Emma, ich bin seit drei Tagen unterwegs und brauche dringend ein Bad ...«
Das störte
sie in diesem Moment nicht im geringsten. Steven nahe zu sein, war ihr jetzt
das einzig Wichtige. »Liebe mich«, flüsterte sie lockend. »Jetzt. Hier.«
Stevens
Augen schienen in der Dunkelheit zu glitzern, als er ihre Bluse aus dem
Rockbund zog und sie aufknöpfte, ihr dünnes Hemdchen hochschob und ihre Brüste
entblößte.
Seine
Daumen strichen über ihre Brustspitzen, und Emma seufzte vor Entzücken; in
fieberhafter Erwartung öffnete sie ihren Hosenrock und ließ ihn zu Boden
sinken. Dann streifte sie auch ihre Reitstiefel ab.
»Auf dem
Boden wirst du es bequemer haben«, flüsterte Steven.
»Ich will
es nicht bequem haben«, stöhnte Emma, als seine Lippen sich um eine ihrer
rosigen Knospen schlossen und zärtlich daran zu saugen begannen. »Ich will gar
nicht verführt werden, Steven – ich will nur, daß du mich nimmst.«
»Na gut«, sagte er, zog ihr mit einer
ungestümen Bewegung ihre langen Unterhosen aus, öffnete seine Gürtelschnalle
und die Hosenknöpfe.
Emma spürte
die rauhe Rinde des Baumstamms an ihrem Rücken, als er stürmisch in sie
eindrang und ihren entzückten, schockierten Schrei mit seinem Mund erstickte.
Während seine Hüften sich in einem harten, schnellen Rhythmus bewegten, küßte
er sie unablässig, und Emma drängte sich ihm entgegen, um ihn noch tiefer in
sich
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