Emma
Nicol wohnte, gar kein so gewaltiger
Umweg nach …
„Und
wenn ich dich bloß hinbringe? Nicht bleibe, aber dich hinfahre, was hältst du
davon?“, hörte er sich laut überlegen.
„Nette
Idee, dann brauche ich keinen über die Mitfahrzentrale suchen, der mich mitnimmt!“
Freitag.
Emma
war froh, die Woche überstanden zu haben. Das Shooting gefiel ihr, es gefiel
ihr, zu tun zu haben, es gefiel ihr, sich konzentrieren zu müssen und sie war
ziemlich froh, dass Tommaso sie in den letzten Wochen trotz gewisser
Rückschläge einigermaßen fit gemacht hatte. Das hier beanspruchte sie physisch
weit mehr, als das fast schon bequeme Leben bei Ernesto!
Gegen
Mittag stürmte plötzlich Franceschini an den Set, wechselte ein paar Worte mit
dem Fotografen und winkte dann Emma zu sich. Erstaunt und verwirrt verließ sie
die Kulisse und trat zu ihm. Seine Miene war sehr ernst, aber mehr ließ sich
daraus nicht ablesen.
„Ich
habe gerade einen Anruf von Nino Pavone erhalten“, kam er ohne Umschweife zur
Sache, „er klang ziemlich dringend! Sie sollen bitte umgehend diese Nummer
anrufen!“, und er reichte ihr einen Zettel, auf dem eine Telefonnummer stand.
„Wessen
Nummer ist das?“ Emma konnte sich auf diese merkwürdige Situation keinen Reim machen.
„Ich
weiß es nicht, finden Sie das selbst heraus! - Wir machen Schluss für heute,
also schönes Wochenende an alle!“, wandte er sich nun an das versammelte Team
und das leise Geplapper im Hintergrund wurde schlagartig lauter, als alle
anfingen, ihre Sachen zu ordnen und zusammenzupacken.
Dann
wandte Franceschini sich wieder an Emma.
„Ich
bin im Büro, wenn Sie etwas brauchen sollten!“
„Danke!“
Erstaunt sah sie ihm nach, als er sich in Bewegung setzte und Richtung Ausgang
verschwand.
Wie
aus dem Boden gewachsen stand plötzlich Sergio vor ihr und sie überließ ihm
automatisch die Ringe und Armbänder, die sie an diesem Morgen getragen hatte.
Beinahe hätte sie das Diadem vergessen, doch er machte sie mit einem
belustigten Grinsen darauf aufmerksam.
„Was
issn los?“ fragte er teilnahmsvoll, als er ihre bekümmerte Meine sah.
„Weiß
ich noch nicht, ich muss erst mal telefonieren.“
„Ah“,
machte er und sie sah ihm dankbar zu, wie er sich diskret entfernte.
Nervös
zog sie nun das Telefon aus ihrer Handtasche. Es war auf stumm geschaltet,
natürlich, um die Arbeiten nicht zu stören. Wenn hier jeder telefonierte, wann
es ihm gerade in den Kram passte, würde das blanke Chaos herrschen! Emma
stellte fest, dass sie fünf verpasste Anrufe hatte, davon waren drei von Nino
und die anderen beiden von der Nummer, die Franceschini ihr gerade gegeben
hatte.
Sie
entschied sich dafür, erst Nino anzurufen. Er antwortete sofort.
„Nino,
hier ist Emma! Was ist los, warum hast du bei Franceschini angerufen?“
Er
stöhnte erleichtert auf.
„Gut,
dass du dich endlich meldest, es ist ja wahnsinnig schwer, bis zu dir
durchzudringen!“
„Ich
arbeite, Nino, schon vergessen? Was brauchst du von mir?“
„Ich
brauche gar nichts, aber dein alter Freund Bellan ist ganz aus dem Häuschen! Er
hat mir hier schier die Bude eingerannt, damit ich dafür sorge, dass du ihn
endlich zurückrufst!“
„Und
was wollte er?“
„Das
kann ich dir auch nicht so genau sagen, aber wie es aussieht, hat Gandolfo
einen Unfall gehabt und deshalb wollte er mit dir reden?“
„Davide?“
„Nein,
Antonio wollte mit dir reden. Es scheint, als sei Davide dazu nicht mehr in der
Lage!“
„Was?“
Ohne
sich dessen bewusst zu sein, sank Emma langsam zu Boden. Mit einem Scheppern
fiel ihr das Telefon aus der Hand.
Nein!
Alles
in ihr schrie verzweifelt auf. Als der neblige Schleier vor ihren Augen sich
wieder lichtete, registrierte sie, dass sie hyperventilierte und ihr Herz so
heftig schlug, dass sie meinte, ihr Brustkorb würde jeden Moment zerspringen.
Lieber
Gott, nein! Nicht das!
„Emma!“,
tönte es entfernt aus dem Telefon, das vor ihr auf dem Boden lag, „Emma, heb
das verdammte Telefon wieder auf und rede mit mir, hörst du?“
Es
war das erste Mal, dass sie Nino einen solchen Kraftausdruck gebrauchen hörte,
schoss es ihr durch den Kopf. Sergio stürzte zu ihr, hob das Telefon auf und
reichte es ihr. Er musste in der Nähe geblieben sein! Sie starrte ihn an, ohne
ihn wirklich wahrzunehmen.
„Alles
in Ordnung?“, fragte er besorgt.
„Ja“,
hauchte sie tonlos, „danke!“ Sie nahm das Telefon und hob es wieder ans Ohr.
„Nino?
Was - was ist
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