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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Militärgeschichte«, sagte Alai, ließ seine Jäger aber vorrücken. »Wir sollten eigentlich dort angreifen, wo wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind.«
    Â»In dieser Simulation wissen sie offensichtlich nicht, was unsere Waffen können. Es wird nur einmal funktionieren, aber es soll wenigstens spektakulär sein. Feuere nach Belieben.«
    Das tat Alai. Die Simulation reagierte wunderbar; zuerst explodierten ein oder zwei, dann ein Dutzend, dann die meisten der Feindschiffe in blendendem Licht, als das Feld in der engmaschigen Formation von Schiff zu Schiff sprang.
    Â»Bleibt aus dem Weg«, sagte Ender.
    Die Schiffe auf der gegenüberliegenden Seite der Globusformation waren von der Kettenreaktion nicht betroffen, aber es war einfach, sie zur Strecke zu bringen und zu zerstören. Bean kümmerte sich um Versprengte, die in Richtung seines Raumvektors zu entkommen versuchten. Die Schlacht war vorüber. Sie war leichter gewesen als die meisten ihrer vorherigen Übungen.
    Mazer zuckte mit den Achseln, als Ender ihm das sagte. »Dies war die Simulation einer wirklichen Invasion. Es musste eine Schlacht geben, in der sie nicht wussten, wozu wir imstande sind. Jetzt fängt deine Arbeit an. Versuche, angesichts des Sieges nicht überheblich zu sein. Ich werde dir bald richtige Herausforderungen geben.«
    Ender trainierte zehn Stunden pro Tag mit seinen Geschwaderführern, aber nicht an einem Stück; er ließ ihnen nachmittags ein paar Stunden zum Ausruhen. Simulierte Schlachten unter Mazers Oberaufsicht gab es alle zwei oder drei Tage, und wie Mazer versprochen hatte, waren sie nie wieder so leicht. Der Feind gab seinen Versuch, Ender einzukreisen, rasch auf und gruppierte seine Verbände nie wieder engmaschig genug für eine Kettenreaktion. Jedes Mal gab es etwas Neues, etwas Schwierigeres. Manchmal hatte Ender nur ein einziges Sternenschiff und acht Jäger; einmal entwischte der Feind durch einen Asteroidengürtel; manchmal ließ der Feind stationäre Fallen zurück, große Anlagen, die explodierten, wenn Ender eines seiner Geschwader zu dicht heranbrachte, und mehrmals einige von Enders Schiffen aktionsunfähig machten oder zerstörten. »Du kannst Verluste nicht einfach abhaken!«, brüllte ihn Mazer nach einer Schlacht an. »Wenn du in eine richtige Schlacht gehst, hast du nicht den Luxus eines unerschöpflichen Vorrats an computererzeugten Jägern. Du hast nur das, was du mitgebracht hast, und sonst nichts. Jetzt gewöhne dich daran, ohne unnötige Verluste zu kämpfen.«
    Â»Es waren keine unnötigen Verluste«, sagte Ender. »Ich kann keine Schlachten gewinnen, wenn ich so panische Angst vor dem Verlust eines Schiffes habe, dass ich keine Risiken eingehe.«
    Mazer lächelte. »Hervorragend, Ender. Du fängst an zu lernen. Aber bei einer richtigen Schlacht hättest du vorgesetzte Offiziere und, was das Allerschlimmste ist, Zivilisten, die dir diese Dinge ins Ohr brüllen. Nun denn, wenn der Feind auch nur ein bisschen schlau gewesen wäre, hätte er dich hier gepackt und Toms Staffel erledigt.« Gemeinsam gingen sie die Schlacht durch; bei der nächsten Übung würde Ender seinen Geschwaderführern zeigen, was Mazer ihm gezeigt hatte, und beim nächsten Mal würden sie lernen, damit fertigzuwerden, wenn sie es sahen.
    Sie hatten geglaubt, sie wären schon früher fähig gewesen, reibungslos als Team zusammenzuarbeiten. Nun aber, nachdem sie gemeinsam gegen echte Herausforderungen gekämpft hatten, begannen sie, einander mehr denn je zu vertrauen, und die Schlachten wurden anregend, amüsant. Sie teilten Ender mit, dass diejenigen, die gerade nicht selbst spielten, in die Simulatorräume kommen und zuschauen würden. Ender stellte sich vor, wie es sein würde, seine Freunde dort bei sich zu haben, wenn sie jubelten oder lachten oder vor Besorgnis nach Luft schnappten; manchmal dachte er, es wäre eine zu große Ablenkung, aber dann wieder wünschte er es sich von ganzem Herzen. Selbst als er die Tage draußen, im Sonnenlicht auf einem Floß in einem See liegend, verbracht hatte, war er nicht so einsam gewesen. Mazer Rackham war sein Kamerad, war sein Lehrer, aber er war nicht sein Freund.
    Doch er sagte nichts. Mazer hatte ihm erklärt, dass es kein Mitleid geben würde und sein privates Unglück niemandem etwas bedeutete. Die meiste Zeit bedeutete es sogar

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