Emma
Ende für mich, meine Schöne…!“
Irgendwann
später in dieser Nacht schafften sie es tatsächlich, sich für kurze Zeit
voneinander zu lösen. Emma streckte sich neben Davide auf dem breiten Bett aus
und er schlug mit einer besitzergreifenden Geste die Decke über sie. Sie lachte
leise, als er per Fernbedienung das Kopfteil in die Waagrechte fahren ließ.
„Mann,
welch ein Luxus!“
Im
Schein der Nachttischlampe sah sie ihn vielsagend grinsen.
„Zu
irgendwas muss mein ganzes, beschissenes Geld ja auch mal gut sein!“
Sie
runzelte fragend die Stirn.
„Erinnerst
du dich wirklich nicht? Albarella? Unser gemeinsames Wochenende? Bereits da
hast du mir an den Kopf geworfen, dass ich jede Frau samt meinem Geld
unglücklich machen würde!“
Emma
verzog schmerzlich das Gesicht.
„Ich
habe wohl viel Mist geredet in all dieser Zeit, wie?“
„Na,
so unrecht hattest du gar nicht damit!“ Er sah sinnierend zur Decke empor. „Als
du nicht mehr da warst, hat es mir kein bisschen geholfen, Geld zu haben.“
Er
schüttelte den Kopf, die Stirn gerunzelt, den Blick starr zur Decke gerichtet.
Die Erinnerung an die Zeit ohne sie schien sogar jetzt noch düstere Schatten auf
seine Seele zu werfen.
Emma
richtete sich auf, stützte sich auf den Ellbogen und legte ihre andere
Handfläche an seine Wange. „Es tut mir so unglaublich leid!“, wisperte sie.
Wieder
sah er Tränen in ihren Augen glitzern.
„Emma!“
„Ja?“
„Ich
kann mich nicht erinnern, dass je eine Frau so oft und so viel bei mir geweint hätte
wie du! Ausgerechnet du! Genau du solltest eigentlich nie wieder einen Grund
haben, in meiner Gegenwart zu weinen!“
„Du
hast recht!“ Sie blinzelte, atmete tief ein und straffte die Schultern ein
wenig. „So - genug geweint! Die nächsten Tränen gedenke ich erst wieder auf
unserer Hochzeit zu vergießen, und zwar aus Freude!“
Er
sah sie ruhig an. „Ist das wirklich dein Ernst? Du willst tatsächlich, dass ich
dich heirate?“
„Ja.
Das will ich.“
Er
schob sich das Kopfkissen unter dem Nacken zurecht, um ihr besser in die Augen
sehen zu können.
„Sag
mir, warum du das willst!“
„Weil
ich dich liebe, Davide, darum will ich das. Weil ich nicht mehr ohne dich sein
möchte, weil ich ohne dich friere und mich einsam fühle, weil die Sonne ohne
dich kälter ist und die Tage ohne dich dunkler sind. Weil ich dich pflegen und
beschützen möchte, weil ich wiedergutmachen möchte, was ich dir angetan habe,
weil ich über dich wachen möchte, wenn du schläfst und dich glücklich sehen
will, wenn du wachst, weil ich ab heute kein ich mehr sein will, sondern
ein wir , weil ich …“
Hastig
verschloss er ihr den Mund mit einem heftigen, leidenschaftlichen Kuss.
„Hör
auf!“, bat er tonlos an ihren Lippen, „hör auf, das habe ich alles gar nicht
verdient!“
Sie
schlang die Arme um seinen Nacken und presste sich eng an ihn.
„Du
hast noch viel mehr verdient als das! Du hattest aber nicht verdient, was ich
dir angetan habe! Verzeihst du mir, Davide? Bitte!“
„Ich
habe dir doch längst verziehen, Emma, glaub mir! Ich hatte mir so fest vorgenommen,
mich an dir zu rächen, dir irgendetwas anzutun und dich um jeden Preis zu
verletzen, aber ich konnte dich ja nicht mal betrügen.“
Sie
riss fassungslos die Augen auf und starrte ihn an. „Was soll das denn heißen?
Ich dachte, du hättest wieder angefangen mit deinen Weibergeschichten!“
„Das
wollte ich auch! Und wie ich das wollte! Ich hab’s versucht, das kannst du mir
glauben, aber ich konnte dich einfach nicht betrügen. Es ging nicht – er wollte nicht!“
„Was
heißt denn hier betrügen? Du warst doch frei!“
„So
habe ich mich aber nicht gefühlt! Und ich hab ihn einfach nicht hochgekriegt.
Dann hab ich’s lieber ganz gelassen!“ Er schenkte ihr ein schiefes Grinsen.
„Das ist das letzte, was ein Männerego brauchen kann, glaub mir!“
Nun
grinste auch sie. „Mich freut das allerdings!“; murmelte sie mit einem
zufriedenen Unterton. „Es ging mir nämlich ganz genauso wie dir“, gestand sie dann
an seinen Lippen. „Ich konnte es auch nicht. Ich konnte mich auch nicht frei
fühlen, so sehr ich es wollte!“
„Emma?“
„Ja?“
„Du
liebst mich also?“
„Ja,
Davide! Ich liebe dich.“
„Du
bist nervös!“
„Woher …?“
„Deine
Handflächen sind feucht! Warum bist du nervös, Emma?“
Sie
stockte einen Moment. „Du hast mir noch immer keine Antwort gegeben! Das macht
mich
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