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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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versuchten, bemühten sich verzweifelt zu begreifen, warum die Sternenschiffe gerade in dem Augenblick, als das M.D.-Gerät gestartet worden war, zu fliegen aufgehört hatten.
    »Die Sternenschiffe hier sind alle voll«, sagte Peter.
    »Aber wir brauchen kein Sternenschiff«, sagte Wang-mu.
    »Doch«, sagte Peter. »Ohne eines kann Jane den Kleinen Doktor nicht ergreifen.«
    »Ihn ergreifen?« sagte Wang-mu. »Dann hast du einen Plan.«
    »Hast du nicht gesagt, ich hätte einen?« sagte Peter. »Ich kann dich doch nicht als Lügnerin dastehen lassen.« Dann sprach er durch das Juwel zu Jane. »Bist du wieder da? Kannst du über die Satelliten zu mir sprechen hier auf – okay. Gut. Jane, du mußt eines dieser Sternenschiffe für mich leerräumen.« Er hielt einen Augenblick inne. »Bring die Leute auf eine Kolonialwelt, warte, bis sie ausgestiegen sind, und bring es dann wieder hier drüben zu uns zurück, weit weg von der Menge.«
    Augenblicklich verschwand eines der Sternenschiffe vom Sternenhafen. Jubel stieg aus der Menge auf, als alle losstürmten, um in eines der verbleibenden Schiffe zu gelangen. Peter und Wang-mu warteten, warteten, wohl wissend, daß mit jeder Minute, die es dauerte, das Sternenschiff auf der Kolonialwelt zu entladen, der Kleine Doktor der Explosion näherrückte.
    Dann war das Warten vorüber. Ein kastenartiges Sternenschiff erschien neben ihnen. Peter hatte die Tür geöffnet, und beide waren sie drinnen, bevor irgendwelche der anderen Leute am Sternenhafen auch nur begriffen hatten, was vorging. Dann erhob sich ein Aufschrei, aber Peter schloß und versiegelte die Tür.
    »Wir sind drin«, sagte Wang-mu. »Aber wo wollen wir hin?«
    »Jane gleicht die Geschwindigkeit an die des Kleinen Doktors an.«
    »Ich dachte, sie könne ihn nicht ohne das Sternenschiff ergreifen.«
    »Sie bekommt die Bahndaten von dem Satelliten. Sie wird exakt voraussagen, wo er sich in einem bestimmten Augenblick befindet, und uns dann ins Außen schleudern und uns wieder ins Innen zurückholen, an exakt diesem Punkt, während wir uns mit exakt der gleichen Geschwindigkeit bewegen.«
    »Dann ist der Kleine Doktor hinterher im Innern dieses Schiffes? Zusammen mit uns?« fragte Wang-mu.
    »Stell dich hier drüben an die Wand«, sagte er. »Und halt dich an mir fest. Wir werden schwerelos sein. Bisher hast du es geschafft, vier Planeten zu besuchen, ohne je diese Erfahrung zu machen.«
    »Hast du diese Erfahrung schon mal gemacht?«
    Peter lachte, schüttelte dann den Kopf. »Nicht in diesem Körper. Aber ich nehme an, auf irgendeiner Ebene habe ich mich erinnert, wie man damit fertigwird, weil –«
    In diesem Moment wurden sie schwerelos, und in der Luft vor ihnen schwebte, ohne die Seiten oder die Wände des Sternenschiffes zu berühren, das Riesenprojektil, das den Kleinen Doktor beförderte. Hätten seine Raketen immer noch gebrannt, wären sie eingeäschert worden. Statt dessen jagte es mit der Geschwindigkeit weiter, die es bereits erreicht hatte; es schien reglos in der Luft zu schweben, weil das Sternenschiff sich mit exakt der gleichen Geschwindigkeit bewegte.
    Peter hakte seine Füße unter eine an der Wand festgeschraubte Bank, streckte dann die Hände aus und berührte das Projektil.
    »Wir müssen es in Kontakt mit dem Boden bringen«, sagte er.
    Wang-mu versuchte ebenfalls, danach zu greifen, aber augenblicklich löste sie sich von der Wand und begann abzutreiben. Sofort setzte starke Übelkeit ein, als ihr Körper verzweifelt nach einer Richtung suchte, die als unten dienen konnte.
    »Stell dir das Gerät als ›unten‹ vor«, sagte Peter drängend. »Das Gerät ist unten. Du fällst auf das Gerät zu.«
    Sie fühlte sich neu orientiert. Es half. Und als sie näher herantrieb, war sie in der Lage, es zu packen und festzuhalten. Sie konnte bloß zusehen, einfach dankbar dafür, sich nicht übergeben zu müssen, während Peter langsam, sanft die Masse des Projektils in Richtung Boden drückte. Als sie sich berührten, erzitterte das ganze Schiff, denn vermutlich war die Masse des Projektils größer als die Masse des Schiffes, das es jetzt umgab.
    »Okay?« fragte Peter.
    »Mir geht’s prima«, sagte Wang-mu. Dann begriff sie, daß er mit Jane gesprochen hatte und sein »Okay« Teil dieser Unterhaltung gewesen war.
    »Jane mißt das Ding jetzt gerade aus«, sagte Peter. »Das macht sie auch mit den Sternenschiffen, bevor sie sie irgendwo hinbringt. Früher geschah das analytisch, per Computer. Jetzt

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