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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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auf seine eigene Situation reagierend, alle geführt von Enders Globalkommando, aber sie wagten sich vor, improvisierten, täuschten, griffen mit einer Unabhängigkeit an, die keine Krabblerflotte je gezeigt hatte.
    Â»Der Schwarmgeist der Krabbler ist sehr effektiv, aber er kann sich nur auf einige wenige Dinge gleichzeitig konzentrieren. Alle unsere Geschwader können eine wache Intelligenz auf das konzentrieren, was sie tun, und ihre Befehle werden ebenfalls von einem hellen Verstand erteilt. Also siehst du, dass du doch einige Vorteile hast. Überlegene, wenn auch nicht unüberwindbare Bewaffnung, vergleichbare Geschwindigkeit und größere verfügbare Intelligenz. Das sind deine Vorteile. Dein Nachteil ist, dass du immer in der Minderzahl sein wirst und dein Feind bei jeder Schlacht mehr über dich lernt, wie er dich zu bekämpfen hat, und diese Veränderungen augenblicklich wirksam werden.«
    Ender wartete auf die Schlussfolgerung.
    Â»Darum, Ender, beginnen wir jetzt deine Ausbildung. Wir haben den Computer darauf programmiert, die Situationstypen zu simulieren, die wir bei Begegnungen mit dem Feind erwarten können. Wir benutzen die Bewegungsmuster, die wir bei der Zweiten Invasion gesehen haben. Aber statt hirnlos diesen Mustern zu folgen, werde ich die Feindsimulation kontrollieren. Zuerst wirst du einfache Situationen sehen, die du leicht gewinnen solltest. Lerne aus ihnen, weil ich immer da bin, einen Schritt voraus, und schwierigere und fortgeschrittenere Muster in den Computer einprogrammiere, damit deine nächste Schlacht schwieriger wird, damit du bis an die Grenzen deiner Fähigkeiten getrieben wirst.«
    Â»Und darüber hinaus?«
    Â»Die Zeit ist kurz. Du musst so schnell lernen, wie du kannst. Als ich mich der Sternenschiffreise unterzog, nur damit ich noch am Leben wäre, wenn du erschienst, starben meine Frau und meine Kinder, und meine Enkel waren in meinem eigenen Alter, als ich zurückkehrte. Ich hatte ihnen nichts zu sagen. Ich war von all den Leuten abgeschnitten, die ich liebte, von allem, was ich kannte. Ich lebe in dieser außerirdischen Katakombe und bin gezwungen, nichts anderes zu tun als Schüler zu unterrichten, jeder einzelne so hoffnungsvoll, jeder einzelne am Ende ein Schwächling, ein Versager. Ich lehre. Ich lehre, aber niemand lernt. Auch du bist sehr vielversprechend, wie so viele Schüler vor dir, aber die Saat des Versagens mag auch in dir sein. Es ist meine Aufgabe, sie zu finden, dich zu zerstören, wenn ich kann, und glaube mir, Ender, wenn du zerstört werden kannst, dann vermag ich es auch.«
    Â»Also bin ich nicht der Erste.«
    Â»Nein, natürlich nicht. Aber du bist der Letzte. Wenn du nicht lernst, ist keine Zeit mehr, jemand anderen zu finden. Also setze ich meine Hoffnung auf dich, weil du der Einzige bist, der mich hoffen lässt.«
    Â»Was ist mit den anderen? Meinen Geschwaderführern?«
    Â»Welcher von ihnen ist fähig, deinen Platz einzunehmen?«
    Â»Alai.«
    Â»Sei ehrlich.«
    Darauf wusste Ender keine Antwort.
    Â»Ich bin kein glücklicher Mann, Ender. Die Menschheit verlangt nicht von uns, glücklich zu sein. Sie verlangt bloß von uns, ihretwegen brillant zu sein. Überleben kommt immer zuerst. Deshalb, Ender, hoffe ich, dass du mich während deiner Ausbildung nicht mit Klagen langweilst, es mache dir keinen Spaß. Vergnüge dich in den Arbeitspausen, so viel du kannst, aber die Arbeit kommt zuerst, das Lernen kommt zuerst. Gewinnen ist alles, weil es ohne Sieg kein Überleben gibt. Wenn du mir meine tote Frau zurückgeben kannst, Ender, dann kannst du dich bei mir darüber beklagen, was dich diese Ausbildung kostet.«
    Â»Ich habe nicht versucht, mir etwas zu ersparen.«
    Â»Aber das wirst du, Ender. Weil ich dich zu Staub zermalmen werde, wenn ich kann. Ich werde dich mit allem schlagen, was ich mir nur vorstellen kann, und ich werde keine Gnade zeigen. Denn wenn du den Krabblern gegenüberstehst, werden die sich Dinge ausdenken, die ich mir nicht vorstellen kann, und sie kennen kein Mitleid gegenüber menschlichen Wesen.«
    Â»Sie können mich nicht zermalmen, Mazer.«
    Â»Ach ja?«
    Â»Weil ich stärker bin als Sie.«
    Mazer lächelte. »Das werden wir noch sehen, Ender.«
    Mazer weckte ihn vor dem Morgengrauen; die Uhr zeigte0340 , und Ender fühlte sich benommen, als er hinter Mazer her den Korridor entlangtappte.

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