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Emma will’s wissen

Emma will’s wissen

Titel: Emma will’s wissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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jede Wange. Dieses alberne Getue hat sie sich von Simone abgeguckt. »Alles Liebe zum Geburtstag, Emma!«
    »Danke.« Ich machte eine einladende Handbewegung. »Kommt rein.«
    Um Viertel nach vier waren alle da. Nur Bastian fehlte noch. Tim und ich packten trotzdem schon mal unsere Geschenke aus. Von Simone bekam ich tatsächlich ein Pferdebuch. Es hieß »Ausritt im Abendrot«. Na toll! Lea schenkte mir ein Lederband mit einem indianischen Anhänger dran. Das fand ich echt süß von ihr. Ich machte das Lederband sofort um. Außerdem bekam ich noch zwei andere Bücher, Briefpapier mit Blumen drauf (dabei schreibe ich total ungern Briefe, aber das behielt ich für mich), Glitzerhaarspangen, einen Kugelschreiber in Form eines Fisches und eine CD mit Heavy-Metal-Musik (von Daniel). Tim bekam lauter Computersachen von den Jungs aus seiner AG : ein Computerbuch, eine Computerzeitung und irgendwelche Computerersatzteile. Stinklangweilig, aber er schien sich trotzdem zu freuen.
    Danach gingen wir in die Küche, und alle konnten essen, so viel sie wollten. Oma hatte ein Büfett auf dem Küchentisch aufgebaut, wo sich jeder selbst bedienen konnte. Es gab frische Waffeln, Bratäpfel, ganz viele Süßigkeiten und natürlich die große Schokoladentorte. Ich bekam das erste Stück. Eigentlich kann ich von Omas Schokotorte gar nicht genug bekommen. Aber irgendwie hatte ich keinen Appetit. Ich schaute immer wieder aus dem Fenster. Wo blieb Bastian? Hatte er meinen Geburtstag etwa vergessen? Oder hatte er keine Lust auf die Party? Vielleicht traf er sich ja lieber mit dem Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Vielleicht saß er gerade mit ihr im
Venezia
und ließ sie von seinem Eis probieren. Und an mich und meinen Geburtstag dachte er keine Sekunde. Je länger ich mir das vorstellte, desto schlechter wurde meine Laune.
    »Soll ich mal im Wohnzimmer Musik anmachen?«, fragte Lea. »Ich hab extra meine CD s mitgebracht.«
    Ich zuckte mit den Schultern und stellte den Teller mit der Schokoladentorte auf das Fensterbrett. »Von mir aus.« Eigentlich war es mir völlig egal, ob die Musik an war oder nicht. Ohne Bastian machte mir die ganze Party keinen Spaß.
    Lea schob ab. Simone folgte ihr kichernd ins Wohnzimmer. Ich fing gerade an, mich über die beiden zu ärgern, als es klingelte. Mein Herz machte einen Satz. Ich rannte auf den Flur und riss die Haustür auf.
    »Hallo, Emma.« Bastian lächelte mich an. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.« Und dann gab er mir –
schwuppdiwupp!
– einfach einen Kuss auf den Mund. Ich war sprachlos. Ein Wunder, dass ich nicht in Ohnmacht fiel.
    Bastian grinste. »Komm mit. Ich hab eine Überraschung.« Er zog mich nach draußen. »Hier, das ist für dich.«
    Ich riss die Augen auf. Auf dem Hof stand ein Fahrrad. Es war kein neues Rad, das sah man sofort. Aber es war gut in Schuss. Am Lenker und am Sattel flatterten Luftballons. Und das Fahrrad war knallbunt angemalt. Der Lenker war sonnengelb, der Gepäckträger und die Speichen waren knallrot und der Rahmen war blau-grün gestreift.
    »Und?«, fragte Bastian gespannt. »Gefällt es dir?«
    Ich musste dreimal schlucken, bevor ich antworten konnte. »Wahnsinn! Es ist … einfach toll.« Ich griff nach Bastians Hand und drückte sie ganz fest.
    Bastian wurde rot. »Na ja … es ist leider kein neues Rad, dafür hat mein Geld nicht gereicht. Ich hab’s vom Flohmarkt. Das Licht war kaputt, aber ich hab’s repariert. Und die Farbe war schon ganz abgeblättert, darum hab ich das Rad neu angemalt.«
    »Das muss ja ganz schön viel Arbeit gewesen sein«, sagte ich. Plötzlich ging mir ein Licht auf. »Darum warst du in letzter Zeit immer so beschäftigt!«
    Bastian nickte. »Ja. Tut mir leid, dass wir uns nicht so oft sehen konnten. Aber sonst wäre es nicht rechtzeitig fertig geworden. Und es sollte doch richtig schön werden.«
    Er sah mich so lieb an, dass ich ihn am liebsten auf der Stelle abgeknutscht hätte. Und das tat ich dann auch. Na ja, natürlich nicht so richtig. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. Und plötzlich fühlte ich mich so leicht wie einer der Luftballons an meinem neuen Fahrrad. Gut, dass Bas-tian meine Hand hielt, sonst wäre ich glatt weggeflogen. Hatte ich tatsächlich gedacht, Bastian hätte eine andere? Manchmal war ich echt eine blöde Kuh.
    »Willst du eine Probefahrt machen?«, fragte Bastian.
    Ich nickte. »Klar.«
    Ich schwang mich auf mein neues Fahrrad und drehte eine Runde über den Hof.
    »Und?«, rief

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