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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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gewisses Maß an Masse benötigt. Im Augenblick ist es eigentlich nur Ballast. Nutzlos.«
    Â»Es wäre nett gewesen, wenn Sie mir vorher gesagt hätten, wie es funktioniert.«
    Â»Es gibt Leute, die wollen nicht, dass wir dir überhaupt etwas sagen, Bean. Du hast so eine Art, jedes Fitzelchen Information zu nutzen und zehnmal mehr herauszufinden, als wir dich wissen lassen wollen. Also sind sie vorsichtig und wollen dir nicht mal ein Fitzelchen verraten.«
    Â»Colonel Graff, Sie wissen, dass ich weiß, dass diese Kämpfe keine Simulationen sind. Mazer Rackham erfindet sie nicht. Wenn wir Schiffe verlieren, sterben echte Menschen.«
    Graff senkte den Blick.
    Â»Und das sind alles Leute, die Mazer Rackham kennt, oder?«
    Graff nickte leicht.
    Â»Glauben Sie nicht, dass Ender spüren kann, was Mazer empfindet? Ich kenne den Mann nicht, vielleicht ist er tumb wie ein Felsen, aber ich glaube, wenn er Ender kritisiert, lässt er Ender auch seine … seine Qual spüren: Immerhin ist Ender nach einer solchen Manöverkritik oft erschöpfter als zuvor. Er weiß vielleicht nicht, was wirklich los ist, aber er weiß, dass es um etwas schrecklich Wichtiges geht. Er weiß, dass Mazer Rackham sich über jeden Fehler, den sein Schüler macht, wirklich aufregt.«
    Â»Hast du eine Möglichkeit gefunden, dich in Enders Raum zu schleichen?«
    Â»Ich höre Enders Stimme, wenn er mit uns redet. Ich irre mich nicht, was Mazer angeht, wie?«
    Graff schüttelte den Kopf.
    Â»Colonel Graff, was Ihnen nicht klar ist, was niemand zu begreifen scheint … dieses letzte Spiel in der Kampfschule, als Ender mir seine Armee überlassen hat, das war keine Strategie. Er hatte genug. Er war fertig mit der Welt. Er streikte. Sie haben das nicht rausgefunden, weil Sie ihn gleich danach befördert haben. Die Sache mit Bonzo hat ihn fertiggemacht. Ich glaube, Mazer Rackhams Trauer tut ihm jetzt das Gleiche an. Ich glaube, wenn Ender nicht bewusst weiß, dass er jemanden getötet hat, spürt er es trotzdem tief drinnen, und es brennt in seinem Herzen.«
    Graff warf ihm einen scharfen Blick zu.
    Â»Ich weiß, dass Bonzo tot ist. Ich habe ihn gesehen«, fuhr Bean fort. »Ich habe schon öfter Tote gesehen, erinnern Sie sich? Wenn dir einer die Nase ins Hirn rammt und du beinahe zehn Liter Blut verlierst, stehst du nicht auf und gehst nach Hause. Sie haben Ender nie gesagt, dass Bonzo tot war, aber Sie müssen wirklich dumm sein, wenn Sie glauben, dass er es nicht weiß. Und er weiß dank Mazer auch, dass jedes Schiff, das wir verlieren, den Tod guter Männer bedeutet. Er hält es nicht mehr aus, Colonel Graff.«
    Â»Du hast mehr Feingefühl, als man annehmen sollte.«
    Â»Ich weiß, ich bin der kalte, unmenschliche Intellekt.« Bean lachte verbittert. »Genetisch verändert, daher bin ich allen so fremd wie die Schaben.«
    Graff errötete. »Das hat niemand hier gesagt.«
    Â»Sie meinen, niemand hat es mir je ins Gesicht gesagt. Wissentlich. Anscheinend begreifen Sie nicht, dass man Menschen manchmal die Wahrheit sagen und sie anschließend bitten muss, das zu tun, was man will, statt zu versuchen, sie durch Tricks dazu zu bringen.«
    Â»Heißt das, wir sollten Ender mitteilen, dass das Spiel echt ist?«
    Â»Nein! Haben Sie den Verstand verloren? Wenn er sich schon so aufregt, wenn er etwas nur unbewusst wahrnimmt, was glauben Sie, was passieren würde, wenn er es wüsste? Er würde vollkommen erstarren.«
    Â»Aber du erstarrst nicht. Willst du das damit sagen? Dass du beim nächsten Kampf Kommandant sein solltest?«
    Â»Sie begreifen es immer noch nicht, Colonel Graff. Ich erstarre deshalb nicht, weil es nicht mein Kampf ist. Ich helfe. Ich beobachte. Aber ich bin frei. Es ist Enders Spiel.«
    Beans Simulator erwachte zum Leben.
    Â»Es wird Zeit«, sagte Graff. »Viel Glück.«
    Â»Colonel Graff, Ender könnte wieder streiken. Er könnte sich umdrehen und einfach davongehen. Vielleicht gibt er auf. Er sagt sich vielleicht, es ist nur ein Spiel, ich habe genug davon, mir doch egal, was sie mit mir anstellen, ich bin fertig damit. Es ist in ihm angelegt. Wenn es ihm vollkommen ungerecht und sinnlos erscheint, macht er so was.«
    Â»Und wenn ich ihm versprechen würde, dass es der letzte Test ist?«
    Bean setzte den Kopfhörer auf. »Würde das denn stimmen?«
    Graff nickte.
    Â»Nun

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