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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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seinem Körbchen in der Ecke gekrabbelt und hüpfte um ihr Bett herum, da er dachte, es sei schon Zeit, um aufzustehen.
    »Arbeit«, log sie. »Kannst du mal eben mit Jack rausgehen?«
    »Ach, zum Teufel«, sagte Jonathan gutmütig. »Na komm, Jack.« Er verschwand, um seine Schuhe anzuziehen und die Hundeleine zu holen.
    Meena ging ans Telefon.
    »Hallo«, meldete sich eine Frauenstimme. Sie klang vertraut, war jedoch älter und zittriger, als Meena erwartet hatte. »Mein Name ist Olivia Delmonico. Mit wem spreche ich?«
    Meena hatte sich schon gedacht, dass sie letztendlich von der Frau in Davids Leben hören würde.
    Aber nicht von dieser.
    »Äh«, sagte sie. Sie war nicht bereit. Sie …
    »Hallo«, rief Mrs Delmonico. »Ist da jemand?«
    »Ja«, antwortete Meena. »Ja, Mrs Delmonico, ich bin es, Meena Harper.«
    »Meena Harper?«
    Mrs Delmonico stieß die Worte voller Abscheu hervor. Davids Eltern hatten Meena nie leiden können. Obwohl sie es nie offen zugegeben hatten, hatte Meena immer das Gefühl gehabt, sie missbilligten es, dass ihr Sohn nach dem College mit ihr zusammengezogen war, und nicht nur, weil sie als unverheiratetes Paar zusammenlebten, sondern …
    Na ja, sie hatten Meena einfach nicht gemocht. Vielleicht waren sie ja der Meinung gewesen, eine Drehbuchautorin sei nicht gut genug für ihren ehrgeizigen Sohn.
    Aber vielleicht hatte es auch etwas damit zu tun, dass Meena bei ihrem ersten gemeinsamen Abendessen, mit dem sie Davids Examen als Zahnarzt gefeiert hatten, erwähnt hatte, dass Mr Delmonico für sie keinen Wein zu bestellen brauchte, da er ja sowieso Probleme damit hätte.
    Es stellte sich heraus, dass David keine Ahnung von den
Alkoholproblemen seines Vaters gehabt hatte, jedenfalls nicht bis zu diesem Abend, als sie sie ausposaunt hatte.
    Ups.
    »Nun«, meinte Mrs Delmonico, »das ist … Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe deine Nummer gerade auf einem Notizblock neben Davids Küchentelefon gefunden. Mir war nicht klar, dass ihr noch … Kontakt zueinander habt.«
    »Oh.« Meenas Gedanken überschlugen sich. »Das. Nun, wissen Sie, ich bin kürzlich aus unserer alten Wohnung ausgezogen, und da ich immer noch ein paar alte Kisten von ihm hatte, habe ich ihn angerufen, damit er sie abholt …«
    »Oh ja«, erwiderte Mrs Delmonico kalt. »Natürlich. Nun, entschuldige bitte, dass ich so früh anrufe. Ich bin im Moment bei David und Brianna und gehe alle Nummern durch, um herauszufinden, ob jemand vielleicht von David gehört hat. Er ist gestern Abend nämlich nicht nach Hause gekommen.«
    »Ach nein?« Meena bemühte sich, ehrlich überrascht zu klingen. »Das ist merkwürdig.«
    »Ja, äußerst merkwürdig«, sagte Mrs Delmonico. »Es sieht ihm überhaupt nicht ähnlich.« Und dann fragte sie mit kaum verhohlener Abneigung: »Du weißt wohl nicht zufällig, wo er ist, Meena?«
    Vor Meenas geistigem Auge stieg ein Bild von Mrs Delmonico auf, die mit ihrer Perlenkette und ihrem Chanel-Kostüm in Davids und Briannas Haus saß – mit der offenen Küche und dem großen Wohnraum, der Garage, die Platz für drei Autos bot, und dem beheizten Swimmingpool. Tatsächlich jedoch war Meena noch nie in Davids
Haus in Freewell, einem schicken Ort, etwa eine Fahrstunde von der Stadt entfernt, gewesen.
    Aber irgendwie konnte sie sich Mrs Delmonico trotzdem darin vorstellen.
    Am Tonfall der Frau hörte sie, dass Mrs Delmonico vermutete, ihr Sohn läge neben Meena im Bett.
    In einem anderen Universum – in dem es Vampire und deshalb auch Lucien Antonescu nicht gab – wäre dies vielleicht sogar so gewesen. Denn dann wäre David nie gebissen worden, und Meena hätte vielleicht tatsächlich so wenig Selbstachtung gehabt, dass sie ihn mit zu sich nach Hause genommen hätte. Denn dann hätte sie nicht gewusst, dass es da draußen etwas Besseres für sie gab.
    Aber in diesem Universum?
    Niemals.
    »Nein«, sagte Meena. »Ich weiß nicht, wo David ist.«
    Das war noch nicht einmal eine Lüge. Sie wusste wirklich nicht, wo David war. Sie hoffte, er war im Himmel, aber wetten würde sie darauf nicht.
    »Oh. Nun gut.« Mrs Delmonicos Stimme klang auf einmal niedergeschlagen. »Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ich habe jede Nummer in diesem Adressbuch angerufen, und niemand hat von ihm gehört. Diese Nummer … sie war meine letzte Hoffnung. Sein Handy springt sofort auf die Mailbox, ebenso wie Briannas. David junior hat die ganze Nacht geweint. Er hat noch nie eine Nacht ohne

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