Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
Eier?‹
    »Ohne Sternenflug werden wir die Flotte niemals aufhalten«, sagte Miro. »Sie sind dabei, Jane umzubringen, und es kann jetzt jeden Tag so weit sein. Wenn sie das Verkürzernetz abschalten, stirbt sie. Was dann? Wozu sind deine Schiffe dann noch von Nutzen? Die Lusitania-Flotte wird kommen und diese Welt vernichten.«
    ›Im Universum gibt es unendlich viele Gefahren. Dies ist nicht die, derentwegen du dir Sorgen machen mußt.‹
    »Ich mache mir über alles Sorgen«, sagte Miro. »Das alles betrifft mich sehr wohl. Außerdem ist meine Arbeit getan. Erledigt. Es gibt bereits genügend Welten. Mehr Welten, als wir besiedeln können. Was wir brauchen, sind mehr Sternenschiffe und mehr Zeit, nicht mehr Reiseziele.«
    ›Bist du ein Dummkopf? Denkst du, Jane und ich schicken euch ohne Grund los? Ihr sucht nicht mehr nach Welten für eine Kolonisierung.‹
    »Wirklich? Wann ist dieser Wechsel in der Aufgabenstellung erfolgt?«
    ›Kolonisierbare Welten sind bloß eine spätere Überlegung. Ein Nebenprodukt.‹
    »Warum haben Val und ich uns während dieser ganzen Wochen dann schier umgebracht? Und das ist wörtlich zu nehmen, jedenfalls, so weit es Val betrifft – die Arbeit ist so langweilig, daß Ender sich nicht dafür interessiert und sie deswegen erlischt.«
    ›Eine größere Gefahr als die Flotte. Die Flotte haben wir bereits besiegt. Wir haben uns bereits ausgebreitet. Was macht es, wenn ich sterbe? Meine Töchter verfügen über all meine Erinnerungen.‹
    »Siehst du, Val?« sagte Miro. »Die Schwarmköniginnen wissen es – deine Erinnerungen sind dein Selbst. Wenn deine Erinnerungen weiterleben, dann lebst auch du weiter.«
    »Quatsch mit Soße!« sagte Val leise. »Welches ist die größere Gefahr, von der sie spricht?«
    »Es gibt keine größere Gefahr«, sagte Miro. »Sie will bloß, daß ich weggehe, aber ich werde nicht weggehen. Dein Leben ist es wert, gerettet zu werden, Val. Janes auch. Und die Schwarmkönigin kann eine Möglichkeit finden, das zu bewerkstelligen, wenn es überhaupt möglich ist. Wenn Jane die Brücke zwischen Ender und den Schwarmköniginnen sein konnte, warum kann dann nicht Ender die Brücke zwischen dir und Jane sein?«
    ›Wenn ich sage, daß ich es versuche, werdet ihr dann wieder an eure Arbeit zurückkehren?‹
    Da war der Haken: Ender hatte Miro schon vor langer Zeit gewarnt, daß die Schwarmkönigin ihre eigenen Absichten, genau wie ihre Erinnerungen, als Tatsachen betrachtete. Aber wenn die Absichten sich änderten, dann war die neue Absicht die neue Tatsache, und sie erinnerte sich nicht mehr daran, jemals etwas anderes beabsichtigt zu haben.
    Deswegen war ein Versprechen, das die Schwarmkönigin gab, auf Wasser geschrieben. Sie konnte nur die Versprechen halten, die zu halten für sie noch einen Sinn ergaben.
    Aber ein besseres Versprechen würden sie nicht bekommen.
    »Du wirst es also versuchen«, sagte Miro.
    ›Schon in diesem Augenblick versuche ich, einen Weg zu finden, wie es sich machen läßt. Ich berate mich mit Mensch und Wühler und den anderen Vaterbäumen. Ich berate mich mit all meinen Töchtern. Ich berate mich mit Jane, die meint, das alles sei Narretei.‹
    »Hast du jemals vor«, fragte Val, »dich mit mir zu beraten?«
    ›Du sagst schon jetzt ja.‹
    Val seufzte. »Vermutlich tue ich das«, sagte sie. »Tief in meinem Innern, wo ich in Wirklichkeit ein alter Mann bin, der sich einen Teufel darum schert, ob diese junge neue Marionette lebt oder stirbt – auf jener Ebene ist es mir vermutlich egal.«
    ›Du hast die ganze Zeit über ja gesagt. Aber du hast Angst. Du fürchtest dich davor, das zu verlieren, was du hast, weil du nicht weißt, was du sein wirst.‹
    »Du triffst den Nagel auf den Kopf«, sagte Val. »Und erzähle mir nicht wieder diese dumme Lüge, daß es dir nichts ausmacht zu sterben, weil deine Töchter über deine Erinnerungen verfügen. Es macht dir verdammt nochmal doch etwas aus zu sterben, und wenn es dein Leben retten könnte, Jane am Leben zu erhalten, dann wirst du es tun.«
    ›Nehmt die Hand meiner Arbeiterin und begebt euch wieder hinaus ins Licht. Reist hinaus zwischen die Sterne und tut eure Arbeit. Derweil werde ich hier versuchen, einen Weg zu finden, dein Leben zu retten. Janes Leben. Unser aller Leben.‹
     
    Jane schmollte. Auf dem ganzen Weg zurück nach Milagre, zurück zum Sternenschiff, versuchte Miro sich mit ihr zu unterhalten, aber sie war so stumm wie Val, die ihn kaum ansah, von einem Gespräch

Weitere Kostenlose Bücher