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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Anfang. Jetzt weiß ich, wer er wirklich ist, und das ist noch besser. Es ist, als … manchmal ist er der kleine Bruder, und ich kümmere mich um ihn, und manchmal ist er der große Bruder, und er kümmert sich um mich.«
    Â»Zum Beispiel?«
    Â»Was?«
    Â»Ein so kleiner Junge – wie kann er auf dich aufpassen?«
    Â»Er gibt mir Ratschläge. Hilft mir bei den Hausaufgaben. Wir trainieren manchmal zusammen. Er kann beinahe alles besser als ich. Ich bin nur größer, und ich denke, ich mag ihn mehr, als er mich mag.«
    Â»Das stimmt vielleicht, Nikolai, aber soweit wir sagen können, mag er dich lieber als jeden anderen. Er hat nur … bisher hat er vielleicht nicht die gleiche Begabung zur Freundschaft wie du. Ich hoffe, dass diese Fragen deine Gefühle für und dein Verhalten gegenüber Bean nicht verändern. Wir beauftragen Leute nicht, Freunde zu sein, aber ich hoffe, du bleibst Beans Freund.«
    Â»Ich bin nicht sein Freund«, sagte Nikolai.
    Â»Oh?«
    Â»Ich hab’s Ihnen doch gesagt. Ich bin sein Bruder.« Nikolai grinste. »Und wenn man erst mal einen Bruder hat, gibt man ihn nicht so leicht wieder auf.«

15
    Mut
    Â»Genetisch gesehen sind sie eineiige Zwillinge. Der einzige Unterschied ist Antons Schlüssel.«
    Â»Also haben die Delphikis zwei Söhne.«
    Â»Die Delphikis haben einen Sohn, Nikolai, der sich zurzeit bei uns aufhält. Bean ist ein Waisenkind, das in Rotterdam auf der Straße gefunden wurde.«
    Â»Weil er entführt wurde.«
    Â»Die gesetzliche Lage ist klar. Befruchtete Eier sind Eigentum. Ich weiß, dass Sie diese Dinge aus religiösen Gründen anders betrachten, aber die IF ist an die Gesetze gebunden … «
    Â»Die IF hält sich an die Gesetze, wenn sie ihren Zielen dienlich sind. Ich weiß, dass Sie vor einem Krieg stehen. Ich weiß, dass gewisse Dinge außerhalb Ihrer Macht liegen. Aber dieser Krieg wird nicht ewig dauern. Ich bitte nur um eines: Machen Sie diese Information zum Teil einer Akte – zum Teil von vielen Akten. Damit die Beweise auch nach dem Krieg noch vorhanden sind. Damit die Wahrheit nicht länger verborgen bleibt.«
    Â»Selbstverständlich.«
    Â»Nein, nicht selbstverständlich. Sie wissen, sobald die Formics besiegt sind, hat die IF keine Existenzgrundlage mehr. Sie wird weiter existieren, um den internationalen Frieden aufrechtzuerhalten. Aber die Liga ist politisch nicht stark genug, um die nationalistischen Stürme zu überstehen, die sich danach entladen werden. Die IF wird zerbrechen, jeder Teil wird seinem eigenen Anführer folgen, und Gott helfe uns, wenn ein Teil der Flotte jemals die Waffen gegen die Erde richtet.«
    Â»Sie haben zu viel Zeit mit dem Lesen der Apokalypse verbracht.«
    Â»Ich bin vielleicht keines von den genialen Kindern in Ihrer Schule, aber ich sehe, wie die Gezeiten der Meinungen hier auf der Erde wechseln. In den Netzen hetzt ein Demagoge, der sich Demosthenes nennt, den Westen wegen illegaler und geheimer Manöver des Polemarchen auf, die dem Neuen Warschauer Pakt einen Vorteil verschaffen, und die Propaganda aus Moskau, Bagdad, Buenos Aires und Peking ist sogar noch virulenter. Es gibt ein paar Stimmen der Vernunft wie diesen Locke, aber sie geben nur Lippenbekenntnisse ab und werden ignoriert. Sie und ich können nichts dagegen tun, dass es zum Weltkrieg kommen wird. Aber wir können uns nach Kräften bemühen, um zu verhindern, dass diese Kinder weiterhin Spielfiguren bleiben.«
    Â»Die einzige Möglichkeit, keine Spielfigur zu sein, besteht darin, zum Spieler zu werden.«
    Â»Sie haben sie aufgezogen. Sie fürchten sie doch wohl nicht. Geben Sie ihnen die Chance zu spielen!«
    Â»Schwester Carlotta, all meine Arbeit zielt auf eine letzte Schlacht gegen die Formics ab und darauf, diese Kinder zu brillanten, zuverlässigen Kommandanten zu machen. Darüber hinaus kann ich nichts tun.«
    Â»Lassen Sie einfach nur die Tür für ihre Familien und für ihre Nationen offen, um sie heimzuholen.«
    Â»Daran kann ich derzeit nicht denken.«
    Â»Derzeit haben Sie wenigstens noch genug Macht, um überhaupt etwas zu unternehmen.«
    Â»Sie überschätzen mich.«
    Â»Ich glaube eher, Sie unterschätzen sich.«
    Die Drachenarmee hatte erst einen Monat lang trainiert, als Wiggin nur wenige Sekunden nach dem Licht-an in die Unterkunft kam und mit einem Blatt Papier

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