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Ende (German Edition)

Ende (German Edition)

Titel: Ende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Monteagudo
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oft soll ich das noch sagen: Das ist nicht mein Auto, sondern das von Cova!»
    «Jedenfalls ist es der einzige Benziner und außerdem kein Einspritzer. Wenn wir die Karre bergab rollen lassen, müsste sie eigentlich anspringen.»
    «Vorausgesetzt, einer sitzt drin und lässt die Kupplung kommen.»
    «Und das geht auch ohne Batterie?»
    «Der Generator erzeugt den Funken für die Zündkerzen direkt. Das ist doch so, Rafa, oder?»
    «So ähnlich.»
    «Seht ihr? Man muss nur ein, zwei Umdrehungen schaffen, dann springt er an.»
    «Ich weiß nicht, wieso ihr euch so viele Sorgen macht. Morgen ist wieder alles normal, da bin ich mir sicher. Wenn ihr am Nachmittag auf der Autobahn im Stau steht, werdet ihr an mich denken. Und ihr werdet bedauern, dass der Stromausfall keine größeren Ausmaße hatte. Denn am Montag heißt es wieder: ab ins Büro.»
    «Red mir nicht vom Montag!»
    «Eben. Genieß einfach den Samstag.»
    «Es ist schon Sonntag.»
    «Na gut, Sonntag. Schaut euch den Himmel an: besser als jedes Planetarium.»
    «Stimmt, die Milchstraße habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, nein, noch länger, seit meiner Kindheit nicht, damals auf dem Dorf. Ich wusste gar nicht mehr, dass sie so weiß ist. Tatsächlich wie eine Straße.»
    «Der Pilgerweg nach Santiago.»
    «Der Himmel hat sich ganz schön verändert, seit wir uns hier hingelegt haben.»
    «Stimmt, er dreht sich um diesen Stern da, siehst du ihn? Er ist der einzige, der sich nicht bewegt.»
    «Welchen meinst du?»
    «Den Polarstern. Da! Man nimmt die beiden hinteren Sterne des Großen Wagens und verlängert den Abstand …»
    «Sagt mal, hat einer von euch ein Flugzeug gesehen?»
    «Wie meinst du das?»
    «Ob ihr am Himmel ein Flugzeug gesehen habt. Irgendeins fliegt doch immer da oben rum. Und wir schauen schon eine ganze Weile hin.»
    «Ich hab nicht drauf geachtet.»
    «Ich auch nicht.»
    «Vielleicht überfliegen sie diese Gegend nicht.»
    «Humbug! Das ist wie mit der U-Bahn, die fährt auch überallhin.»
    «Na ja, überall …»
    «Vielleicht ist eins vorbeigeflogen, bevor wir uns hingelegt haben, und wir haben es vor lauter Gequatsche nicht gesehen.»
    «Satelliten kann man doch auch sehen, oder?»
    «Mit dem bloßen Auge?»
    «Ja, die sind so hell wie ein Stern, nur dass sie sich bewegen, und zwar gleichmäßig, immer geradeaus, ganz still.»
    «Apropos still! Ich höre keinerlei Geräusch, gar nichts.»
    «Du schaffst es schon noch, uns einen Schrecken einzujagen.»
    «Ruhe! Horcht!»
    «Was ist denn das?»
    Ein Geräusch ertönt, mitten aus der Gruppe heraus, und wird immer stärker, ein kehliges Wimmern, das zu einem Jaulen anschwillt, einem Wolfsgeheul. Ein paar erschrecken, die anderen begreifen sofort, dass Hugo eine kleine Showeinlage gibt. Die eine Fraktion lacht nun und gratuliert zur gelungenen Tierimitation, die andere fängt an zu schimpfen. Da hält Hugo inne, weil plötzlich aus allen Himmelsrichtungen, von nah und fern Bellen ertönt, sich geradezu überschlägt. Das kakophonische Konzert erreicht seinen Höhepunkt und schwillt wieder ab, bis nur noch vereinzelt ein matt gewordenes Kläffen zu hören ist.
    «Die sind überall!»
    «Wir sind umzingelt!»
    «Wahrscheinlich kommt es aus der Siedlung.»
    «Hatten wir nicht gesagt, dass dort niemand mehr wohnt?»
    «Doch, Zombies. Hunde sind dagegen gefeit.»
    «Wogegen?»
    «Gegen die Strahlung.»
    «Macht nur so weiter mit euren blöden Scherzen, ihr werdet schon sehen, was wir davon haben. Irgendwann kommen die Hunde, und dann …»
    «Wo ist das Problem? Dann hätten wir wenigstens Gesellschaft und wären beschützt.»
    «Hier in den Bergen treiben sich wilde Hunde rum, die auch Menschen angreifen.»
    «Und Wildschweine, das wissen wir sicher, weil …»
    Ibáñez kann den Satz nicht zu Ende führen, denn Hugo stößt schon wieder einen Tierlaut aus. Diesmal grunzt er wie ein Wildschwein, nur dass es bei ihm eher wie ein Hausschwein klingt, das gerade abgeschlachtet wird. Trotzdem bringt er einige zum Lachen. Die sensibleren Gemüter hingegen sind am Rande der Verzweiflung.
    «Es reicht! Wir sind hier mitten im Wald auf einem Berg. Ist euch das nicht klar? Hier gibt es sehr wohl Wildschweine, und die sind gefährlich!»
    «Von Wildschweinen haben wir nichts zu befürchten. Solange sie sich nicht in die Enge getrieben fühlen, greifen sie nicht an. Außerdem sind Wildschweine Vegetarier.»
    «Und Buddhisten und Makrobiotiker.»
    «Was soll das? Sind Wildschweine etwa keine

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