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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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in den Arm zu nehmen, sie zu halten, ohne sich um die Blätter zu kümmern, die er zwischen ihnen zerdrückte. Nachdem er sie lange Zeit gehalten hatte, hörte sie auf zu weinen und wandte sich ihm zu und hielt ihn endlich genauso fest, wie er sie gehalten hatte.
    »Oh, Andrew«, flüsterte sie, ihre Stimme ganz belegt vom vielen Weinen. »Liebt Gott mich genug, um dich mir wiederzugeben, wenn ich dich so sehr brauche?«
    »Bis ich sterbe«, sagte Ender.
    »Den Teil kenne ich«, sagte sie. »Aber ich bete darum, daß Gott mich diesmal zuerst sterben läßt.«

Kapitel 3
›Es gibt zu viele von uns‹
     
    Laßt mich euch die schönste Geschichte erzählen, die ich kenne.
    Ein Mann bekam einen Hund geschenkt, den er sehr liebte.
    Der Hund folgte ihm überall hin,
    aber der Mann konnte ihm nicht beibringen, irgend etwas Nützliches zu tun.
    Der Hund wollte weder apportieren noch vorstehen,
    er wollte keine Rennen laufen oder Beschützer sein oder wachen.
    Statt dessen saß der Hund ganz nahe bei ihm und sah ihn an,
    immer mit dem gleichen unergründlichen Gesichtsausdruck.
    ›Das ist kein Hund, es ist ein Wolf‹, sagte die Frau des Mannes.
    ›Er allein ist mir treu ergeben‹, sagte der Mann,
    und seine Frau diskutierte nie wieder mit ihm darüber.
    Eines Tages nahm der Mann seinen Hund mit in sein Privatflugzeug,
    und als sie über hohe Winterberge flogen,
    fiel der Motor aus,
    und das Flugzeug wurde zwischen den Bäumen in Fetzen gerissen.
    Der Mann lag blutend da,
    sein Bauch von Klingen zertrennten Metalls aufgerissen.
    Dampf stieg von seinen Organen in die kalte Luft auf, aber alles, woran er denken konnte, war sein treuer Hund.
    War er am Leben? War er verletzt?
    Stellt euch seine Erleichterung vor, als der Hund herangetappt kam und ihn mit jenem selben unverwandten Blick ansah. Nach einer Stunde beschnüffelte der Hund den klaffenden Leib des Mannes,
    dann fing er an, Därme und Milz und Leber herauszuzerren und daran zu nagen,
    während er die ganze Zeit über prüfend in das Gesicht des Mannes bückte.
    ›Gott sei Dank‹, sagte der Mann.
    ›So wird wenigstens einer von uns nicht verhungern.‹
     
    aus Der Gott flüstert von Han Qing-jao
     
    Von allen überlichtschnellen Sternenschiffen, die unter Janes Kommando ins Außen und wieder zurück sprangen, sah nur das Miros wie ein gewöhnliches Raumschiff aus. Aus dem guten Grund, daß es nichts anderes als das Shuttle war, das früher Passagiere und Fracht zu und von den großen Sternenschiffen befördert hatte, die in eine Kreisbahn um Lusitania einschwenkten. Jetzt, da die neuen Sternenschiffe direkt von der Oberfläche eines Planeten zu der eines anderen reisen konnten, bestand keine Notwendigkeit mehr für Lebenserhaltungssysteme oder sogar Treibstoff, und da Jane die gesamte Struktur jedes Schiffes in ihrem Geist festhalten mußte, war es desto besser, je einfacher sie waren. Tatsächlich konnte man sie kaum noch als Fahrzeuge bezeichnen. Jetzt waren es einfache Kabinen, fensterlos, praktisch unmöbliert, so leer wie ein primitives Klassenzimmer. Die Bewohner Lusitanias nannten die Raumfahrt jetzt encaixarse, was portugiesisch für »in die Kiste steigen«, oder, wörtlicher übersetzt, »sich einkasteln« war.
    Miro indes unternahm Forschungsreisen, auf denen er nach neuen Planeten suchte, die in der Lage waren, das Leben dreier intelligenter Rassen zu tragen: Menschen, Pequeninos und Schwarmköniginnen. Dafür benötigte er ein Raumschiff von herkömmlicherer Bauart, denn obwohl auch er vermittels Janes zeitverlustfreiem Umweg durch das Außen von Planet zu Planet reiste, konnte er sich im Normalfall nicht darauf verlassen, auf einer Welt anzukommen, deren Luft er atmen konnte. Tatsächlich beförderte Jane ihn zunächst in eine Umlaufbahn hoch über jedem neuen Planeten, damit er beobachten, messen, analysieren und nur auf den vielversprechendsten davon landen konnte, um die abschließende Entscheidung zu treffen, ob diese Welt geeignet war.
    Er reiste nicht allein. Für einen einzelnen Menschen wäre die Aufgabe zu groß gewesen, und es war notwendig, daß alles, was er tat, genau überprüft wurde. Von allen überhaupt auf Lusitania geleisteten Arbeiten war diese dennoch die gefährlichste, denn wenn er die Tür seines Raumschiffs öffnete, wußte er nie, ob auf der neuen Welt nicht irgendeine unvorhersehbare Bedrohung wartete. Miro hatte schon lange angefangen, sein eigenes Leben als entbehrlich zu betrachten. Manches lange Jahr in einem Körper

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