Ende Gelände
trotzdem sollten Neuzugänge ihre gequälten Teenagergedichte oder ihre unveröffentlichten Romane lieber für sich behalten.
BERÜHMTE LETZTE WORTE
»Sterben? Ich würde ablehnen, mein Freund. Kein Barrymore würde es zulassen, dass ihm etwas so Profanes passiert.«
Die letzten Worte von JOHN BARRYMORE (1882–1942), schnelllebiger Exzentriker und Mitglied der berühmten Schauspielerdynastie. Barrymore hatte im Lauf seines Lebens vier Frauen und unzählige Geliebte und warf einmal einen Fisch nach einem Zuschauer, der es gewagt hatte, während seines Auftritts zu husten.
NACHBARSCHAFTSTRATSCH
Ehrenamtliche Gehsteigwächter, die die Welt am liebsten von ihrem Fenster aus beobachten, haben im Friedhof Père Lachaise in Paris ihr Paradies gefunden. Es ist der beste Ort, um sensationslüsternen Tratsch über die eigenen Nachbarn aufzuschnappen und zu verbreiten. Den französischen Feld-Wald-und-Wiesen-Berühmtheiten – Proust, Molière, Balzac, Marcel Marceau – kann man getrost die kalte Schulter zeigen und sich stattdessen in Lauschdistanz zu einem der unzähligen kontroversen Charaktere einen Platz sichern: Sarah Bernhardt, Maria Callas, Edith Piaf, Isadora Duncan, Héloïse und Abélard, Gertrude Stein oder Alice B. Toklas ... Der absolute Topspot im Père Lachaise jedoch – Hut ab, wenn Sie das hinbekommen – ist ein Grab neben Jim Morrison oder Oscar Wilde, deren Kultstatus dafür sorgt, dass der Publikumsverkehr nie abreißt: eine wahre Goldmine für echte Klatschbasen.
NUR KEINE LANGEWEILE AUFKOMMEN LASSEN
Lässt Sie der Gedanke an entspannte Ruhe in angenehmer Friedhofsatmosphäre kalt? Sind Sie eher der aktive Typ und hätten auch gern etwas zu lachen? Wenn das der Fall ist, ist eine Karriere als Friedhofsgeist vielleicht die Lösung. Makabre Streiche lassen sich natürlich überall spielen, aber wenn man gerne Gleichgesinnte treffen möchte, ist der Old Western Burial Ground in Baltimore, Maryland, eine hervorragende Wahl, dessen Hauptmieter Edgar Allen Poe sehr hohe Standards in Sachen Gruselfaktor gesetzt hat. Der Friedhof beheimatet auch den Schädel eines ermordeten Pfarrers, der auch nach seinem Tod nicht aufhörte zu schreien. Versuche, die zermürbenden Schreie zu ersticken, indem man den Schädel in einen Betonblock einschloss, erwiesen sich als wirkungslos, sehr zur Freude des widerspenstigen Pfarrers. Wem das noch nicht unheimlich genug ist, der sollte sich auf den Weg zum Saint Louis Cemetery No. 1 in New Orleans, Louisiana, machen, wo die berüchtigte Voodoo-Priesterin Marie Laveau gesichtet wurde – manchmal auch ohne ihren Kopf –, die den Besuchern den Schrecken ihres Lebens einjagte.
BERÜHMTE LETZTE WORTE
»Warum nicht? Schließlich gehört sie ja ihm.«
Die Erwiderung des ewigen Witzbolds CHARLIE CHAPLIN (1889–1977) auf die Aufforderung des Priesters, Gott um Erbarmen mit seiner Seele zu bitten.
»Ich möchte nicht durch mein Werk unsterblich werden. Ich möchte unsterblich werden, indem ich nicht sterbe.«
WOODY ALLEN, SCHRIFTSTELLER UND REGISSEUR
Während sich die Zeitungen und Zeitschriften überall auf der Welt mit dem Vermögen und dem Luxusleben von Königen, Scheichs, Oligarchen und anderen ausgesuchten Berühmtheiten befassen, muss man dem Forbes -Magazin dafür Anerkennung zollen, dass es eine offensichtliche Marktlücke ausgemacht hat. Jedes Jahr verschwinden Dutzende von Promis von den ersten Seiten, weil sie zur gigantischen Afterparty im Himmel weitergezogen sind. Aber ihr Vermögen vergrößert sich dennoch weiter. Und so werden hier, dank Forbes und dessen makabrer Weitsicht, die zehn absoluten Spitzenverdiener unter den Toten präsentiert (Zahlen aus dem Jahr 2011).
1. MICHAEL JACKSON: $ 170 MILLIONEN
(
GESTORBEN 2009
)
Der King of Pop erntete während der 45 Jahre im Rampenlicht sehr viel Kritik und ebenso viel Bewunderung, aber seine finanziellen Erträge übertreffen alles. Nach bescheidenen Anfängen in einem sehr kleinen und überaus vollen Haus in Gary, Indiana, arbeitete sich Jackson langsam nach oben, vom Hintergrundperkussionisten der Jackson Five zum berühmtesten Popstar des späten 20. Jahrhunderts – ein unvorstellbarer Reichtum war die Folge.
Besonders in den 1980ern war er für seine goldbeschlagenen Militärjacken, kristallbesetzten Handschuhe und sogar mit Strass bestickten Socken bekannt. Neben einer großen und exzentrisch-extravaganten Garderobe sammelte Jackson eine ganze Galerie von Kunst, Antiquitäten und anderen Schätzen –
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