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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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eigentlich?«
    Die Frau versetzte dem Hausmeister einen Schubs. Er geriet so sehr aus dem Gleichgewicht, dass er gegen die Wand sackte, dann hinunterrutschte und mit dem Hintern auf dem Bürgersteig landete. »Ich hätte es wissen müssen«, grollte sie. »Du bringst mich nach Hause zu deiner Frau? «
    Â»Ich bin nicht verheiratet«, jammerte der Hausmeister. »Das ist nicht mein Kind.«
    Â»Ich bin sicher, dass du die Wahrheit sagst«, fauchte die Frau. »Aber vielleicht solltest du dir trotzdem von ihm die Treppe raufhelfen lassen. Mama wartet.« Sie wollte gehen.
    Â»Was ist mit meinen vierzig Gulden?«, fragte der Hausmeister kläglich, aber er kannte die Antwort schon. Sie machte eine obszöne Geste und ging in die Nacht davon.
    Â»Du kleiner Mistkerl«, sagte der Hausmeister.
    Â»Ich musste mit Ihnen allein sprechen«, erklärte Bean.
    Â»Wer zum Teufel bist du? Wo ist deine Mama?«
    Â»Um das herauszufinden, bin ich hier«, antwortete Bean. »Ich bin das Baby, das Sie gefunden und mit nach Hause genommen haben. Vor drei Jahren.«
    Der Mann sah ihn verdutzt an.
    Plötzlich ging ein Scheinwerfer an und dann noch einer. Bean und der Hausmeister waren in überlappenden Lichtkreisen gefangen.
    Vier Polizisten kamen auf sie zu.
    Â»Versuch nicht davonzulaufen, Junge«, sagte ein Polizist. »Und du auch nicht, Casanova.«
    Bean erkannte Schwester Carlottas Stimme. »Die beiden haben nichts verbrochen«, meinte sie. »Ich muss nur mit ihnen sprechen. Oben in seiner Wohnung.«
    Â»Sie sind mir gefolgt?«, fragte Bean.
    Â»Ich wusste, dass du nach ihm suchen würdest«, erwiderte sie. »Ich wollte mich nicht einmischen, ehe du ihn gefunden hattest. Nur für den Fall, dass du dich für mächtig schlau hältst, junger Mann: Wir haben vier Ganoven und zwei bekannte Sexualverbrecher aufgehalten, die alle irgendwann hinter dir her waren.«
    Bean verdrehte die Augen. »Glauben Sie, ich habe vergessen, wie ich mit solchen Leuten umgehen muss?«
    Schwester Carlotta zuckte mit den Achseln. »Ich wollte nicht, dass das hier das erste Mal im Leben ist, dass du einen Fehler machst.«
    Sie hatte wirklich eine sarkastische Ader.
    Â»Wie ich schon gesagt habe, von diesem Pablo de Noches war nichts zu erfahren. Er ist ein Einwanderer, der für sein Leben gern Huren begattet. Nur ein weiterer von diesen wertlosen Leuten, die hierhergekommen sind, seit die Niederlande zum Internationalen Territorium erklärt wurden.«
    Schwester Carlotta hatte geduldig dagesessen und gewartet, bis der Inspektor mit seiner »Ich habe es Ihnen ja gesagt«-Ansprache fertig war. Aber als er den Hausmeister als wertlos bezeichnete, konnte sie das einfach nicht durchgehen lassen. »Er hat dieses Baby aufgenommen«, entgegnete sie, »und es gefüttert und sich um es gekümmert.«
    Der Inspektor winkte ab. »Brauchten wir denn einen weiteren Straßenjungen? Das ist doch alles, was jemals aus diesen Taugenichtsen wird.«
    Â»Etwas haben Sie von ihm erfahren«, widersprach Schwester Carlotta. »Sie haben erfahren, wo er den Jungen gefunden hat.«
    Â»Und die Leute, die das Gebäude zu dieser Zeit gemietet hatten, sind verschwunden. Ein Firmenname, den es eigentlich nie gab. Nichts, was uns weiterführt. Keine Möglichkeit, diese Leute zu finden.«
    Â»Sie haben noch mehr erfahren«, beharrte Schwester Carlotta. »An diesem Ort gab es viele Kinder, und die Anlage wurde eilig geschlossen und alle Kinder bis auf eins weggebracht. Sie sagen, dass der Firmenname falsch war und nicht verfolgt werden kann. Ist das nach Ihrer Erfahrung nicht aussagekräftig genug, was die Aktivitäten in dem Gebäude angeht?«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Selbstverständlich. Es war offensichtlich eine Organfarm.«
    Tränen traten Schwester Carlotta in die Augen. »Und das ist die einzige Möglichkeit?«
    Â»Auch reiche Familien haben Kinder mit Organschäden«, sagte der Inspektor. »Es gibt einen Schwarzmarkt für Kinder- und Babyorgane. Wir schließen Organfarmen, wann immer wir eine finden. Vielleicht waren wir dieser hier zu nahe gekommen, und sie haben Wind davon bekommen und sich abgesetzt. Es gibt keine Dokumente in unseren Abteilungen, dass wir tatsächlich in diesem Zeitraum eine Organfarm gefunden hätten. Vielleicht sind sie also auch aus anderen Gründen verschwunden. Aber das

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