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Emma will’s wissen

Emma will’s wissen

Titel: Emma will’s wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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»Mann, hab ich heute ein Glück!«, tönte er. »Ich darf ein tolles Mädchen nach dem anderen küssen.«
    Mona wurde schon wieder knallrot. Ich grinste. »Ja, du hast wirklich Glück. Komm her, du Angeber, dann zeige ich dir, wie man richtig küsst!«
    Daniel krabbelte zu mir herüber und spitzte die Lippen. Ich küsste ihn auf den Mund, dass es nur so knallte. »Und? Wie war ich?«, fragte ich.
    »Einfach umwerfend!« Daniel verdrehte die Augen und ließ sich auf den Rücken fallen.
    Wir lachten uns schlapp.
    »Emma und Daniel, das neue Traumpaar!«, rief Simone und alle klatschten.
    Ich warf einen Blick zu Bastian hinüber und mir blieb das Lachen im Hals stecken. Bastian machte ein finsteres Gesicht. Er sah aus, als hätte er Daniel am liebsten eine reingehauen. Dabei tut Bastian eigentlich keiner Fliege etwas zuleide.
    Ich setzte mich neben ihn. »Hey, das war doch nur Spaß.«
    »Ja, schon klar.« Bastian stand auf. »Ich hol mir was zu trinken. Sag Bescheid, wenn ihr mit diesen Kindergartenspielen fertig seid.«
    »Emma, du bist dran!«, rief Lea.
    Ich sah Bastian nach. Dann zuckte ich mit den Schultern und drehte schwungvoll die Flasche. Bastian würde sich schon wieder beruhigen. Und ich wollte meinen Geburtstag in vollen Zügen genießen.
     
    Wir spielten noch ein paar andere Spiele, dann kam Oma herein und rief: »Es gibt Wiener Würstchen und Kartoffelsalat!«
    Sofort stürmten alle in die Küche. Im Flur stieß ich beinahe mit Rudi zusammen.
    »Papa!«, rief ich und fiel ihm um den Hals.
    »Hallo, Geburtstagskind!« Rudi hob mich hoch und schwenkte mich einmal im Kreis herum. »Alles Gute, mein Schatz!« Er setzte mich wieder auf dem Boden ab.
    »Bist du schon lange da?«, fragte ich.
    Papa schüttelte den Kopf. »Gerade erst gekommen. Hier, für dich.« Er drückte mir ein zusammengerolltes Blatt Papier in die Hand. Ich streifte das Gummiband ab und rollte es auseinander. Es war eine Bleistiftskizze. Sie zeigte ein kleines Kind ohne Haare, das auf dem Boden saß und mit einem winzigen Hund spielte.
    Ich runzelte die Stirn. »Ist die Skizze von dir?«
    Papa nickte. »Sie ist schon ziemlich alt. Hab ich vor einer Weile wiedergefunden. Weißt du, wer das ist?« Er zeigte auf das glatzköpfige Baby. Ich schüttelte den Kopf. »Das bist du. Mit Paul. Damals war er noch ein kleiner Welpe. Du bist stundenlang hinter ihm hergekrabbelt. Aber Paul war immer schneller.«
    Ich musste lachen. »Danke!« Ich drückte Papa einen Kuss auf seine stoppelige Wange. »Die Skizze hänge ich über mein Bett.«
    »Wo ist denn deine Mutter? Für sie hab ich auch was.« Papa zog ein Buch aus seiner Jackentasche.
Die beliebtesten Vornamen
. »Unsere Tochter braucht endlich einen Namen. Was hältst du übrigens von Jorinde?«
    Ich verzog das Gesicht. »Das meinst du nicht ernst, oder?«
    »Wieso nicht? ›Jorinde und Joringel‹ war früher mein Lieblingsmärchen.«
    »Ich muss mich jetzt wieder um meine Gäste kümmern«, sagte ich.
    Papa folgte mir in die Küche. Oma stand am Herd und verteilte Würstchen. Auf dem Tisch stand eine riesige Schüssel Kartoffelsalat. Mama zeigte gerade das neueste Ultraschallbild herum.
    »Wie süß!«, rief Simone. »So ein klitzekleiner Mensch!«
    »Wann kommt das Baby denn?«, erkundigte sich Maike.
    »Wahrscheinlich Anfang März«, antwortete Mama.
    Simone seufzte und warf mir einen neidischen Blick zu. »Mensch, Emma, hast du’s gut! Ich hätte auch gerne noch eine kleine Schwester.«
    »Muss das sein, Mama?«, fragte ich.
    »Simone und Lea wollten das Foto unbedingt sehen«, verteidigte sich Mama. Aber sie steckte das Bild wieder weg.
    »Möchtest du auch ein Würstchen, Emma?«, fragte Oma.
    »Im Moment nicht«, sagte ich. »Vielleicht später.« Ich hielt nach Bastian Ausschau. Er war nicht in der Küche. Im Wohnzimmer war er auch nicht. Ich streckte den Kopf in Tims Zimmer. Tim zeigte seinen Freunden gerade seinen Computer.
    »Habt ihr Bastian gesehen?«, fragte ich.
    Tim schüttelte den Kopf. Langsam wurde ich unruhig. Ob Bastian einfach nach Hause gefahren war? Ohne sich von mir zu verabschieden? Vielleicht hatte er ja auch das Fahrrad wieder mitgenommen …
    Ich rannte auf den Hof. Nein, das Fahrrad stand noch da. Und neben dem Fahrrad saß Bastian auf unserer Gartenbank.
    Ich blieb vor der Bank stehen. »Was machst du denn hier?«
    »Nichts.« Bastian starrte auf seine Füße.
    Ich setzte mich neben ihn. »Bist du etwa sauer?«
    »Ist doch egal.«
    »Mir aber nicht. Bist du etwa

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