Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
und das hat Ender zugelassen. Und wie viele Schwarmköniginnen sind bei der letzten Schlacht zwischen deinem Volk und Ender gestorben? Gib vor mir nicht damit an, daß Ender immer seinen eigenen Preis bezahlt. Er sorgt bloß immer dafür, daß der Preis bezahlt wird, von jedem, der über die Mittel dazu verfügt.«
    Die Antwort der Schwarmkönigin erfolgte augenblicklich. ›Ich will nicht, daß du mich findest. Bleib in der Dunkelheit verirrt.‹
    »Du willst auch nicht, daß Jane stirbt«, sagte Miro.
    »Ich mag ihre Stimme nicht in mir haben«, sagte Val leise.
    »Geh einfach weiter. Einfach nur folgen.«
    »Ich kann nicht«, sagte Val. »Die Arbeiterin – sie hat meine Hand losgelassen.«
    »Du meinst, wir sind hier gestrandet?« fragte Miro.
    Vals Antwort war Schweigen. In der Dunkelheit hielten sie sich fest bei der Hand und wagten nicht, einen Schritt in irgendeine Richtung zu machen.
    ›Das, was du von mir verlangst, vermag ich nicht.‹
    »Als ich früher schon einmal hier war«, sagte Miro, »hast du uns davon erzählt, wie alle Schwarmköniginnen ein Netz woben, um Ender einzufangen, nur schafften sie es nicht, darum machten sie eine Brücke, sie holten ein Aiúa aus dem Außen und machten daraus eine Brücke und benutzten sie, um durch seinen Geist mit Ender zu sprechen, durch das Fantasy-Spiel, das er auf den Computern der Kampf schule spielte. Ihr habt das schon einmal geschafft – ihr habt ein Aiúa aus dem Außen herbeigerufen. Warum könnt ihr nicht dasselbe Aiúa finden und es woanders plazieren? Es mit irgend etwas anderem verbinden?«
    ›Die Brücke war ein Teil von uns selbst. War teilweise wir selbst. Wir riefen so nach diesem Aiúa, wie wir Aiúas herbeirufen, um neue Schwarmköniginnen zu erschaffen. Das hier ist etwas völlig anderes. Jene alte Brücke ist nun ein vollständiges Selbst, nicht irgendein umherstreifendes, ausgehungertes Einzelnes, das sich verzweifelt danach sehnt, sich an etwas anzuschließen.‹
    »Damit sagst du bloß, daß es etwas Neues ist. Etwas, von dem du nicht weißt, wie man es macht. Nicht, daß es sich nicht machen läßt.«
    ›Sie will nicht, daß du es machst. Wir können es nicht machen, wenn sie nicht will, daß es geschieht.‹
    »Also kannst du mich aufhalten«, flüsterte Miro Val zu.
    »Sie spricht nicht von mir«, antwortete Val.
    ›Jane will niemandem den Körper stehlen.‹
    »Er gehört Ender. Er hat noch zwei andere. Das hier ist eine Reserve. Er will ihn nicht einmal selbst haben.«
    ›Wir können es nicht. Wir werden es nicht. Geh weg.‹
    »Im Dunkeln können wir nicht weggehen«, sagte Miro.
    Miro spürte, wie Val ihm ihre Hand entzog.
    »Nein!« rief er. »Nicht loslassen!«
    ›Was tust du da?‹
    Miro wußte, daß die Frage nicht an ihn gerichtet war.
    ›Wohin gehst du? Es ist gefährlich in der Dunkelheit.‹
    Miro hörte Vals Stimme – von erstaunlich weit weg. Sie mußte sich im Dunkeln sehr schnell bewegen. »Wenn du und Jane so daran interessiert seid, mir das Leben zu retten«, sagte sie, »dann gib mir und Miro einen Führer. Im übrigen, wem macht es schon etwas aus, wenn ich in einen Schacht falle und mir das Genick breche? Ender nicht. Mir nicht. Miro ganz bestimmt nicht.«
    »Geh nicht weiter!« schrie Miro. »Bleib einfach stehen, Val!«
    »Bleib du lieber stehen«, rief Val zurück. »Du bist derjenige mit einem Leben, das zu retten sich lohnt!«
    Plötzlich spürte Miro eine Hand, die nach seiner tastete. Nein, eine Klaue. Er ergriff die Vorderklaue einer Arbeiterin, und sie führte ihn vorwärts durch die Dunkelheit. Nicht sehr weit. Dann bogen sie um eine Ecke, und es wurde heller, bogen um noch eine, und sie konnten wieder sehen. Noch eine, und noch eine, und sie befanden sich in einer Kammer, die durch einen Schacht, der zur Oberfläche führte, beleuchtet wurde. Val war schon da und saß auf dem Boden vor der Schwarmkönigin. Als Miro sie damals gesehen hatte, war sie gerade mitten in der Eiablage gewesen – Eier, die zu neuen Schwarmköniginnen heranwachsen würden, ein brutaler Vorgang, grausam und sinnlich zugleich. Jetzt jedoch lag sie einfach in der feuchten Erde des Tunnels und aß, was ein steter Strom von Arbeiterinnen ihr brachte. Tonschüsseln, mit einem Brei aus Amarant und Wasser gefüllt. Dann und wann gesammelte Früchte. Dann und wann Fleisch. Arbeiterin nach Arbeiterin, ohne Unterbrechung. Miro hätte niemals gedacht, daß jemand so viel essen konnte.
    ›Wie, glaubst du, mache ich meine

Weitere Kostenlose Bücher