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Enders

Enders

Titel: Enders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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weshalb du bei mir am sichersten bist.«
    Ich war hier unten in einer Tiefgarage gefangen, an der Seite eines Starters, der behauptete, der Sohn des Old Man zu sein. Einfach großartig.
    »Okay?«, fragte er.
    Ich nickte. Er entriegelte die Türen, und wir stiegen aus. Ich suchte nach dem Ausgang. Es gab eine Tür ins Treppenhaus und eine Wartungstür. Außerdem einen Aufzug und die Fahrzeugrampe.
    »Hey«, sagte er und lehnte sich an die Flanke des SUV . »Denk an unseren Deal! Du gibst mir die Chance, alles zu erklären, und hörst einfach nur zu.«
    Er war aufmerksam. Verfolgte meine Blicke und bemerkte alles, was ich tat. Ich lehnte mich im Abstand von gut zwei Metern ebenfalls an den SUV . Zu den vielen Dingen, die ich während meiner Zeit auf der Straße gelernt hatte, gehörte die Erkenntnis, dass sich ein Gesprächspartner entspannte, wenn man seine Pose imitierte.
    Konnte es sein, dass er die Wahrheit sagte? Ich glaubte inzwischen gar nichts mehr. Aber weshalb sollte jemand behaupten, er sei mit diesem Monster blutsverwandt?
    Um mein Vertrauen zu gewinnen.
    »Du bist also bereit, mich wenigstens anzuhören?«
    »Ich weiß nicht mehr, wem ich glauben soll. Man hat mir eingeschärft, niemandem zu trauen. Nicht einmal mir selbst.«
    »Lass mich raten. Ein Rat meines weisen Vaters? Ich weiß. Ich weiß, dass er über diesen Chip mit dir Kontakt aufnehmen kann.«
    Meine Nackenhaare richteten sich auf.
    »Trau niemandem außer dir selbst. Und dann ziehe auch das in Zweifel.« Er verschränkte die Arme.
    Das unheimliche Gefühl, dass jemand die Worte wiederholte, die ich nur im Geiste gehört hatte … raubte mir die Fassung. Es war schlimmer, als hätte er mich nackt gesehen. »Woher wusstest du das?«
    »Weil es genau das ist, was er immer zu mir sagte«, erklärte er. »Er hat von Anfang an versucht, mich zu steuern. Das kann er gut – das Denken anderer Leute zu beeinflussen.«
    »Auf mehr als eine Weise«, bestätigte ich.
    »Wir müssen dich vor ihm schützen. Das ist am sichersten für dich.« Er klopfte gegen das Blech des SUV .
    Ich ließ meine Blicke über das Fahrzeug wandern. Es war in einem matten Blaugrau lackiert und wirkte so gedrungen und schwer wie ein gestauchter Panzer. Das Ding musste kugelsicher sein. Vielleicht sogar bombensicher.
    »Dein Wagen?«, fragte ich.
    »Mein Schutz«, entgegnete er. »Und jetzt auch deiner.«
    Ich wollte gerade protestieren, als wir ein Motorgeräusch vernahmen. Ein Wagen kam die Rampe heruntergefahren. Ich rückte näher an Hyden heran und streifte dabei zufällig seinen Arm.
    Er sog die Luft durch die Zähne, als hätte ich ihn verbrüht.
    »Tut mir leid, habe ich dir … irgendwie weh getan?«, fragte ich.
    Er zog den Arm so eng an den Körper, als sei er ernsthaft verletzt. »Nein. Ist schon okay.«
    Ich begriff nicht recht, was mit ihm los war, aber das Fahrzeug, das auf uns zukam, erforderte jetzt unsere ganze Aufmerksamkeit. Es war ein verbeulter Lieferwagen. Als er an uns vorbeifuhr, sah ich, dass ein Ender in Arbeitskleidung hinter dem Steuer saß. Vielleicht ein Servicetechniker. Er musterte uns scharf und hielt in der Ecke schräg gegenüber an, am anderen Ende des Parkdecks.
    »Steig ein«, sagte Hyden.
    Ich rührte mich nicht vom Fleck. Hyden beobachtete, wie der Servicemann aus seinem Lieferwagen kletterte und auf die Wartungstür zuging. Dann entsicherte er die Türen.
    »Los«, sagte er.
    Ich stieg wieder in den SUV , während sich Hyden hinter das Steuer klemmte. Als sich meine Augen an das trübe Licht gewöhnten, bemerkte ich, dass in Spezialnischen entlang der Wände und an der Decke jede Menge Waffen eingepasst waren.
    »Siehst du das?« Hyden deutete auf die massiven Wände des Fahrzeugs. »Total abgeschirmt.« Er klopfte gegen die Fahrertür. »Mit T -Stahl verstärkt.«
    »Das muss ein Vermögen gekostet haben«, sagte ich.
    »Wie viel ist dein Leben wert?« Er schaute mich ruhig an.
    »Keine Ahnung.«
    »Für manche Leute bist du unbezahlbar wertvoll«, fuhr er fort und wandte den Blick wieder ab. Er strich über die Innenwände des Wagens. »Wenn du hier drinnen bist, kann mein Vater nicht auf deinen Chip zugreifen.«
    »Was will er eigentlich von mir?«
    »Unter den Metallos bist du absolut einmalig. Die Einzige, deren Chip so verändert wurde, dass du dein Bewusstsein behältst und selbst dann töten kannst, wenn ein fremder Wille deinen Körper steuert. Ich bin sicher, dass er deinen Chip gerne auseinandernehmen würde.«
    »Bitte, er

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