Enders Spiel
nahm Enders Schweigen und seinen sanfter werdenden Gesichtsausdruck als Erlaubnis zu bleiben und machte einen weiteren Schritt in den Raum hinein. Erst da sah Ender den kleinen Zettel in seiner Hand.
»Du bist versetzt worden?«, fragte Ender. Er konnte es nicht glauben, aber seine Stimme klang uninteressiert und tot.
»Zum Kaninchentrupp.«
Ender nickte. Natürlich. Es war offensichtlich. Wenn ich nicht mit meinem Trupp geschlagen werden kann, nehmen sie mir meinen Trupp weg. »Carn Carby ist ein guter Mann«, sagte Ender. »Ich hoffe, er erkennt deinen Wert.«
»Carn Carby wurde heute weiterversetzt. Er erhielt die Benachrichtigung, während wir unsere Schlacht schlugen.«
»Und wer kommandiert die Kaninchen dann?«
Bean streckte hilflos die Hände aus. »Ich.«
Ender schaute zur Decke und nickte. »Natürlich. SchlieÃlich liegst du nur vier Jahre unter dem regulären Alter.«
»Das ist nicht komisch. Ich weià nicht, was hier vorgeht. Die ganzen Veränderungen im Spiel. Und jetzt dies. Ich bin nicht der Einzige, den man befördert hat, weiÃt du. Sie haben die Hälfte aller Kommandanten versetzt und eine Menge deiner Jungen befördert, um eigene Trupps zu befehligen.«
»Welche Jungen?«
»Wie es scheint, jeden Zugführer und jeden Stellvertreter.«
»Natürlich. Wenn sie beschlieÃen, meinen Trupp zu ruinieren, dann stutzen sie ihn von Grund auf zusammen. Was immer sie machen, gründlich sind sie.«
»Du wirst immer noch gewinnen, Ender. Wir alle wissen das. Jeder weiÃ, dass du der Beste bist. Sie können dich nicht zerbrechen, ganz gleich, was sie â¦Â«
»Sie haben es schon.«
»Nein, Ender, sie können nicht â¦Â«
»Ich scheià auf das Spiel, Bean. Ich werde es nicht länger spielen. Kein Training mehr. Keine Kämpfe mehr. Sie können ihre kleinen Papierzettel auf den FuÃboden legen, so oft sie wollen, aber ich werde nicht antreten. Das habe ich beschlossen, bevor ich heute durch die Tür ging. Das ist der Grund, warum ich euch auf das Tor habe losstürmen lassen. Ich dachte nicht, dass es funktionieren würde, aber es war mir egal. Ich wollte nur mit Stil abtreten.«
»Du hättest William Bees Gesicht sehen sollen. Er stand bloà da und versuchte zu kapieren, wieso er verloren hatte, wo du nur noch sieben Jungs hattest, die mit den Zehen wackeln konnten, und er nur drei, die es nicht konnten.«
»Warum sollte ich William Bees Gesicht sehen wollen? Warum sollte ich irgendjemanden schlagen wollen?« Ender presste die Handflächen gegen die Augen. »Ich habe Bonzo heute wirklich ernsthaft wehgetan, Bean. Ich habe ihn wirklich böse verletzt.«
»Er hatte es darauf angelegt.«
»Ich habe ihn im Stehen ausgeknockt. Er hätte genauso gut tot sein können, wie er so dastand. Und ich habe nicht aufgehört, ihm wehzutun.«
Bean sagte nichts.
»Ich wollte einfach sichergehen, dass er mir nie wieder etwas tut.«
»Das wird er nicht«, sagte Bean. »Sie haben ihn nach Hause geschickt.«
»Schon?«
»Die Lehrer haben nicht viel gesagt, das tun sie ja nie. Offiziell heiÃt es, er sei weiterversetzt worden, aber wo sonst die Zuweisung steht â du weiÃt schon, Taktikschule, Unterstützung, Kommandovorbereitung, Navigation, so etwas â, hieà es bloà Cartagena, Spanien. Das ist sein Zuhause.«
»Ich freue mich, dass sie ihm noch den Abschluss gegeben haben.«
»Verdammt, Ender, wir sind einfach bloà froh, dass er weg ist. Wenn wir gewusst hätten, was er mit dir gemacht hat, hätten wir ihn auf der Stelle umgebracht. Stimmt es, dass er eine ganze Bande von Typen auf dich gehetzt hat?«
»Nein. Es war nur er und ich. Er kämpfte ehrenhaft.« Wäre es nicht um seine Ehre gegangen, hätten er und die anderen mich zusammen verprügelt. Dann hätten sie mich vielleicht umgebracht. Sein Ehrgefühl hat mir das Leben gerettet. »Ich habe nicht ehrenhaft gekämpft«, fügte Ender hinzu. »Ich habe gekämpft, um zu gewinnen.«
Bean lachte. »Und das hast du auch. Hast ihn geradewegs aus dem Orbit gekickt.«
Ein Klopfen an der Tür. Bevor Ender antworten konnte, öffnete sich die Tür. Ender hatte weitere seiner Soldaten erwartet. Stattdessen war es Major Anderson. Und hinter ihm kam Oberst Graff.
»Ender Wiggin«, sagte Graff.
Ender erhob
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