Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Emma will’s wissen

Emma will’s wissen

Titel: Emma will’s wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
Vom Netzwerk:
immer noch eifersüchtig auf Daniel?«
    »Quatsch!«, rief Bastian entrüstet.
    »Dann ist es ja gut. Ich will nämlich nichts von Daniel.«
    Bastian schnaubte. »Aber er von dir. Das hat er doch mit Absicht gemacht, vorhin mit der Flasche.«
    »Unsinn.« Ich schüttelte den Kopf. »Wie soll das denn gehen? Es war reiner Zufall, dass die Flasche auf mich gezeigt hat. Und der Kuss war auch völlig harmlos. Wir haben doch nur herumgealbert.«
    Bastian sagte nichts. Er sah mich immer noch nicht an.
    Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander. Der Wind blies kalt um die Hausecke und ich rieb mir die Arme. »Ich geh wieder rein«, sagte ich. »Mir ist kalt. Kommst du mit?«
    Bastian schüttelte stumm den Kopf. Langsam wurde ich sauer. Wie kann man nur so dickköpfig sein!
    »Wie du meinst.« Ich stand auf. »Nur zur Erinnerung: Ich hab heute Geburtstag. Es wäre also nett, wenn du dir vielleicht einen anderen Tag zum Schmollen aussuchen könntest.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging ich ins Haus. Jetzt hatte Bastian wenigstens etwas, worüber er nachdenken konnte!
     
    Als ich hereinkam, standen Mama und Papa im Flur. Mama hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Kommt überhaupt nicht infrage«, sagte sie.
    »Denk doch wenigstens mal drüber nach«, sagte Papa. »Ich finde, dieser ganze Quatsch hat jetzt lange genug gedauert. Es wird Zeit, dass wir wieder eine richtige Familie werden.«
    »Das geht nicht mehr, Rudi, und das weißt du ganz genau.« Mamas Lippen waren schmal. »Außerdem hab ich mir hier in der Zwischenzeit etwas aufgebaut, falls dir das entgangen sein sollte. Das Gesundheitszentrum läuft richtig gut.«
    »Das ist toll!« Papa lächelte. »Ich sag ja auch gar nicht, dass du das aufgeben sollst. Ich will nur wieder hier einziehen, das ist alles.«
    »Und was ist mit Gesa und Mona?«, fragte Mama. »Soll ich die beiden etwa rausschmeißen?«
    »Die finden schon eine neue Wohnung.« Papa legte die Hände auf Mamas Schultern. »Du musst auch an das Baby denken! Soll es etwa ohne Vater aufwachsen?«
    Mama schüttelte seine Hände ab. Sie sah fuchsteufelswild aus. »Tu jetzt bitte nicht so, als wäre ich schuld an allem! Du hast dich mit dieser Carola eingelassen, Rudi, nicht ich!«
    »Das ist doch längst vorbei! Carola und ich haben uns vor einer Ewigkeit getrennt.«
    »
Sie
hat sich von
dir
getrennt.« Mamas Stimme klang eisig.
    »Warum musst du bloß immer so stur sein?«, rief Papa. »Ich kenne niemanden, der so nachtragend ist wie du!«
    Sie starrten einander so böse an, dass ich hätte heulen können. Aber stattdessen wurde ich plötzlich furchtbar wütend. Ich marschierte auf meine Eltern zu.
    »Emma!« Mama machte ein erschrockenes Gesicht. »Wie lange stehst du schon da?«
    »Lange genug«, sagte ich grimmig. »Was soll das? Warum streitet ihr euch schon wieder?«
    »Wir streiten doch gar nicht«, sagte Papa. »Wir haben nur etwas besprochen.«
    »Das stimmt nicht!«, rief ich. »Ihr habt euch gestritten. An meinem Geburtstag! Das ist echt das Letzte!«
    Mama und Papa machten schuldbewusste Gesichter. Aber jetzt war es zu spät. Das hätte ihnen früher einfallen sollen. Ich ließ sie stehen und ging in die Küche. In der Tür stieß ich fast mit Mona zusammen. Sie war ganz rot im Gesicht und sah aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Sie wollte einfach an mir vorbeilaufen, aber ich hielt sie am Arm fest.
    »Was hast du?«, fragte ich.
    »Nichts.« Sie machte sich los und rannte nach draußen.
    Ich sah ihr einen Moment lang nach, dann ging ich in die Küche. Lea und Simone standen neben dem Kuchenbüfett, hatten die Köpfe zusammengesteckt und tuschelten. Als ich hereinkam, fuhren sie auseinander.
    »Warum ist Mona so durcheinander?«, fragte ich. »Ist was passiert?«
    Lea und Simone wechselten einen schnellen Blick.
    »Nööö«, sagte Lea. »Eigentlich war nichts. Oder, Simone?«
    Simone schüttelte den Kopf. »Überhaupt nichts.«
    Das machte mich erst recht misstrauisch. »Aber Mona weint doch nicht wegen nichts. Habt ihr euch gestritten?«
    »Quatsch!« Lea drehte eine Locke um ihren Finger. »Sollen wir gleich noch ein paar Spiele spielen?«
    »Lenk nicht ab«, sagte ich. »Was ist hier los?«
    Lea seufzte. »Na ja, Simone und ich haben uns gerade über Mona unterhalten. Da stand sie plötzlich in der Tür. Ich glaube, sie hat ein bisschen was gehört. Und dann ist sie plötzlich weggerannt.«
    »Was hat sie gehört?«, fragte ich. »Habt ihr euch etwa über sie lustig

Weitere Kostenlose Bücher