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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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verhört haben, das konnte doch alles nicht wahr sein! Das war
ein böser Traum, aus dem sie gleich erwachen würde!
    „Signorina?“,
ertönte die sympathische Stimmer aus dem Hörer und sie merkte, dass er sie
schon zum wiederholten Male ansprach.
    „Ja
– ja, ich bin noch dran! Bitte entschuldigen Sie, aber ich kann nicht glauben,
was ich da höre! Das ist vollkommen unmöglich! Ich habe mich ausdrücklich freistellen
lassen und niemand hat etwas dagegen gesagt oder unternommen! Und ich habe seit
Wochen nichts mehr von denen gehört, ich bin ja nicht einmal mehr zur Arbeit
erschienen! Wenn das falsch war, müsste doch irgendjemand deswegen etwas unternommen
haben!“
    „Ich
kann Ihnen natürlich auch nicht sagen, was Sie davon halten sollen, das klingt
tatsächlich sehr merkwürdig. Wir haben natürlich unsererseits versucht, Licht
in diese merkwürdige Sache zu bringen, aber auch unsere Rechtsabteilung konnte
die Situation nicht eindeutig auflösen. Ich kann Sie daher nur bitten, das mit Ihrem
früheren Arbeitgeber direkt zu klären. Sonst können wir Sie leider nicht wie
geplant unter Vertrag nehmen und das wäre sehr schade. Mir läge viel daran,
müssen Sie wissen!“
    „Ja,
mir auch, das können Sie mir glauben!“, seufzte Emma. „ich werde versuchen, das
sofort zu klären!“
    „Tun
Sie das, und einen schönen Tag noch!“
     

Kapitel 6
     
    Als
sie aufgelegt hatte, blieb Emma noch kurz sitzen, starrte reichlich fassungslos
auf das Telefon in ihrer Hand und überlegte krampfhaft.
    Wie
konnte das passieren? Was war los? Man hatte ihr doch bestätigt, dass sie
sofort freigestellt wäre und sich anderswo umsehen konnte. Da sowieso alle
Models gehen mussten, hatten sich die Kollegen in der Personalabteilung auch
noch vielsagende Blicke zugeworfen. Schließlich hatte sie durch ihre eigene
Kündigung auf einen schönen Batzen Abfindung verzichtet!
    Was,
verdammt, war da schiefgelaufen? Und was konnte sie tun?
    Sie
brauchte diesen Job, sowohl für ihr Ego als auch für ihr Konto, also würde sie
die Situation wohl oder übel klären müssen. Sie seufzte bei dem Gedanken, in
der Personalabteilung anrufen und um Erklärungen bitten zu müssen, aber sie
hatte wohl kaum eine andere Wahl!
    Gequält
zog Emma die Schultern hoch. Schließlich gab sie sich einen Ruck, straffte den
Rücken und rief an.
    Als
sie sich meldete, stellte sie fest, dass sie sogar noch Glück hatte: die
Kollegin, die ihr antwortete, war eine der wenigen, die immer unverändert
höflich zu ihr gewesen waren.
    „Hallo
Emma, ich bin’s, Claudia!“
    „Oh,
hallo Claudia! Ahm“, sie räusperte sich verlegen und wusste nicht recht, womit
sie anfangen sollte. „Hör mal, Claudia, mir ist da was sehr Peinliches passiert
und ich weiß nicht warum!“
    Sie
schilderte in kurzen Worten Franceschinis Anruf und als sie geendet hatte, war
einen Moment Stille in der Leitung.
    „Also,
ich glaube, Emma, ich kann dir da auch nicht helfen“, hörte sie schließlich
Claudias zögernde Antwort. „Die hohen Herren sind heute alle ausgeflogen und
ich habe keine Ahnung, was ich dazu sagen darf oder soll!“
    „Ja
aber wieso denn? Als ich euch meine Kündigung gebracht habe, wurde ich fast
ausgelacht, weil ich auf soviel Geld verzichte! Ihr habt mir sofort die
Freistellung bestätigt und alles war gut!“
    „Hast
du die Bestätigung für deine Freistellung denn auch schriftlich bekommen? Hast
du überhaupt irgendwelche Unterlagen von uns zugeschickt bekommen?“
    „Nein!“
Emma stutzte. Dann ging ihr ein Licht auf. „Das war alles nicht in Ordnung, so
wie das ablief oder? Da bin ich wohl jemandem gewaltig auf den Schlips
getreten!“
    „Jemandem?
Emma, hältst du mich für bescheuert?“ Claudia schnaubte es fast heraus.
    „Nein!“,
seufzte Emma, „nein, tue ich nicht, ich hänge es nur aus verständlichen Gründen
nicht gerne an die große Glocke, wie du dir ja wohl denken kannst!“
    „Ja,
natürlich! Aber weißt du…“, nun begann Claudia zu flüstern, als sei jemand im
Zimmer, der nicht hören sollte, was sie sagte, „da musst du schon mit dem Boss
selber reden. Er hat nämlich deiner Freistellung persönlich widersprochen! Ich
dürfte dir das eigentlich gar nicht sagen, aber so war es, und wahrscheinlich
sind deine ganzen Unterlagen in seinem Vorzimmer hängen geblieben!“
    „Oh,
mein Gott!“ Emma war fassungslos. Das also hatte Antonio gemeint. „Was mache
ich jetzt nur? Ich brauche diese verdammte Freistellung, ich brauche

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