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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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euch nur die junge Val an, die ist auch halbtot vor Erschöpfung.«
    Es stimmte; sie war kaum noch imstande, aufrecht zu stehen. Miro langte sofort hin, um sie zu stützen; dankbar lehnte sie sich an seine Schulter.
    »Wir wollen gar nicht, daß du Enders Platz einnimmst«, sagte Olhado. »Wir wollen nicht, daß irgend jemand seinen Platz einnimmt. Wir wollen, daß er selbst seinen Platz wieder einnimmt.«
    Miro lachte. »Du glaubst, ich könnte ihn überzeugen? Da hast du doch seine Schwester! Schick sie!«
    Die alte Valentine verzog das Gesicht. »Miro, er will mich nicht sehen.«
    »Was bringt dich dann auf die Idee, er würde mich sehen wollen?«
    »Nicht dich, Miro. Jane. Das Juwel in deinem Ohr.«
    Miro blickte die Versammelten voller Verblüffung an. »Du meinst, Ender hat sein Juwel abgelegt?«
    In seinem Ohr hörte er Jane sagen: »Ich war beschäftigt. Ich hatte nicht geglaubt, daß es wichtig sei, es dir gegenüber zu erwähnen.«
    Aber Miro wußte, wie es Jane schon bei früheren Gelegenheiten am Boden zerstört hatte, wenn Ender die Verbindung zu ihr unterbrach. Inzwischen hatte sie noch andere Freunde, ja, aber das hieß nicht, daß es schmerzlos sein würde.
    Die alte Valentine fuhr fort: »Wenn du zu ihm gehen und ihn dazu bringen könntest, mit Jane zu sprechen …«
    Miro schüttelte den Kopf. »Das Juwel herauszunehmen – begreift ihr denn nicht, daß das endgültig war? Damit hat er sich verpflichtet, Mutter ins Exil zu folgen. Ender tritt nicht von seinen Verpflichtungen zurück.«
    Sie alle wußten, daß er recht hatte. Wußten im Grunde sogar, daß sie in Wirklichkeit nicht mit der realen Hoffnung zu Miro gekommen waren, daß er das bewerkstelligen würde, was sie brauchten, sondern in einem letzten schwächlichen Akt der Verzweiflung. »Also lassen wir alles den Bach hinuntergehen«, sagte Grego. »Wir lassen alles ins Chaos abgleiten. Und dann, vom Krieg zwischen den Rassen heimgesucht, werden wir in Schande sterben, wenn die Rotte kommt. Jane hat Glück, denke ich; sie wird schon tot sein, wenn die Rotte hier eintrifft.«
    »Richte ihm meinen Dank aus«, sagte Jane zu Miro.
    »Jane bedankt sich«, sagte Miro. »Du bist einfach zu weichherzig, Grego.« Grego errötete, nahm aber nichts von dem zurück, was er gesagt hatte.
    »Ender ist nicht Gott«, sagte Miro. »Wir werden ganz einfach unser Bestes ohne ihn tun. Aber jetzt im Augenblick ist das beste, was ich tun kann –«
    »Zu schlafen, wir wissen schon«, sagte die alte Valentine. »Aber diesmal nicht an Bord des Schiffes. Bitte. Es macht uns todunglücklich zu sehen, wie erschöpft ihr beide seid. Jakt hat das Taxi mitgebracht. Kommt nach Hause und schlaft in einem Bett.«
    Miro warf der jungen Val, die immer noch schläfrig an seiner Schulter lehnte, einen kurzen Blick zu.
    »Natürlich beide«, sagte die alte Valentine. »Ich bin von ihrer Existenz nicht so bedrückt, wie ihr alle zu glauben scheint.«
    »Natürlich nicht«, sagte die junge Val. Sie streckte einen müden Arm aus, und die beiden Frauen, die denselben Namen trugen, faßten sich bei der Hand. Miro sah zu, wie die junge Val sich von seiner Seite löste, um den Arm der alten Valentine zu nehmen und sich auf sie statt auf ihn zu stützen. Seine eigenen Gefühle überraschten ihn. Anstelle von Erleichterung, daß es weniger Spannungen zwischen den beiden gab, als er gedacht hatte, stellte er fest, daß er eher wütend war. Eine eifersüchtige Wut, das war es. Sie hat sich doch auf mich gestützt, wollte er sagen. Was für eine kindische Reaktion war das denn wieder?
    Und dann, während er verfolgte, wie sie davongingen, sah er, was er nicht hätte sehen sollen – Valentines Schaudern. War es ein plötzliches Frösteln? Die Nacht war kühl. Aber nein, Miro war sicher, daß es die Berührung durch ihren jüngeren Zwilling und nicht die Nachtluft war, die die alte Valentine hatte erbeben lassen.
    »Los, komm, Miro«, sagte Olhado. »Wir bringen dich zum Schwebewagen und ins Bett in Valentines Haus.«
    »Gibt es unterwegs irgendwo die Möglichkeit zu einem Imbiß?«
    »Es ist auch Jakts Haus«, sagte Elanora. »Es ist immer etwas zu essen da.«
    Während der Schwebewagen sie in Richtung Milagre trug, der Menschenstadt, kamen sie dicht an ein paar der Dutzende von Sternenschiffen vorbei, die derzeit in Betrieb waren. Die Auswanderungsaktivitäten hörten auch in der Nacht nicht auf. Stauer – darunter viele Pequeninos – verluden Vorräte und Ausrüstungsgegenstände für den

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